Bewertung
Album (40%): 7/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 7,6/10
Solitude Within sind eine von vielen belgischen Metalbands. Gegründet wurde die Band 2017 in Ninove (Provinz Ostflandern). Sie benannten sich nach dem gleichnamigen Song von Evergrey vom Album „The Dark Discovery“ (1998). Das Debüt-Album „Disappear“ wurde noch im Gründungsjahr veröffentlicht. Im September 2017 traten die Musiker auch beim Voices of the Succubi Festival in Malta auf. Dieses Festival war Bestandteil des Band-Battles für das FEMME 2018 in Eindhoven. Sängerin Emmelie Arents ist obendrein Buchautorin. Bei Amazon kann man vier Bücher von ihr finden, allerdings nur die niederländischen Ausgaben.
Es regnet und donnert. Zumindest zu Beginn von „Beautifully Broken“, düstere Streicher setzen ein. Das Schlagzeug kommt hinzu, und das Gewitter nähert sich. Ein ruhiger Song mit ruhigem Gesang. Erst wenn später die Rhythmus-Abteilung einsetzt, wird es etwas schneller. Aber das balladeske dominiert. Typischer symphonischer Metal? Nicht wirklich, der Bombast wird nicht auf die Spitze getrieben. Und vor allem wird man verschont von opernhaftem Gesang. Die Stimme von Emmelie Arents liegt eher im Mezzosopran-Bereich. Und ist zugleich auch kräftig. „Further Away“ startet ebenfalls mit Streichern, aber harte Riffs sorgen später für einen Metal-Sound. Dazu ein Refrain zum Mitsingen. Bei „When Kingdoms Fall“ treibt zunächst die Double Bass voran, bevor wieder melodischer Metal im Midtempo Bereich zu hören ist. Diesmal wird das e-Piano mehr in den Vordergrund gestellt. Mit „I’m Not Lost“ folgt eine gefühlvolle Ballade. Die immer wieder von harten Riffs eine angemessene Metal-Power erhält. Und von einem riesigen Gitarren-Solo gekrönt wird. Und die nächste Power-Ballade folgt auf dem Fuß. „Over And Over“ ist aber stellenweise härter als der Song davor. Auch „One Final Wish“ startet sehr ruhig. Später kommen harte Riffs dazu. So nach und nach werden die Songs vorhersehbar. Auch bei „Breathe“ wechseln sich balladeske und härtere Riff-Passagen wechselseitig ab. Das Riff in „Land Of Disarry“ erinnert sehr stark an Within Temptation. Auch später sind immer wieder Verweise auf die niederländischen Symphonic-Metaler zu hören. Während Emmelie in anderen Songs wie eine jüngere Ausgabe von Charlotte Wessels wirkt, klingen hier gesangliche Merkmale von Sharon den Adel durch. Und man kann böse Growls vom Gitarristen Quincy Van Overmeire hören. Aber schon mit der „Ice And Fire“ geht es zurück in das bereits bekannte musikalische Schema der Band. Eine Mischung aus Ballade und Hymne. Das ist bei „To The Grave“ nicht viel anders. Einen Unterschied gibt es jedoch, die erneuten Growls von Quincy. Und auch das Gitarrensolo ist überzeugend. Zur Abwechslung startet „Astray“ mit sakralen Gesängen. Später knallen die Riffs aus den Boxen. Und die Double Bass treibt ein letztes Mal. Für mich ist das der beste Song des Albums, neben „Further Away“ und „Land Of Disarry“. Von dieser Güte hätte ich mir mehr gewünscht.
„When Kingdoms Fall“ ist ein solides Zweitwerk der Belgier. Aber neben Licht gibt es leider auch Schatten. Sicherlich, es gibt keinen schlechten Song, aber Ich vermisse die Abwechslung. Zuviel spielt sich im balladesken oder halb-balladesken Bereich ab. Daran sollten Solitude Within beim nächsten Album arbeiten. Das musikalische Können dafür haben die Musiker allemal.
Solitude Within – Astray: https://youtu.be/2Yojs2M71Pg
Lineup:
Emmelie Arents – Lead Vocals, Keyboard
Jean-Paul Laffargue – Guitar
Quincy Van Overmeire – Guitar, Grunts
Fré Delaey – Bass
Hans Sarazyn – Drums
Label: Boxfish Records (Selbtsrelease)
VÖ: 22. Oktober 2022
Spieldauer: 46:38
Titelliste:
- Beautifully Broken
- Further Away
- When Kingdoms Fall
- I’m Not Lost
- Over and Over
- One Final Wish
- Breathe
- Land of Disarray
- Ice and Fire
- To The Grave
- Astray