Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,4/10
Symphonic Metal aus Italien? Eigentlich nichts Neues. Aber es gibt da sehr viele Unterschiede. Eine weitere Band tritt an, die Herzen der Fans zu erobern. Obwohl, das ist nicht ganz korrekt. Eternal Silence existieren bereits seit 2008. Drei Alben und drei EPs wurden seitdem veröffentlicht. Die Veröffentlichung des letzten Albums liegt aber schon vier Jahre zurück. Für Album Nummer vier “Timegate Anatema” haben die Lombarden einen Deal mit dem Turiner Label Rockshots Records abgeschlossen. Wohltuend ist auf den ersten Blick die Konstanz in der Besetzung. Drei der fünf Musiker sind von Beginn an dabei. Eigentlich die besten Voraussetzungen für eine kontinuierliche Zusammenarbeit.
Die Italiener legen gleich richtig los. Bei “The Way of Time” werden einen die Riffs um die Ohren gehauen. Veredelt durch schöne Gitarren-Hooks. Natürlich fehlen auch die bombastischen Synthie-Orchestrierungen nicht. Der leicht hektisch wirkende Gesang von Frontelfe Marika Vanni erinnert mich ein wenig an frühe Temperance. Italienische Schule eben. Und Gesangspartner Alberto Cassina harmoniert perfekt. Kein “Die Schöne und das Biest” Wechselspiel, sondern zweimal ausdrucksstarke Clear Vocals. Kein Album-Intro, dafür ein kurzes Vorspiel bei “Edge of the Dream”. Und das Tempo wurde ein wenig herausgenommen. Erfreulicherweise tiriliert Marika nicht in den höchsten Tönen, sondern bewegt sich eher im etwas tieferen Mezzosopran. Dadurch klingen die Songs angenehm. Und im Midtempo-Bereich geht es weiter, mit “Ancient Spirit” bzw. dem hymnischen “Heart of Lead”. Mit “Lonely” folgt eine wunderschöne Ballade. Lediglich Streicher und dezent eingesetztes Schlagzeug begleiten zunächst den Gesang von Alberto. Beim Duett der beiden, setzen auch die elektrischen Gitarren ein. Und der Meister krönt das Ganze mit einem melodischen Gitarrensolo. Zu “Glide in the Air” wurde eine Video-Clip produziert. Die Sängerin in einer beeindruckenden Hochgebirgskulisse. Hier zeigen die Gitarristen erneut ihr Können. Druckvoll geht es auch im Folgenden weiter (“Rain”, “My Soul Sad Until Death”) bevor mit “Firefly” die zweite Ballade folgt. Hier dominieren akustische Gitarren. Und den Gesangspart übernimmt Marika. Mit “Red Death Masquerade” klingt das Album aus. Neben beiden Sängern sind opulente Chorusse zu hören.
Mit Symphonic Metal sind viele Klischees verbunden. Zumindest zwei davon werden von “Timegate Anathema” nicht bedient. Es gibt keinen Operngesang und kein Schöne/Biest-Wechselspiel. Dafür dominieren zwei cleane Gesangstimmen, die sich hauptsächlich im mittleren Tonhöhenbereich bewegen. Soundmäßig hört man einen Mix aus epischer Orchestrierung, harten Riff und sehr guten Gitarren-Melodien und -Soli. Das Songwriting kann überzeugen und die Arrangements sind abwechslungsreich. “Timegate Anathema” gehört meines Erachtens zu den besseren Alben des Genres.
Eternal Silence – Glide In The Air (Official Music Video): https://youtu.be/0wZMeT49DGs
Lineup:
Marika Vanni – Vocals
Alberto Cassina – Guitar/Vocals
Alessio Sessa – Bass
Andrea Zannin – Drums
Enzo Criscuolo – Guitar
Label: Rockshots Records
VÖ: 08. Oktober 2021
Spieldauer: 50:29
Titelliste:
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The Way Of Time
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Edge Of The Dream
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Ancient Spirit
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Heart Of Lead
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Lonely
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Glide In The Air
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Rain
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My Soul Sad Until Death
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Firefly
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Red Death Masquerade