Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,8/10
On the Loose sind offensichtlich das geistige Kind von Gitarrist und Bassist Marco Marouco. Er spielt in drei verschiedenen Bands. Aber dann kam Covid-19. Und somit auch tiefe Einschnitte in das Musiker-Leben. Konzerte waren nicht mehr möglich. So beschloss der Musiker SEIN Album zu produzieren. Ursprünglich gedacht als instrumentales Album mit Orchester-Unterstützung. Dann aber entschloss er sich, seinen Freund Flavio Lino zu bitten, den Gesangspart zu übernehmen. Zusätzlich kam Schlagzeuger João Pedro Ventura hinzu. Und mit Rick Thor schreib ein weiterer Freund die Songtexte. Als Veröffentlichungstermin für „Midnight“ wurde die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche ausgewählt.
Musikalisch erwartet Dich eine Mischung aus Candlemass und Iron Maiden
So lese ich in der E-Mail. Und ich denke mir, was für eine interessante Mixture. Aber wie geht so etwas? Frage ich mich. Bereits der Titelsong „Midnight“ liefert die Antwort. Man hört tatsächlich epischen Doom im Stil der schwedischen Genre-Pioniere. Aber dann glaubt man Bruce Dickinson als Gastsänger zu hören. Aber nein, das sind wirklich On the Loose mit Sänger Flávio Lino. Und dieser meistert spielend auch die hohen Töne. Der Meister selbst haut ein riesiges Gitarrensolo raus. Doom und Maiden passen wunderbar zusammen. Diese beeindruckende Melange setzt sich auch bei „Deceiver“ und „Desire“ fort. Dazu gibt es auch noch eine Prise Black Sabbath (u.a. auch bei „Path“). Mit „Lust“ nähern sich die Spanier den Funeral Doom Gefilden an. Erreichen diese jedoch nicht ganz. Den Höhepunkt liefert wohl das knapp zehnminütige Epos „Dreamer“. Zu Beginn hört man Krähen, bevor die ganze Doom Urgewalt über den Hörer hereinschwappt. Neben den tiefer gestimmten Gitarren, die übrigens bei allen Songs zu hören sind, sorgen epische Chorusse für Gänsehautstimmung. Den Abschluss bildet das nach dem Namen des Bandprojektes benannte „On The Loose“.
On the Loose halten die Flagge des Epic Doom weit nach oben. Keiner der Songs ist kürzer als fünfeinhalb Minuten. So kann man trotz der nur sieben Songs eine gute Dreiviertelstunde diese Sternstunde des epischen Dooms genießen. Eigentlich ist die Pandemie ja ein unerfreuliches Übel in dieser Zeit. Es ist aber schön zu hören, dass daraus auch positive Nebeneffekte entstehen. Wie z.B. dieser Kreativitäts-Schub und somit ein großartiges Album.
On the Loose – Midnight: https://youtu.be/hL1Rw0ou02U
Lineup:
Flávio Lino – Vocals
João Pedro Ventura – Drums
Marco Marouco – Guitar, Bass
Label: Selbstrelease
VÖ: 20. März 2022
Spieldauer: 46:43
Titelliste:
- Midnight
- Deceiver
- Desire
- Path
- Lust
- Dreamer
- On The Loose
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