Snei Ap existieren bereits seit acht Jahren. In dieser Zeit wurde mehrere EP’s Singles und ein Album veröffentlicht. Ich hörte jedoch erstmalig in diesem Jahr von der Band. Bei der Metal Queen’s Burning Night konnte ich das Quartett um Schlagzeugerin und Band-Gründerin Sonia Ghirelli auch live erleben. Im Oktober veröffentlichen die Italiener Eigenregie ihr zweites Album „Escape!“. Also Grund genug einmal nachzufragen. Und Sonia stand mir Rede und Antwort.
KoR: Hallo, ich bin Rainer und schreibe für Keep On Rocking Germany. Danke, dass ich dieses Interview führen kann. Wie geht es Dir?
Sonia: Hallo Rainer, hier ist Sonia, die Gründerin der Band. Mir geht es gut, danke! Es ist uns eine große Ehre, dieses Interview mit Dir zu führen! Vielen Dank für Deine Zeit.
KoR: Die Band hat inzwischen eine langjährige Geschichte hinter sich. Stell die Band bitte kurz vor.
Sonia: Ich habe diese Band gegründet und gesehen, wie sie sich entwickelt hat. Wir haben viele Geschichten zu erzählen und vor allem viele Ideen für die weitere Entwicklung. Die Band wurde im Jahr 2011 gegründet. Mit einem All-Female Line-Up. Später verließ uns die Gitarristin, so dass der einzige Mann dazukam: Adil. Es war nicht der einzige Besetzungswechsel, wir hatten viele davon, aber trotzdem haben wir 2 EPs, 2 Alben und 2 Singles veröffentlicht. Jetzt, da die Besetzung stabil ist, wird unser Weg mehr als produktiv sein.
KoR: Was bedeutet eigentlich der Bandname „Snei Ap“? ich habe vergeblich in italienischen bzw. lateinischen Wörterbüchern gesucht.
Sonia: Snei Ap bedeutet absolut nichts! Wir mochten den Klang und haben den Namen beibehalten. So machen wir viele Journalisten verrückt!
KoR: „Escape!“ ist meines Wissens nach der EP „Hidden Floors“ die erste Veröffentlichung, die Ihr selbst produziert habt und ohne Unterstützung eines Labels vertreibt. Warum habt Ihr Euch zu diesem Schritt entschlossen?
Sonia: Bei all unsere vorherigen CDs und EPs betonten wir die Zusammenarbeit mit größeren Labels. Aber diesmal haben wir uns entschlossen, unsere neue CD selbst zu produzieren. Es ist eine wichtige Entscheidung, die von dem Wunsch bestimmt ist zu zeigen, dass diejenigen, die hinter dem Musikbusiness stehen, und in der Gegenwart diese Position ausnutzen und definitiv nicht an das glauben, was sie tun. Wir glauben an das, was wir tun, und mit den Fähigkeiten, die wir haben, können wir unseren Weg beschreiten, ohne Geld für großen Versprechungen und wenig Sicherheit zu rauszuwerfen. Entschuldige die Härte, aber die Dinge haben sich geändert. Die 80er Jahre sind vorbei und mit dem Aufkommen des Internets kann jeder seine Musik veröffentlichen und verbreiten. Dies soll aber nicht die Plattenfirmen zu diffamieren, die ihren Job machen. Aber es ist eine Warnung an alle Musiker! Öffnen Eure Augen für die Realität und passt Euch Veränderungen an, ohne sich täuschen zu lassen. Wenn Ihr Euch für Eure Musik interessieren, stellt Fragen und lernt.
KoR: Wie läuft bei Euch das Songwriting? Bist Du als Bandgründerin zuständig dafür?
Sonia: Wir sind alle für das Schreiben der Songs zuständig. Zusätzlich zu meinen Schlagzeug-Parts schreibe ich die Texte der Songs.
KoR: Erst im März 2018 erschien Eure EP „(In) Sane Mind“ und seitdem habt Ihr für „Escape!“ zehn neue Songs geschrieben. Woher nehmt Ihr die Ideen für die Songs.
Sonia: Hahahaha wir sind Roboter! Nein, ich scherze. Ich lasse mich von dem inspirieren, was mich umgibt und was ich erlebe. Ich bringe die Idee ins Studio und jeder von uns bringt seine eigenen mit. Das sind Themen, die alle Menschen erleben oder erlebt haben, Texte und Musik, in denen sich jeder selbst wiederfinden kann. „Escape“ erzählt von der Flucht aus der Realität. Ich hätte 10 weitere Alben zu diesem Thema schreiben können. Es sind autobiografische Themen, denen wir uns sehr verbunden fühlen und daher für uns sehr leicht auszudrücken sind.
KoR: „Escape“ heißt im Deutschen „Flucht“ (italienisch „la fuga“ / Anm.: Soweit ich weiß). Warum habt Ihr Euch für diesen Album-Namen entschieden?
