Metalite – A Virtual World

ME_AVW_C_3000x3000Bewertung
Album (40%): 7/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 8/10
ø: 7,8/10

Das Update für modernen Power und Melodic Metal kommt deutlich früher als erwartet – mit ihrem neuen Album “A Virtual World” betritt das schwedische Quintett METALITE erneut die metallische Tanzfläche.

Erneut starte ich ein Metalite Review mit einem Zitat aus der Presse-Info. Der Vorgänger “Biomechanicals” ließ doch so einige Wünsche offen. Erstes positives Fazit, in den vergangenen anderthalb Jahren gab es keinen Besetzungswechsel. Allerdings hat eine weltweite Pandemie zugeschlagen. Erst einmal Hochachtung vor allen Bands, die trotzdem ihre Kreativität freien Lauf gelassen haben. Der Album-Titel spricht da Bände. Ist doch für viele von uns Das Arbeits- und persönliche Leben virtuell geworden. Also stellt sich nun die alles entscheidende Frage, haben die Schweden die vergangene Zeit auch gut genutzt?

ME_AVW_P03Poppig anmutende Keyboards dominieren, und der unverzichtbare Double Bass. Die Eingängigkeit wird auf die Spitze getrieben. Also nach dem Hören des Openers “A Virtual World” alles beim Alten bei den Schweden? Nicht ganz, der Sound wirkt ein Tacken härter als beim Vorgänger. Und Sängerin Erica Ohlsson scheint in der Band angekommen zu sein. Auch bei “Cloud Connected” sind die Synthies und Keyboards allgegenwärtig. Die Spracheinspielungen sollen, wie auch schon beim Titel-Song, ein wenig Industrial Atmosphäre einfließen lassen. Aber immerhin klingt der Song ein wenig dunkler, beide Gitarristen beweisen in ausgefeilten Soli, dass sie ihr Instrument beherrschen. Und so plätschert es weiter vor sich hin. Obwohl Songs wie auch “Talismann” ein durchaus ansprechendes Songwriting beweisen. Es ist eigentlich die Instrumentierung, die so manchen Metal-Fan verschrecken wird. Das vorantreibende Schlagzeug bei “Beyond The Horizon” wird konterkariert von den Pop-Synthie-Klängen. Glücklicherweise werden diese später ein ganz klein wenig zurückgefahren. Bei “Peacekeepers” kann vor allem die Zusammenarbeit der Saitenfraktion punkten. Und der Refrain lädt zum Mitsingen ein. Ein wenig Gruselsound zu Beginn von “The Vampire Song” wird kurz darauf von den Riffs beiseitegeschoben. Dank des geringeren Pop-Einflusses ist dies für mich der beste Song auf dem Album. Gleich danach folgt der meiner Meinung schlechteste Song “We´re Like The Fire”. Hier wird der Synthie-Einsatz maßlos übertrieben. “Alone” ist so etwas wie der Ruhepunkt des Albums. Obwohl keine echte Ballade, kann man doch die Augen schließen und ein wenig träumen. Bei “Running” wird das Ende an den Anfang gesetzt, Man hört die tiefen Atemzüge der Sängerin, als würde sie nach einem langen Lauf etwas verschnaufen. Gesanglich erinnert sie ein wenig an Elize Ryd (Amaranthe). Dieser Song ist die zweite positive Überraschung auf dem Album. Lediglich die Gitarren kommen über gesamte Spielzeit gesehen, ein wenig zu kurz. Der Schlusssong “Synchronized” ist dann wieder 0815 Pop-Rock.

Wir sehen uns als dezidiert moderne Band, die die Dinge anders anpackt als die anderen Melodic-Metal-Bands da draußen.

Das sagt Gitarrist Edwin Premberg zum Album-Sound. Kann man so sehen. Allerdings haben Metalite damit kein Alleinstellungsmerkmal. Andere Bands machen das auch, und zum Teil auch besser, wie die bereits erwähnten Landsleute von Amaranthe. Diese sind mehr eingängig, mehr Pop aber auch mehr Metal. Trotzdem kann man dem schwedischen Quintett eine insgesamt positive Entwicklung bescheinigen. Aber für einen Spitzenplatz im Pop-Rock-Olymp reicht es (noch) nicht.

METALITE – Cloud Connected (Official Music Video): https://youtu.be/H1Rw8y9tXNY

Lineup:

Erica Ohlsson – Vocals
Edwin Premberg – Guitar
Robert Örnesved – Guitar
Lea Larsson – Drums
Robert Majd – Bass

Label: AFM Records

VÖ: 26. März 2021

Spieldauer: 47:50

Titelliste:

  • A Virtual World
  • Cloud Connected
  • Talisman
  • Beyond The Horizon
  • Peacekeepers
  • The Vampire Song
  • We´re Like The Fire
  • Artificial Intelligence
  • Alone
  • Running
  • Synchronized

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