Intaglio – II

coverBewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,4/10

Mehr als fünfzehn Jahre ist es her, da veröffentlichten die russischen Langsamheimer Intaglio ihr selbstbetiteltes Debüt-Album. Vor einem Jahr erschien eine neu abgemischte Fassung. In der Zeit dazwischen war die Band wohl nicht existent. Obwohl „Band“ ist etwas übertrieben, standen doch nur zwei Namen auf der Besetzungsliste. Zu „II“ wurde erst gar kein Lineup mitgeliefert. Die Mitglieder, die hier weiter unten zu finden sind, habe ich bei der Encyclopaedia Metallum gefunden. Für die Korrektheit kann ich also nicht garantieren. Aber ich denke, das Entscheidende ist die Musik. Und zu der werde ich mich im Folgenden äußern.

Das Album startet mit der dreisätzigen Sonate „Midnight Sonata“. Nach leisem und ruhigem Beginn bei minimaler Instrumentierung ist im ersten Satz „The Night Sky“ nach mehr als anderthalb Minuten der bitterböse Gesang von Evander Sinque zu hören. Hervorzuheben ist hier der Einsatz des Cellos (Nadia Avenosova). Dieser erweitert den Sound von Intaglio um eine neue, belebende Komponente. Später kommt auch Klargesang hinzu. Auch im zweiten und dritten Satz dieses Epos spielt das Cello eine ganz wesentliche Rolle in den Soundmalereien der Band. Es müsste eigentlich nicht extra erwähnt werden, dass die Langsamkeit das Grundprinzip aller Songs ist. Das setzt sich auch bei „Subject To Time“. Tiefer gestimmte Gitarren und ein akzentuiertes Drumming dominieren auch hier, gemeinsam mit den Streicherparts. Trotz des starken Schalldrucks im Tiefton-Bereich klingt „The Memory Of Death“ teilweise sehr besinnlich. Und so ergießen sich mit bleierner Schwere auch die letzten beiden Songs aus den Boxen. Bei „Depths Of Space“ wird der Gesang teilweise zu einem Sprechgesang, als würde der Sänger eine Geschichte erzählen. Auch eine Kinderstimme ist zu hören. 

Zwei Dinge fallen beim Hören des Albums auf. Zum einen fehlen die richtig brachialen Sounds. Trotzdem sind die Tieftöner immer noch dominierend. Und zum anderen hat das Cello offensichtlich den Part der Lead-Gitarre übernommen. Eine interessante Weiterentwicklung des Genres. Man merkt eben doch, dass zwischen dem Debüt und „II“ mehr als fünfzehn Jahre liegen. Mastermind Evgeny Semenov ist in dieser Zeit musikalisch gereift. Das kommt natürlich der Qualität der Musik zugute. Bleibt zu hoffen, dass die Band in dieser Besetzung längere Zeit beisammenbleibt und wir nicht weitere fünfzehn Jahre auf den Nachfolger warten müssen.

Intaglio – Subject To Time: https://youtu.be/-MOoiL8yDIA

Lineup:

Evgeny Semenov – Guitars, Bass, Korg MS-20
Nadia Avenosova – Cello
Evander Sinque – Vocals
Roman ‚V‘ – Drums
Alexey Batrakov – Double Bass

Label: Solitude Productions

VÖ: 12. November 2021

Spieldauer: 42:06

Titelliste:

  • Midnight Sonata
    I. The Night Sky
    II. Melting Like Ice…
    III. Always Return
  • Subject To Time
  • The Memory Of Death
  • Depths Of Space
  • Everything In Its Place

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