Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 9/10
Trick or Treat – das bedeutet Power Metal aus Italien. Gegründet im Jahr 2002 wurde ein Jahr später zunächst das Live-Album „Italian Helloween Tribute“ veröffentlicht. Damit war die damalige musikalische Ausrichtung klar definiert. Erst 2005 erschien das erste Studio-Album „Evil Needs Candy Too“. Und Trick or Treat fielen auch später mit eigentümlichen Veröffentlichungs-Praktiken auf. Von März 2019 bis Februar 2020 erschienen monatlich Singles, die auf den Charakteren einer Anime/Manga-Serie beruhten. Für jedes Sternzeichen des jeweiligen Monats einen Song. Später wurden diese Songs auf dem Album „The Legend Of The XII Saints“ veröffentlicht. „Creepy Symphonies“ ist nach meiner Zählung nun das siebte Studio-Album der Band.
Das bombastische Intro hat die Band nach sich selbst benannt. Vogelgeschrei, Orgel-Klänge, Streicher, Chorusse. Also nichts, das man nicht so oder so ähnlich bereits mehrfach gehört hat. Dafür geht es beim Titelsong „Creepy Symphony“ gleich in den Hochgeschwindigkeits-Modus. Eine Reminiszenz an frühere Helloween oder Gamma Ray. „Have A Nice Judgment Day“ klingt düsterer aber zugleich hochmelodisch. Ein Wechsel hinüber zu Melodic Power Metal. Hier zeigt Bassist Leone Villani Conti sein Können, mit den Gesang begleitenden Basslinien. Dazu ein Refrain zum Mitsingen. Dafür galoppiert „Crazy“ wieder schnell durch die Lautsprecher. Auch hier kann man den Refrain schnell mitsingen. „Peter Pan Syndrome (Keep Alive)“ startet sehr Keyboard-lastig, ein ruhiger und wunderschön balladesker Song. Bei dem auch der Bass wieder wummert. Und ein herausragendes Gitarrensolo ist dann die Krönung. Mit „Escape From Reality“ begeben sich Trick or Treat wieder in Speed Metal Gefilde. Bei „Falling Over The Rainbow“ wird das Tempo nur unwesentlich reduziert. Und „Queen Of Likes“ bietet dann ein geiles Gitarrenintro. Zunächst im melodischen Hard Rock angesiedelt wechselt es so etwa ab der Mitte in klassischen Heavy Metal. Kurz vor Schluss hauen die Italiener noch die hymnische Power-Ballade „April“ raus. Aber der absolute Höhepunkt ist wohl das Zwölf-Minuten-Epos „The Power Of Grayskull“. Es starten zunächst kraftvolle Keyboards, bevor die Gitarren echte Breitwand-Epik verbreiten. Wenn ich das richtige sehe, dann ist der Text im „Master of the Universe“ Film und Rollenspiel angesiedelt. Und logisch, bei der Länge hat der Song auch eine leichte Progressive Schlagseite. Hochgeschwindigkeits-Metal, hymnische und balladeske Passagen wechseln sich ab.
„Creepy Symphonies“ ist das reifste Trick Or Treat-Werk aller Zeiten.
So kann man im Info-Text lesen. Ich muss gestehen, dass ich mit dem Trick or Treat Kosmos nicht so sehr vertraut. Erinnere mich jedoch, dass ich den Vorgänger „The Legend Of The XII Saints“ vor zwei Jahren achtlos beiseitegelegt hatte, da dieser mir zu eintönig erschien. „Creepy Symphonies“ dagegen ist aus meiner Sicht ein hervorragendes Album. Somit kann ich den Werbe-Text eigentlich nur bestätigen. Zu erwähnen wäre noch, dass das Cover aus der Feder von Sänger Alessandro Conti (Twilight Force, ex-Luca Turilli’s Rhapsody) stammt. Der Mann kann also nicht nur hervorragend singen.
Trick or Treat – Creepy Symphony (Official Video): https://youtu.be/UtthzkU0yKI
Lineup:
Alessandro “Alle” Conti – Vocals
Guido Benedetti – Guitar
Luca Venturelli – Guitar
Leone Villani Conti – Bass
Luca Setti – Drums
Label: Scarlet Records
VÖ: 01. April 2022
Spieldauer: 07:23
Titelliste:
- Trick Or Treat
- Creepy Symphony
- Have A Nice Judgment Day
- Crazy
- Peter Pan Syndrome (Keep Alive)
- Escape From Reality
- Falling Over The Rainbow
- Queen Of Likes
- April
- The Power Of Grayskull