Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 7/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 7,8/10
OVERSENSE ist derzeit eine der aufstrebendsten Bands, die die europäische Metal-Szene zu bieten hat.
Das behauptet zumindest der Pressetext. Die Geschichte von Oversense reicht zurück bis ins Jahr 2012. Sänger und Gitarrist Danny Meyer und Schlagzeuger Patrick Lippert nahmen gemeinsam die ersten Songs auf. Die erste EP “Dreamcatcher” erschien 2014. Obwohl, wenn man der Encyclopaedia Metallum trauen kann, hatte diese bereits Album-Länge. Das Lineup wurde vervollständigt. So stieß z.B. 2017 Jasmin Pabst aka Jassy J als zweite Gitarristin dazu. Bekannt wurde sie mit ihrem YouTube Kanal JJ’s One Girl Band, der inzwischen mehrere hunderttausend Follower hat. Im selben Jahr erschien auch das Debüt-Album “The Storyteller”. Im Winter 2018 begannen die Arbeiten am Nachfolger “Egomania”. Die Crowdfunding-Kampagne bei Startnext verlief überaus erfolgreich. Mehr als 16.000 € konnten gesammelt werden. Das Ergebnis kann man sich nun anhören. Ein Wort noch zum Bandnamen. Als Heimatort wird Obersinn in Bayern, oder besser gesagt in Unterfranken, angegeben. Oversense wäre die wörtliche Übersetzung ins Englische.
Technische Spielereine zu Beginn von “Toast To The Devil”. Aber schon bald knallen harte Riffs aus den Boxen. Bass und Schlagzeug wummern und man kann die einzigartige Stimme von Danny Meyer genießen. Mit diesem Sänger hat die Band ganz klar ein Alleinstellungsmerkmal. Wohl dem der zwei Ausnahme-Gitarristen in seinen Reihen hat. Da kann die Band natürlich auch mit sehr guten Hooklines glänzen. Mit “The Longing” nehmen die Franken Anleihen beim Symphonic Metal. Epische Chorusse sind zu hören. Aber auch hier dominieren harte Riffs, Bass-Linien und heftige Schlagzeugarbeit. Lediglich beim Gesang wird etwas zurückgenommen. Ein wunderschönes Gesangsduett zwischen Danny Meyer und der Sick N’ Beautiful-Sängerin Herma Sick gibt es dann bei “Be”. Eine klasse Pop/Rock-Metal-Hymne. Zu diesem Song wurde auch ein Video produziert. Es folgen weitere Airplay-taugliche Songs, wie “My Eden” oder das erneut hymnische “Tear Me Down”. “Love” ist ein Keyboard-lastiger Pop-Rock Song. Bei “Faith” ist eine weitere Gastsängerin zu hören, Ulli Perhonen von den hessischen Symphonic Metalern Snow White Blood. Nach symphonischer Einleitung treiben zunächst Schlagzeug und Gitarren mit hoher Geschwindigkeit an. Aber schon bald wird es ruhiger. Auch dann, wenn der Double Bass deutlich zu hören ist. Hinzu kommen epische Orchestrierungen Aber auch filigrane Gitarrensoli. Ein weiterer Höhepunkt ist “Antisocial”. Hier rocken Oversense geradlinig drauflos. Kurz vor Schluss folgt mit “Memories” die obligatorische Power Ballade. Fast meint man, es folgt eine weitere Ballade. Aber “Extinction” startet nur balladesk, kann aber später diverse Melodie-, Tempo- und Rhythmus-Wechsel vorweisen. Also ein Album-Ausklang mit leichter Progressive-Schlagseite.
Auf “Egomanie” versuchen Oversense den Spagat zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Metal, Rock und Pop-Einflüssen. Zum größten Teil gelingt das. Viele Metal Fans werden sich durchaus zu Hause fühlen. Und auf Rock-Radio-Stationen könnten die Songs auf jeden Fall neben der übergroßen internationalen Konkurrenz bestehen. Fetter Sound und klarer Klang zeichnen die Album-Produktion aus. Den Pressetext kann man also durchaus bestätigen.
OVERSENSE – Be (feat. Herma Sick): https://youtu.be/stX0vdfLTHI
Lineup:
Danny Meyer – Gesang, Gitarre, Keyboard
Jasmin ‘Jassy J.’ Pabst – Gitarre
Marco Volpert – Bass, Gesang
Patrick Lippert – Schlagzeug, Gesang
Label: Dr. Music Records
VÖ: 17. September 2021
Spieldauer: 54:42
Titelliste:
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Toast To The Devil
-
The Longing
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Be
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My Eden
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Tear Me Down
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Love
-
Faith
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Rave In Hell
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Antisocial
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Memories
-
Extinction
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