Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 10/10
ø: 9,2/10
Whyzdom aus Frankreich kenne ich schon recht lange. Und ich hatte auch schon die Möglichkeit, die Musiker auf Konzerten und Festivals zu treffen. Eine Zeitlang hatte die Band häufige Besetzungswechsel auf der Position der Sängerin zu verkraften. Doch seit dem Einstieg von Marie Mac Leod im Jahr 2013 hat Mastermind Vynce Leff ein Problem weniger. Eigentlich. Aber inzwischen ist die Band zum Quartett geschrumpft. Nichtsdestotrotz veröffentlichen Whyzdom das inzwischen fünfte Album ihrer Karriere, das dritte mit Marie. Drei Jahre nach “As Time Turns Dust”. Und da mir die bisherigen Alben gut bis sehr gut gefallen haben, insbesondere “Symphony For A Hopeless God”, war es für mich selbstverständlich, dass ich mir auch “Of Wonders And Wars” angehört habe.
Gleich zu Beginn bei “Wanderers And Dreamers” zeigen Whyzdom deutlich, was den Sound der Band seit Jahren ausmacht, kraftvoller symphonischer Metal. Das Aushängeschild ist natürlich Sängerin Marie Mac Leod. Mit ihrem glockenklaren Mezzosopran gehört sie zu dem Besten, was der Metal zu bieten hat. Ob laut oder leiser, rockig voranpreschend oder besinnlich, sie beherrscht alles. Zweites herausstechendes Merkmal sind die Orchestrierungen vom Meister selbst, Vynce Leff. Ich weiß das er da immer sehr viel Herzblut hineinlegt. “Child Of Damnation” besticht durch hochmelodische Refrains. Und man hört ein drittes Erkennungszeichen, die epischen Chorusse. Alles natürlich eingebettet in ein metallisches Umfeld. Der Song wird von einem Gitarrensolo gekrönt. Bei “Stonehenge” muss ich zwangsweise an den berühmten Steinkreis im Süden Englands denken. Aber dieser Song ist wider Erwarten nicht im keltischen Stil, sondern klingt eher wie eine Science Fiction Filmmusik. Nach ausgiebiger orchestraler Einleitung kann man einen Midtempo-Stampfer hören. Mit in etwa demselben Strickmuster geht es dann bei “Ariadne” weiter. Trotzdem klingt dieser Song anders als sein Vorgänger. Das ist dem abwechslungsreichen Songwriting und der wandelbaren Stimme geschuldet. “Touch The Sky” klingt fast die gesamte Spielzeit über melancholisch. Zu Beginn balladesk später jedoch etwas Fahrt aufnehmend. Es folgt die epische Hymne “War”. Bei “Metropolis Lights” kommt alles zusammen, harte Riffs, Blechbläser-Orchestrierung, die beide für Härte sorgen. Dazu immer wieder treibender Double Bass. Dann wieder hochmelodische Parts. Und erneut ein geniales Gitarrensolo. Die Franzosen spielen mit den Gefühlen ihrer Zuhörer. So sorgt im Anschluss “Pyramids” für eine düstere Atmosphäre. “The Final Collapse” tendiert dagegen in Richtung klassischer Heavy Metal. “Notre Dame” ist dann der progressive angehauchte Ausklang des Albums.
“Of Wonders And Wars” ist ein rundum gelungenes Album. Das Übermaß an Orchestrierung des Vorgängeralbums wurde etwas zurückgenommen. Der Bombast bestimmt zwar den Gesamtsound, ist aber zumeist songdienlich. Marie hat sich gesanglich weiterentwickelt. Das ist schon dramatischer Sopran, wie ihn z.B. Helena Iren Michaelsen (Imperia) perfekt zelebriert. Leider vermisse ich erneut die harschen Growls der Sängerin. Alles in allem gefällt mir das Album wesentlich besser als “As Time Turns To Dust”.
Whyzdom – Notre Dame (Official Video): https://youtu.be/FvqDI0PWtgg
Lineup:
Marie Mac Leod – Vocals
Régis Morin – Guitar
Vynce Leff – Bass, Orchestration
Nicolas Chaumeaux – Drums
Label: Scarlet Records
VÖ: 17. September 2021
Spieldauer: 01:01:22
Titelliste:
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Wanderers And Dreamers
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Child Of Damnation
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Stonehenge
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Ariadne
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Touch The Sky
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War
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Metropolis Lights
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Pyramids
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The Final Collapse
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Notre Dame