SAEKO – Holy Are We Alone

Cover-Art_Bewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,4/10

Sie war die erste asiatische Sängerin, die auf dem legendären Wacken Open Air auftrat. Und sie war auch die erste asiatische Sängerin, die mit der deutschen Metal Queen Doro auf Tour gegangen ist. Saeko Kitamae. Das liegt aber schon sehr lange zurück, einige Jahre nach der Jahrtausendwende. Genau in dieser Zeit lag auch das Erscheinen der ersten beiden Alben (2004 und 2006). Danach war es weitestgehend ruhig. Eines der wenigen mir bekannten Lebenszeichen war ein Auftritt beim Metal Female Voices Fest 2014 in Belgien. Hier sang sie einen Song für die Opfer des großen Erdbebens in Japan 2011. Das änderte sich erst vor einem Jahr. Anfang 2020 startet die Sängerin eine Crowdfunding Kampagne, die ihr Comeback finanzieren sollte – nach mehr als dreizehn Jahren. Die Arbeiten an “Holy Are We Alone” wurden jedoch überschattet von der Corona Pandemie. Das dritte Album erscheint im August und wird weltweit vertrieben von Pride & Joy Music. Lediglich für ihr Heimatland hat sie einen Vertrag mit King Records Co. Ltd. abgeschlossen.

Now the time has come
I’ll be back
To meet you again

Now it’s time to break the spell!!!

Saeko_main_2021_05_01_e2Selbstbewusste Worte für eine Sängerin, die ein so lange Pause hinter sich hat. Die bei vielen alten Fans mit großer Wahrscheinlichkeit in Vergessenheit geraten ist. Und die bei der jüngeren Generation wohl weitestgehend unbekannt ist. Aber so ein Selbstbewusstsein muss man wohl haben, bei so einem Comeback. Damit legt sie in dem Spoken Words Intro “Circle Of Life” die Messlatte für das folgende sehr hoch. Die acht regulären Songs sind thematisch und auch musikalisch verschiedenen Ländern zugordnet. Den Anfang macht natürlich ihr Heimatland – “Japan: In My Dream” Obwohl sie zurzeit in Deutschland lebt, träumt Saeko weiterhin von dem Inselstaat in Ostasien. Der Song startet druckvoll. Saeko nutzt in ihrem Gesang Harmonien der Musik ihrer Heimat, klingt aber wesentlich kraftvoller als man es von der japanischen Folklore gewohnt ist. Die ist eben doch eine Rockröhre. Auch im Folgenden klingen immer wieder musikalische Zitate der jeweiligen Länder an. Dazu zählen die orientalisch klingenden Gitarren bei “Syria: Music, My Love” oder auch das Zitat von “The Drunken Sailor” in “UK: Never Say Never”. Obwohl dieses Shanty eigentlich international ist und die Melodie einem irischen Tanz- und Marschlied entnommen wurde. Aber auch der Songtitel ist very britisch. Geheimagent 007 lässt grüßen. Und “Germany: Rebellion Mission” lehnt sich an die Arie der Königin der Nacht aus der Oper “Die Zauberflöte” von Wolfgang Amadeus Mozart an. Erstaunlich, die durchaus schwierigen Koloraturen singt die Sängerin selbst! So geht das weiter, mit Sitar-Klängen für Indien oder dem weltberühmten “Aloha ʻOe” in “Hawaii: Farewell To You II”. Dies ist zugleich die Ballade des Albums. Der hawaiianisch klingende Gesang wird lediglich von einem Piano begleitet. Mahalo Saeko! “Russia: Heroes” erinnert stellenweise an die klassischen Werke russischer/sowjetischer Komponisten. Da dürfen natürliche die Chorrusse der russischen Folklore nicht fehlen. Wie das Album beginnt so endet es. Mit Spoken Words der Sängerin.

Above Heaven
Below Heaven
We alone exist

Ich habe jetzt so viel von landestypischen Einflüssen in die einzelnen Songs gesprochen. Stellt sich die Frage, ist das überhaupt ein Metal-Album. Die Antwort lautet – selbstverständlich. Es gelingt Saeko hervorragend all diese Klänge in zeitlos schöne Metal-Melodien einzubauen. Obwohl Saeko Kitamae der eigentliche Star des Albums, können auch ihre drei Mitstreiter voll überzeugen. Herrliche Gitarren-Soli, kraftvolles Drumming und tiefe Basslinien. Das Comeback ist aus meiner Sicht mehr als gelungen. Willkommen zurück SAEKO!

Saeko – Russia: Heroes (Official Lyric Video): https://youtu.be/zjnBiXah-f8

SAEKO – Japan: In My Dream (Official Video): https://youtu.be/JS_-PS0M2NQ

Lineup:

Saeko Kitamae (Japan) – Vocals, Keys
Guido Benedetti (Italy – Trick or Treat) – Guitars, Keys
Alessandro Sala (Italy – Rhapsody of Fire) – Bass
Michael Ehre (Germany – Primal Fear, Gamma Ray, The Unity etc.) – Drums

Label: King Records Co. Ltd. (Japan, Südkorea) / Pride & Joy Music (Europa, International)

VÖ: 11. August 2021 (Japan, Südkorea) / 20. August 2021 (EU, International)

Spieldauer: 49:11

Titelliste:

  • Circle Of Life
  • Japan: In My Dream
  • Syria: Music, My Love
  • UK: Never Say Never
  • Germany: Rebellion Mission
  • India: Farewell To You I (From Father To Son)
  • Brazil: Splinters Of The Sun
  • Hawaii (USA): Farewell To You II (From Mother To Daughter)
  • Russia: Heroes
  • Holy Are We Alone

Digital-Patreon-Wordmark_Black

Ein Gedanke zu “SAEKO – Holy Are We Alone

  1. Pingback: Jetzt blicke ich in die Zukunft – Interview mit Saeko Kitamae | Keep on Rockin'

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..