Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 10/10
ø: 9,2/10
Fast drei Jahre ist es her. Da feierten die Schweden von Steelwings ein beeindruckendes Comeback. Dreißig Jahre nach dem Debüt erschien „Back„. Kurz darauf habe ich die Band auch interviewt. Nun haben Steelwings den Nachfolger „Still Rising“ veröffentlicht. Erfreulicherweise gab es in der vergangenen Zeit auch keinen Wechsel in der Band. Lediglich das Label wurde gewechselt. Jetzt ist die Band bei Pure Steel Records unter Vertrag, einer Division von Soulfood Music.
Gleich am Anfang stehen die beiden Kracher „Hell Or High Water“ und „Stand Up And Fight“. Besser kann man das Album nicht einleiten. Old School Heavy Metal vom Feinsten. Harte Riffs, Refrains zum Mitsingen und Sänger Tommy Söderström in Hochform. Das ist High Energy Metal der 1980er Jahre. Irgendwo in der Schnittmenge von AC/DC, Saxon und Rose Tattoo (allerdings ohne Slide Guitar). Diese Energie können die Schweden jedoch nicht über die gesamte Spieldauer beibehalten So kommt das rhythmische „Break Of Day“ etwas ruhiger daher, ohne jedoch bei den Härtegraden einzubüßen. Dieser Song hätte durchaus auch auf einem Saxon-Album stehen können. Wie auch das später folgende „Like A Shadow In The Night“. Dazwischen finden sich bei „Hey Hey“ einige AC/DC-Zitate. Bei „Rocket“ wird ein Raketenstart-Countdown heruntergezählt. Was folgt ist purer, geradliniger Rock’n’Roll. Bei „My Rock’n Roll“ steht diese Genre-Bezeichnung sogar im Song-Titel. Der Midtempo Rocker „Rock On“ lebt vom stampfenden Schlagzeugrhythmus und den Gitarren-Hooks. Und natürlich dem hervorragenden Gitarren-Solo. Beim Gitarrenspiel von „Easy To Go“ wird man ein klein wenig an Led Zeppelin erinnert. Aber Jimmy Page spielte trotz alledem in einer ganz anderen Liga. Die Hymne „Heat Of The Night“ setzt den Schlusspunkt unter ein gutes Album.
OK OK. Mit „Back“ gelang den Schweden 2019 ein Überraschungs-Coup. Da kann das aktuelle Werk nicht ganz mithalten. Und das nicht nur wegen des kitschigen Covers. Bei Steelwings ist eben der Alltag eingekehrt. Das bedeutet aber nicht, dass „Still Rising“ ein schlechtes Album ist. Ganz im Gegenteil. Auch dieses Album gefällt mir sehr gut. Und so manch andere Band wäre froh, ein solches auf den Markt zu werfen. Ich kann „Still Rising“ nur wärmstens empfehlen.
Steelwings – Hell or High Water: https://youtu.be/PQPnm7rct_s
Lineup:
Tommy Söderström – Vocals
Michael Lindman – Guitars
Gert-Inge Gustafsson – Guitars
Peter Fredriksson – Bass
Marcus Fritiofsson – Drums
Label: Pure Steel Records
VÖ: 25. November 2022
Spieldauer: 45:50
Titelliste:
- Hell Or High Water
- Stand Up And Fight
- Break Of Day
- Hey Hey
- Like A Shadow In The Night
- Rocket
- My Rock’n Roll
- Rock On
- Easy To Go
- Heat Of The Night