Sonia: Die Übersetzung ist perfekt! Wir haben diesen Namen gewählt, um an die vorherigen EP anzuknüpfen. “(In) Sane Minds” erzählt von verrückten Menschen, die in einer Anstalt eingesperrt waren, „Escape!“ dagegen von denselben verrückten Menschen, die versuchten, der grauen Realität zu entkommen. Wir haben diese Titel zusammen ausgewählt!
KoR: Im Vorfeld der Veröffentlichung konnten die Fans schon einige der neuen Songs im Internet streamen. Warum habt Ihr euch für diesen ungewöhnlichen Weg entschieden?
Sonia: Die offizielle Veröffentlichung des Albums findet am 12. Oktober statt. Wir wollten unseren Fans die Möglichkeit geben, einzelne Tracks anzuhören und das gesamte Album auf unserer Website anzuhören.
Es sollte ein schönes Geschenk für die Leute zu sein, die uns folgen!
KoR: Der Schlusssong Eures Albums ist auf Italienisch. „Io Sono Un Problema“ heißt auf Deutsch „Ich bin ein Problem“. Warum dieser Titel und wovon handelt der Song?
Sonia: „Io Sono Un Problema“ hat einen sehr aktuellen Text, der sich mit Vielfalt befasst. Die heutige Gesellschaft stellt Dir viele „Trends“ bereit, denen Du folgen sollst. Neue Denkweisen, die jeder Mensch wählen kann. Aber jeder von uns sollte frei entscheiden können, was er isst, für welchen Gott er beten soll, welche Gedanken er hat. Wenn Du die aktuellen Trends jedoch nicht mitmachst, wirst Du oft verurteilt oder unterschätzt. Du wurdest zu einem Problem für andere und für die Perfektion der Mode, die von Gesellschaft geschaffen wurde.
„Io Sono Un Problema“ spricht genau darüber. Wir alle sind ein Problem, wenn wir uns nicht an die aktuellen Trends anpassen, die uns entgegengebracht werden. Nun, wir haben beschlossen, unseren Weg zu überdenken und sind froh, Ärger zu haben.
KoR: Ich habe gelesen, „Io Sono Un Problema“ ist Euer erster Song in Eurer Muttersprache. Warum habt Ihr nicht schon früher italienische Songtexte verfasst?
Sonia: Wir haben nie Songs auf Italienisch geschrieben, weil wir immer dachten, dass unsere Sprache nicht für die Musik geeignet ist, die wir machen, und niemals zu unserem Album passen würde. „Io Sono Un Problema“ hat andere Sounds als die anderen Tracks auf dem Album, aber wir haben es trotzdem geschafft, dass es gut zusammenpasst. Jede Wette!
KoR: Was sind Eure Pläne für die Zukunft? Werdet Ihr auch mal außerhalb Eures Heimatlandes live auftreten?
Sonia: Wir würden gerne außerhalb Italiens auftreten, wir hoffen, bald die Gelegenheit zu haben, dies zu organisieren. Im Moment haben wir viele nationale Termine, bei denen wir uns voll auf die Promotion für das Album konzentrieren, besonders aber für den italienischen Song. Vielleicht wird er gut angenommen und wer weiß, vielleicht können wir in der Zukunft weitere Songs auf Italienisch schreiben.
KoR: Nun noch eine Frage zu Dir und deinen Mitstreitern. Du trägst den Spitznamen „Wild“. Und auch die anderen Musiker haben Spitznamen (The Lioness, Goz, Damage). Woher kommen diese?
Sonia: Hahahaha! Darin sind wir ziemlich ironisch! Der Spitzname „WILD“ wurde mir von einem lokalen Manager gegeben, nachdem er eine meiner Live-Permances hinter dem Schlagzeug gesehen hatte.
Angie wird wegen ihrer kratzigen Stimme und der lockigen Haarmähne „The Lioness“ genannt.
Adil war anfangs „Damage“ für sein Gähnen, Er hat es dann aber selbst in „Dreadpirate“ geändert wegen des Piraten-Looks und der langen Dreads.
Goz hat eine zu lange und blasphemische Geschichte, vergessen wir es! Hahahahah
KoR: Ich möchte mich noch einmal für das Interview bedanken. Möchtest Du den Fans zum Abschluss noch etwas sagen?
Sonia: Ich möchte mich noch einmal bei Dir für die Zeit bedanken, die Du für uns aufgewendet hast, und möchte unsere Fans daran erinnern, dass man uns ab dem 12. Oktober auf allen Online-Plattformen sowie auf unserer Website und in unseren sozialen Netzwerken finden kann.
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Glauben Sie an das, was Sie tun und die Welt wird es Ihnen zurückzahlen! Rock on!