Armored Dawn – Viking Zombie

Bewertung: 7,5/10

Laut, wild und mit viel Energie

842306So beschreibt die Presseinfo den Sound von Armored Dawn. Davon konnte ich mich bereits bei einem Auftritt im Logo im Jahr 2017 übererzeugen. Gegründet wurde die Band 2014 in Sao Paulo (Brasilien). Zwei Jahre später wurde das Debüt “Power Of Warrior” veröffentlicht. Es folgten eine Tour durch Europa als Support für Fates Warning. Der Nachfolger “Barbarians In Black” wurde über AFM veröffentlicht. beim dritten Album “Viking Zombie” scheint die Band aber wieder eigene Wege zu gehen. Da mir der Vorgänger sehr gut gefallen hat, war ich natürlich äußerst neugierig.

Gewitter und Glockengeläut sollen beim Opener “Ragnarok” für Aufmerksamkeit sorgen. Dann folgende eingängige Riffs unterlegt von hektisch klingenden Keys. Dann setzt Sänger Eduardo Parras ein, dessen Stimme einen hohen Wiedererkennungswert hat. Adobe Photoshop PDFAuch wenn der Titel aus dem altnordischen stammt (“Schicksal der Götter”) hat der Sound überhaupt nichts mit Viking Metal zu tun. Ganz im Gegenteil, dass ist klassischer melodischer Power Metal, mit einer gehörigen Portion Mainstream. Lediglich der Text trieft vor Viking-Klischees. Bei “Animal Uncaged” setzen die Brasilianer schon eine ganz andere Duftmarke. Ein Kollege meinte hier, dass man das schon als “Melodic Thrash” bezeichnen könne. Jein. Melodisch ja, aber ist das schon thrashig genug? Zumindest hauen Armored Dawn hier mächtig auf die Zwölf. Beim Titelsong “Zombie Viking” schwenken die Musiker wieder kräftig die Viking-(Text)-Keule. Aber die Melodien selbst sind zu glatt, ohne Ecken und Kanten. Dazu kommen noch Synthie-Teppiche. Auch diesen Song würde ich eher im Melodic/Symphonic Metal Bereich einordnen. Bei “Fire and Flames” kommen Industrial Synthies zum Einsatz, bevor Gitarren und Schlagzeug mit hoher Geschwindigkeit losballern. Eine Mischung aus Bombast und sperrigen Riffs kann man bei “The Eyes Of The Wolves” hören. Einer der besten Songs für mich ist “Face to Face”. Hier knüpfen Armored Dawn an das Vorgänger-Album an. Hymnische Melodieführung, Satzgesang und herausragendes Gitarrensolo. Damit wurde dann auch der Höhepunkt von “Viking Zombie” erreicht. Was folgt ist das melodische, aber zu poplastige “Drowning”. Und mit popartigen Mainstream Rock geht es weiter (“Blood Oh Blood”, “Embrace The Silence” oder das sabatonische “Rain Of Fire”). Dazwischen ist lediglich das rockige “Heads Are Rolling” ein Ausreißer nach oben.

Um es gleich vorweg zu sagen, mit dem Vorgänger “Barbarians In Black” kann sich das aktuelle Album zu keinem Zeitpunkt messen. Da zeigt sich deutlich, welche hervorragende Arbeit seinerzeit Produzent Seeb Levermann (Orden Ogan) geleistet hat. “Viking Zombie” ist aber beileibe kein schlechtes Album. Immer wieder lassen die Musiker ihr Können aufblitzen, musikalisch wie kompositorisch. Aber aus meiner Sicht experimentieren die Brasilianer hier viel zu sehr am Sound. Den hatten sie doch eigentlich schon gefunden. Und diese Poplastigkeit steht Armored Dawn überhaupt nicht gut zu Gesicht. Hier ist noch viel Luft nach oben.

Armored Dawn – Ragnarok: https://youtu.be/MEKw69FMIL8

Lineup:

Eduardo Parras – Vocal
Tiago de Moura – Lead Guitar
Timo Kaarkoski – Guitar
Heros Trench – Bass
Rafael Agostino – Keyboard
Rodrigo Oliveira – Drums

Label: Whyte Label

VÖ: 18. Oktober 2019

Spieldauer: 43:56

Titelliste:

  • Ragnarok
  • Animal Uncaged
  • Zombie Viking
  • Fire And Flames
  • The Eyes Of The Wolves
  • Face To Face
  • Drowning
  • Heads Are Rolling
  • Blood Oh Blood
  • Embrace The Silence
  • Rain Of Fire

Ein Gedanke zu “Armored Dawn – Viking Zombie

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