Ort: headCRASH Hamburg
Datum: 17. Oktober 2018
Nur wenige Tage nach meiner Rückkehr vom FemME in Eindhoven machte der Tour-Tross Female Metal Voices Tour in Hamburg Station. Ein Abend mit fünf Bands unterschiedlichster Stilrichtung im headCRASH in Hamburg St. Pauli. Und für einen Konzert-Termin mitten in der Woche war der Club erstaunlich gut besucht. Die Bilder des Abends kann man auf Flickr sehen.
Den Opener des Abends, Martyrium aus Malta, hatte ich erst wenige Tage zuvor auf der Main-Stage im Dynamo in Eindhoven erlebt. Diesmal musste die Setlist aber auf 20 Minuten zusammengestrichen werden. Auch einige Show-Elemente fielen dem Rotstift zum Opfer. Martyrium spielten ihren um symphonische Elemente angereicherten Black Metal routiniert und überzeugend, obwohl Sängerin Mikaela Attard erst seit wenigen Tagen Bandmitglied ist.
Skarlett Riot hatten ihren ersten Auftritt in Deutschland im Dezember letzten Jahres in Hamburg. jetzt sind sie erneut hier und dürfen für Kobra and Lotus und die Butcher Babies einheizen. Und dieses mal für einem wesentlich sachkundigeren Publikum. Aber leider bedeutet ein anderer Club nicht unbedingt bessere Lichtverhältnisse. Die Engländer ließen sich davon aber nicht beirren und glänzten mit viel Spielfreude. Auch dieses Mal gab es einen Querschnitt aus den beiden letzten Veröffentlichung zu hören, der EP “Sentience” (2016) und insbesondere vom Album “Regenerate” (2017).
Setlist Skarlett Riot:
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Break
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The Storm
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Empty Inside
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Closer
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Calling
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The Wounded
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Stand Alone
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Warrior
Mit Helle Bogdanova, der Sängerin der ukrainischen Band Ignea, stehe ich auf Facebook schon recht lange in Kontakt. Vor zwei Jahren konnte ich die Band bereits interviewen. Im Februar 2017 veröffentlichten Ignea ihr Debüt-Album “The Sign Of Faith”. Jetzt ergab sich endlich die Gelegenheit, die Musiker auch live zu erleben. Mit ihren orientalischen Einflüssen brachten sie einen äußerst interessanten Farbtupfer auf die Bühne. Helle wechselte mühelos zwischen kräftigem Klargesang und bitterbösen Growls. Höhepunkte der Show waren zweifellos “Alexandria” und die Hymne für ein friedliches Nebeneinander aller Menschen auf der Erde “Seytanu Akbar”.
Setlist Ignea:
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Sputnik
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Alexandria
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Queen Dies
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Chorne Polumia
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Seytanu Akbar
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Leviathan
Auch Kobra and the Lotus aus Kanada konnte ich erst kürzlich live erleben, als Special Guest von Beyond The Black. Jetzt standen sie aber als Co-Headliner auf der Bühne. Die Songs des Abends stammten ausschließlich von dem 2017 und 2018 erschienen Doppelalbum “Prevail I” und “Prevail II”. Mit diesen beiden Alben zeigte sich die Band aus Calgary deutlich gereift, nicht mehr gnadenloses Voranpreschen wie in den Jahren davor. Kobra and the Lotus zeigen sich jetzt wesentlich abwechslungsreicher mit einem Gespür für wunderschöne Melodien, mit Hymne, Ballade oder knallenden Rock. Und Frontfrau Kobra Paige scheint inzwischen auch völlig genesen von der schweren Borreliose, die sie noch bei der Produktion der Alben plagte.
Setlist Kobra and the Lotus:
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Loosing My Humanity
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Triggerpulse
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Specimen X
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Light Me Up
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Let Me Love You
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Hell On Earth
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Ribe
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My Immortal
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Velvet Rose
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You Don’t Know
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Gotham
Aus der Stadt der Engel waren die Butcher Babies angereist. Was die beiden Sängerinen da auf der Bühne zeigten lässt sich nur schwer kategorisieren. Eine Mischung aus Nu und Thrash Metal, gespickt mit etwas Hip Hop. Für mich war es der erst Kontakt mit den Kaliforniern. Und ich muss gestehen, zumindest ich habe da nichts verpasst. Zu sperrig, zu eintönig klang die Musik für mich. Aber offensichtlich war ich mit meiner Einschätzung so ziemlich der einzige im headCRASH. Die Fans vor der Bühne drehten bei der Darbietung fast durch. Da ich mir um meine Kamera-Ausrüstung Sorgen machte, habe ich meinen Platz vor der Bühne nach den ersten Songs verlassen.
Setlist Butcher Babies:
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Korova
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Burn The Strawman
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Monster Ball
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The Butcher
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Headspin
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Grimsleeper
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The Huntsman
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Pomona
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Deadman Walking
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Oceana
Zugabe
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They’re Coming To Take Me Away
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Look What We’ve Done
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Magnolia BLVD
Alles in allem war das ein gelungener Abend. Das mir gewisse Musikstile nicht gefallen, kann man den Musikern ja nicht anrechnen. Leider musste ich das headCresh schon recht frühzeitig verlassen, da ich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen war. So blieb keine Zeit die Musiker nach der Show zu treffen. Der Sound war sehr gut an diesem Abend, was man vom Licht leider nicht sagen konnte. Nicht einmal die Headliner bekamen mehr Beleuchtung auf der Bühne. Und auch die Belüftung des Clubs blieb ausgeschaltet, so das es stickig und heiß war. Die Musiker meinten hinterher, das wäre die “heißeste Show” der gesamten Tour gewesen. Liebe Mitarbeiter des headCRASH, das geht doch bestimmt besser.
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