Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 8/10
Ursprünglich waren Muddy Moonshine eine Drei-Mann Bluesband. Gegründet 2014, hauptsächlich um Shows in Pubs zu spielen. Vorübergehend hatte die Band sechs Mitglieder. Inzwischen sind Muddy Moonshine ein Quintett. Ein Jahr später erschien die Debüt EP „Distilled In Finland“. Das erste Album „Muddy & Wild“ folgte 2016. Im vergangenen Jahr wurden zwei Singles veröffentlicht und im März diesen Jahres das zweite Album „Are We There Yet?“.
Schon der Auftakt-Song „Under The Moon“ verbreitet feinste Südstaaten-Atmosphäre. Die Stimme von Tuomo Varjola klingt so was von Southern Comfort geschwängert, dass man gar nicht glauben mag, dass er nicht im Süden der Vereinigten Staaten lebt, sondern im Süden Finnlands (Vantaa – nördlich von Helsinki). So gesehen ist das doch Südstaaten Rock. Das setzt sich auch bei den nächsten Songs so fort, allerdings fehlen irgendwie die ausufernden Gitarren-Soli. Hier sollten die Jungs wohl doch mal u.a. bei der Allman Betts Band ein paar Anregungen holen. Sicherlich kann man solche Soli ansatzweise hören, wie z.B. in „Charm Of Drinking Hard“. Ach, und welche Drinks die Musiker bevorzugen, kann man kurz davor in „Corn Whiskey A Go“ hören. Bourbon statt finnischen Vodka. Hier fühlt man sich einen verräucherten Saloon versetzt. Eine Reise durch Raum und Zeit gewissermaßen. By „Why, Why, Why“ rocken die Finnen munter los. Auf YouTube findet man eine Vielzahl von Songs gleichen Namens, aber mit all diesen hat er nichts zu tun. „Into The Night“ rockt im Lynyrd Skynyrd Fahrwasser. „Son Of A Gun“ setzt dann noch einen drauf. Der wohl beste Song des Albums, auch und vor allem wegen der hervorragend gespielten Gitarren. Was für ein Solo. Davon hätte ich liebend gern mehr gehört. Viel mehr. Ganz zum Schluss gibt es mit „Me & You“ eine großartige Ballade auf die Ohren.
„Are We There Yet?“ ist sicherlich kein Southern Rock Überflieger. An die großen dieses Genres wie The Allman Brothers Band, Lynyrd Skynyrd, Molly Hatchet oder auch die bereits erwähnte Allman Betts Band reichen Muddy Moonshine (noch) nicht heran. Aber es macht Spaß, diesen Sound zu genießen. Auch weil er sehr authentisch rüberkommt. Liebhaber des Southern Rock werden ihre Freude an dem Album haben.
Muddy Moonshine – Charm of Drinking Hard / Me & You: https://youtu.be/2r2NtzicavQ
Lineup:
Tuomo Varjola – Vocals
Jonne Rytkönen – Guitars
Saku Manninen – Drums
Jarmo Ikala – Guitars
Kim Sandström – Bass
Label: Inverse Records
VÖ: 18. März 2022
Spieldauer: 51:02
Titelliste:
- Under The Moon
- Crystal Riders
- Sold Out
- Corn Whiskey A Go
- Charm Of Drinking Hard
- Distilled In Bayou
- Why Why Why
- In A Dream, In A Song, On A Movie
- Keep On Riding
- Into The Night
- Son Of A Gun
- One More Time
- Me & You