Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 7/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 7,8/10
Man mag es fast nicht glauben. Die finnische Modern Melodic Death Metal (o-Ton Presseflyer) Band Dimman existiert bereits seit 2014. Seitdem wurden drei EPs und sechs Singles veröffentlicht. Und das Lineup scheint auch recht konstant zu sein. Aber erst Ende Juli diesen Jahres wurde das Debüt-Album “Songs And Tales Of Grievance” veröffentlicht. Das Album wurde von Santeri Peltomäki (Entropy Mixing) aufgenommen gemischt und gemastert. Lediglich die Aufnahme der Schlagzeugspuren erfolgte im Watercastle Studio von Arttu Sarvanne Die kraftvolle Produktion betont die vielseitigen Kompositionen der Band. Thematisch spricht das Album all die Missstände und Unsicherheiten an, die sowohl dem Einzelnen als auch der Gemeinschaft Leid zufügen. Auch das steht so in der Presseinfo
Bei den ersten Klängen von “Ambuscade” fragt man sich, wo ist hier der angekündigte melodische Part zum Death Metal. So bitterböse growlt Valtteri Halkola. Dazu gibt es extrem thrashige Gitarren-Riffs. Das ändert sich erst nach einer Dreiviertel-Minute. Auf einmal klingen die Gitarren clean und ruhig. Sängerin Jenna Kohtala fällt mit betörender Stimme ein. Stärker kann der Kontrast nicht sein. Das ist der Auftakt zum Wechselspiel “Die Schöne und das Biest”. Aber die Sängerin kann auch rocken, wie sie kurz danach unter Beweis stell. Das Tempo wechselt zwischen dahinschmelzend und wild rockend. Mal poppig, wie stellenweise in “Paroxysm”, dann wieder rockig wie im selben Song. Wie ein Chamäleon seine Farben wechselt, so wechselt der Sound seinen Klang und die Tempi. Der Double Bass treibt alles voran, während melodische Gitarrensoli durchaus eingängig wirken. So geht es weiter, mit Speed Thrash Elementen (“Obscenity”), hymnisch (“Contretemps”) oder mit Thrash/Oldschool Metal (“Morbus”). Selbst eine besinnliche Power/Piano-Ballade hat ihren Weg auf das Album gefunden (“Progradation”). Allerdings bar jeglicher Gesangseinlage. So etwas hört man auch nicht allzu oft. Aber eine Power-Ballade mit Gesang folgt nur wenig später (“Memoria”). Hier klingen sogar die Growls größtenteils “schaumgebremst”. Obwohl, so ganz hält der Shouter das nicht durch bis zum Schluss. Auch “Umbra” ist über weite Strecken melodisch. Das Beste habe sich Dimman für den Schluss aufgehoben. “The Mist” ist ein äußerst vielschichtiger Song. Gibt es so etwas wie Progressive Death? Das würde den Rausschmeißer des Albums gut umschreiben.
Das Cover zu “Songs And Tales Of Grievance” finde ich durchaus grenzwertig. Aber wenn man sich davon nicht abschrecken lässt und die ersten fünfundvierzig Sekunden übersteht, wird man mit einem abwechslungsreichen und hörenswerten Album belohnt. Der eingangs genannten Klassifizierung kann man ohne Abstriche zustimmen. Hier kommen sowohl Liebhaber des Death als auch des melodischen Metals auf ihre Kosten.
Dimman – Paroxysm (Official Music Video): https://youtu.be/lm02EnUCEps
Lineup:
Jenna Kohtala – Vocals
Valtteri Halkola – Vocals
Jaakko Yli-Sorvari – Guitars
Mikael Haapala – Guitars
Elias Halkola – Bass
Arto Pieksämäki – Drums
Label: Inverse Records
VÖ: 30. Juli 2021
Spieldauer: 41:55
Titelliste:
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Ambuscade
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Paroxysm
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Obscenity
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Contretemps
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Morbus
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Progradation
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Imprudence
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Memoria
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Umbra
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The Mist