Bewertung
Album (40%): 7/10
Cover-Art (20%): 7/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 7,4/10
Das letzte Album „Mea Culpa“ wurde im vergangenen Jahr „scheibchenweise“ in Eigenregie veröffentlicht. Jeden Monat ein neuer Song. Auch die Veröffentlichung des während des Lockdowns entstandenen Albums „Quarantine: The Other Side Of Us“ erfolgte ohne Label-Unterstützung. Inzwischen haben sie bei dem deutschen Label 7hard eine neue Heimat gefunden. Über dieses wurde im Juni das mittlerweile achte Album „The Resilient“ veröffentlicht. Neuer Mann am Bass ist Andrea Arcangeli. Schlagzeuger Sebastiano Dolzani ist ja bereits seit „Mea Culpa“ an Bord.
Mit einem Kinderchor in „One More“ startet das Album. Die Rhythmus-Abteilung schlägt druckvoll zu und der Chor wird zu einem gemischten Chor. Über die kurze Synthie-Passage kann man durchaus geteilter Meinung sein, aber nicht über die gesangliche Leistung von Angela Di Vincenzo. Jawoll, da singt eine Frau mit kraftvoller Stimme, kein Operngesang aber auch keine gequälten Growls. Kurz darauf zeigt Andy Menario zum ersten Mal sein Können an der Gitarre. Dazu ein druckvolles Schlagzeug. „Time To Reset“ startet zunächst etwas ruhiger. Aber schon knallt es wieder aus den Boxen, unterlegt von orchestralen Keyboardklängen. Und erneut ein Gitarren-Solo. „I Wanna Cry“ startet mit einer melodischen Basslinie zu denen sich später hektische Synthies gesellen. Natürlich verstehen es die Italiener immer wieder gefällige Melodie-Bogen einzuflechten. Später wird Angelas Stimme unnatürlich verfremdet. Fieses Synthie-fiepen senkt zumindest meinen Musik-Genuss ein wenig. Auch bei „Unlovable“ konterkarieren die aufdringlichen Synthie-Klänge die schönen Melodien und den sehr schönen Gesang. Bei „Obsession“ dominieren wieder die Melodien, der Gesang wird durch Keyboard-Teppiche unterlegt. Und erneut eine beeindruckendes Bassspiel. „The Illusion“ wird wieder von Keyboard- und Synthie-Klängen eingeleitet, denen sich später harte Riffs entgegenstellen. Von Angela sind schrille Schreien zu hören. Die vielen Industrial-Klänge machen den Song für mich zum am wenigsten gelungenen des Albums. Dafür rockt „The Showdown“ wieder mehr los. Vor allem mit dem eingängigen Refrain können Secret Rule hier punkten. „A Little Piece OF Joy“ startet balladesk. Nimmt aber später Fahrt auf und wird dann sehr hymnisch. Dieser Song stellt den Höhepunkt des Albums dar. Zum Schluss folgt dann noch das als Coda angelegte „The Hope“, eine besinnlich akustische Ballade.
Um es gleich vorwegzusagen, „The Resilient“ ist aus meiner Sicht nicht das beste Album von Secret Rule. Die Vorgänger „Mea Culpa“, „Against“ und „The 7 Endless“ aber auch „Quarantine: The Other Side Of Us“ haben mir da deutlich besser gefallen. Ich finde, die Rückkehr der Synthies und der Industrial-Anleihen ist ein Schritt zurück. Trotzdem ist „The Resilient“ kein schlechtes Album und wird sicherlich viele Fans finden. Aber Secret Rule sollten lieber auf den Vorgänger-Alben aufbauen.
Secret Rule – Obsession (Official Video): https://youtu.be/Jdnjcj4cdJc
Lineup:
Angela Di Vincenzo – Vocals
Andy Menario – Guitar, Keyboards
Sebastiano Dolzani – Drums
Andrea Arcangeli – Bass
Label: 7hard Records
VÖ: 17. Juni 2022
Spieldauer: 36:57
Titelliste:
- One More
- Time To Reset
- I Wanna Cry
- Unlovable
- Obsession
- The Illusion
- The Showdown
- A Little Piece Of Joy
- The Hope