Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,4/10
Gallia wurden 2014 gegründet. Sängerin Elyn Vandenwyngaert stieß ein Jahr später dazu. Bis zur ersten EP „Everflame“ dauerte es dann aber noch vier Jahre. Kurz darauf habe ich die Band interviewt. Nun, drei Jahre später ist das Debüt-Album „Obscura“ fertig. Dafür hat die Band zwölf neue Songs produziert. Die EP hat mir bereits sehr gut gefallen, also war ich auf die Weiterentwicklung der Band gespannt. Allerdings ist die Band inzwischen zum Quartett geschrumpft. Und die vakante Position des Schlagzeugers musste im vergangenen Jahr neu besetzt werden.
Mit einem Ticken startet das Intro „Aperture“, später Streicher und Stimmen in Hintergrund. Aus meiner Sicht ist es durchaus verzichtbar. Aber danach kommt ja „Return Of Time“. Und das ist ein bombastischer Symphonic Metal-Kracher. Klingt nach einem Film-Soundtrack. Hat was von frühen Nightwish. Allerdings kommt Sängerin Elyn Vandenwyngaert ohne Opern-Gesang aus. „Blackout Queen“ ist dann noch etwas härter, trotz der stets präsenten Orchestrierung. Piano-Klänge, Streicher und epische Chorusse dominieren bei „Mirage“. Der Song ist ruhiger als die beiden Vorgänger, über weite Strecken ein Power-Ballade. Zu Beginn von „Reflection“ weiß ich nicht so recht, was das Ticken und die Spieluhr bedeuten sollen. Später entwickelt sich der Song allerdings positiv zu einem stampfenden Mid-Tempo-Rocker. Der Gesang von Elyn klingt teilweise disharmonisch. Da ist die Hymne „Path Of The Nomad“ von einem ganz anderen Kaliber. Sehr melodisch mit basslastiger Orchestrierung. Das (fast) instrumentale Zwischenspiel „Free Me“ hat einen leichten Folk-Touch. Ein wenige Seefahrer-Romantik gibt es bei „Spirit Of The Sea“ zu hören. Viel cineastischer Bombast, epische Chöre aber auch harte Riffs bietet „Chaos“, angesiedelt im Mid-Tempo-Bereich. In „Euphoria“ wurden viele Medieval-Elemente eingebaut. „Tears Of Gold“ ist der längste Song des Albums. Nach ruhigem Start rocken die Belgier los. Tempo- Melodie und Rhythmus-Wechsel sorgen für einen Progressive Einschlag. Mit der wunderschönen Ballade „New World“, bei der der Piano-Einsatz dominiert klingt das Album aus.
Wir sind in das Genre hineingewachsen, hauptsächlich, weil es ein gemeinsames Interesse der Bandmitglieder ist.
Das sagte mir die Band im Interview 2019 auf die Frage, warum sich die Musiker für den symphonischen Metal entschieden haben. Dieses Hineinwachsen hat sich auf „Obscura“ fortgesetzt. Ja, Gallia spielen immer noch symphonischen Metal der härteren Gangart. Haben aber den Anteil an Bombast und Epik erhöht. Und haben sich auch anderen musikalischen Einflüssen geöffnet. Das Album ist abwechslungsreicher als die EP. Die Kompositionen und Arrangements klingen gereift. Gallia sind auf einem guten Weg.
Gallia – Euphoria: https://youtu.be/kz1cZx2yu5M
Lineup:
Laurens Vandebroek – Bass
Yannick Maris – Lead Guitars
Elyn Vandenwyngaert – Vocals
Ties Jehoul – Drums
Label: Selbstrelease
VÖ: 02. September 2022
Spieldauer: 51:43
Titelliste:
- Aperture
- Return of Time
- Blackout Queen
- Mirage
- Reflection
- Path of the Nomad
- Free Me
- Spirit of the Sea
- Chaos
- Euphoria
- Tears of Gold
- New World
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