Skarlett Riot – Invicta

Skarlett Riot 3000_RGBBewertung
Album (40%): 10/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 9,2/10

Vier Schulfreunde gründeten 2010 eine Rockband. Viele Jahre gingen sie gemeinsam durch dick und dünn. Später wurde Bassist Tom durch Martin Shepherd ersetzt. Auch dieser hat inzwischen aus privaten Gründen die Band verlassen. Aber der ansonsten kann Skarlett Riot auf eine erstaunliche Konstanz im Lineup zurückschauen. Mehrere Male konnte ich die Band bereits live erleben, zuletzt in Hamburg. Mehrere EP’s und Alben wurden seitdem veröffentlicht. Zuletzt erschien kürzlich “Invicta” Da mir der Vorgänger “Regenerate” schon sehr gut gefallen hat, war ich natürlich gespannt auf den neuesten Output des Quartetts.

Skarlett Riot 20202121Oh Mann, was ist der Opener “Breaking the Habit” für ein Knaller. Hartes Riffing der tiefer gestimmten Gitarren, unterstützt von Bass und Schlagzeug. Dann geht es weiter, wie von Skarlett Riot gewohnt. mit der klaren Gesangsstimme von Chloe. Allerdings hat sie es schwer, mit diesem Soundgewitter mitzuhalten. Wie gewohnt? Mitnichten. Neuzugang Tim Chambers deutet bereits seine Growl-Fähigkeiten an. Mehr davon gibt es dann bei “Gravity” zu hören. Das ist neu für die Band aus der englischen Grafschaft Lincolnshire. Hier klingt auch die Sängerin kraftvoller. Sie hat die Herausforderung der Instrumenten-Power angenommen. Bei “Black Cloud” erwartet den Fan die nächste Überraschung. Bei dem Midtempo-Song growlt auch Skarlett so richtig bitterböse. Hat sie auf dem Vorgänger stellenweise verhalten etwas harscher gesungen, stellt dies eine neue Qualität dar. Offensichtlich hat sie sich da von Tim inspirieren lassen. Und dieses neue gesangliche Selbstbewusstsein stellt sie auch später weiterhin unter Beweis. Überzeugend zu hören auch bei “Under Water”. Aber vorherrschend ist natürlich weiterhin der schöne Lead-Gesang, der den Sound der Band schon immer geprägt hat. “Stronger” erinnert dann etwas mehr an frühere Werke der Band. Obwohl (oder auch weil) der Sound wie eine Urgewalt aus den Boxen knallt.

Skarlett Riot 20202497jpgAber die Engländer können es auch äußerst gefühlvoll, wie sie bei der Ballade “Into Pieces” eindrucksvoll unter Beweis stellen. Vor allem die Sängerin weiß hier zu überzeugen, mit einer Mischung aus Power und Zerbrechlichkeit. Für mich ist das einer der Übe-Hhits des Albums. Und trotz der Länge von fast sechs Minuten, wird es nie langweilig hier zuzuhören. Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm. Schon bei “Not Alone” knüpfen sie wieder an alte Tugenden an. Ein straighter Rocker, wie er auf früheren Veröffentlichungen hätte zu finden sein können. Der eingängige Refrain dürfte vor allem live für große Stimmung sorgen. Bei dem brillanten “To the Flames” sorgen die Double-Bass Attacken für viel Druck. Auch dieser Song gewinnt durch seinen Mitsing-Refrain. Später wechseln sich Tim und Skarlett bei den Growls ab. Und noch ein Hit, die Stadion-Hymne “Falling” hätte ich von Skarlett Riot in dieser Form nicht erwartet. Aber das zeigt die gewachsenen Songwriting-Qualitäten der Band. Der Rausschmeißer ”Human” startet mit Sound-Experimenten wird aber schon wenige Takte später zu einem Hochgeschwindigkeits-Rocker. Auch hier kann man klar und deutlich die Wurzeln der Band hören.

“Invicta” ist das bisher beste Album der Band. Mit großem Abstand. Keiner der Vorgänger war so druckvoll eingespielt und so abwechslungsreich komponiert. Obwohl Skarlett Riot viel neues ausprobiert haben, sind sie ihren Ursprüngen treu geblieben. Das liegt aber auch daran, dass es seit Jahren kaum Änderungen im Lineup gegeben hat. Diese Kontinuität ist äußerst wohltuend. Im elften Jahr ihres Bestehens sind Skarlett Riot sichtlich gereift. Und sollten mit diesem Album viele neue Fan gewinnen können.

Skarlett Riot – Gravity (Official Music Video): https://youtu.be/jdI9sAVAvfo

Lineup:

Daniel “Danny” Oglesby – Guitars/Backing Vocals
Luke Oglesby – Drums
Chloe “Skarlett” Drinkwater – Lead Vocals/Guitars
Tim Chambers – Bass/Backing Vocals

Label: Despotz Records

VÖ: 07. Mai 2021

Spieldauer: 48:11

Titelliste:

  • Breaking the Habit
  • Gravity
  • Black Cloud
  • Under Water
  • Stronger
  • Cut the Ties
  • Into Pieces
  • Not Alone
  • To the Flames
  • Falling
  • Human

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