Bewertung: 8/10
Die Historie von Sarcasm Syndrome geht zurück in die frühen neunziger Jahre. Gegründet wurde die Band von Bassist Roland Wurzer und Schlagzeuger Andreas Eisler in Innsbruck (Tirol) 1991. Zunächst spielten sie Thrash und Punk. Zwei Jahre und einige Besetzungswechsel später stieß Sängerin Petra Maier dazu. Auch soundmäßig gab es Änderungen. Seit dieser Zeit spielten die Musiker einen Progressive Doom Metal. Bis zur vorläufigen Auflösung 1997 wurden zwei Demos produziert sowie Songs wurden auf zwei Samplern veröffentlicht. Dann ruhte die Band für 20 Jahre. Erst 2017 kamen die Musiker wieder zusammen und wagten einen Neuanfang. Das Resultat liegt nun vor, mit dem Album “Thy Darkness”.
Der Titel des Openers “Doomed” ist Konzept. Die Tiroler habe ein Faible für dunkle tiefergestimmte Gitarren und schwermütige Riffs. Dazwischen wird aber auch richtig gerockt. Hier steht nicht die Entschleunigung der Musik im Mittelpunkt, sondern sehr viel Epik. Es drängen sich Vergleiche zu Candlemass auf, neben Black Sabbath, die Urväter des Dooms. Die charismatische Stimme von Petra Maier passt dazu hervorragend. Gegen Ende zieht das Tempo sogar noch mal richtig an, und ein geniales Gitarrensolo ist zu hören. “Downfall” rockt locker vor sich hin. Aber auch hier sorgen die tiefen Gitarren (-Riffs) für ein gerüttelt Maß an Finsternis. Der Bass liefert die ganz ganz tiefe Rhythmus-Grundlage. Der Titelsong “Thy Darkness” wälzt sich dann schwermütig hinein in unsere Gehörgänge. Nach dem etwas getragen klingenden “Through the Night” rockt “Cthulhu Rising” wieder etwas mehr. Wenn man die Augen schließt, vermeint man, das dem H.P. Lovecraft Universum entstiegene Fabelwesen förmlich zu hören. Der Rausschmeißer “Contrasts” klingt stellenweise hektisch, ja fast disharmonisch. Dies wird jedoch konterkariert durch melodische Gitarren-Hooks.
Was lange währt wird gut. Das kann man auch zum Album-Debüt “Thy Darkness” von Sarcasm Syndrom sagen. Achtundzwanzig Jahre nach Bandgründung melden sich die Tiroler überzeugend zurück. Schwermütiges Riffing wechselt sich ab mit rockigen Melodien. Und die Sängerin weiß mit ihrer kristallklaren Stimme zu überzeugen. Bleibt zu hoffen, dass dieses Album keine Eintagsfliege ist. Dann stehen die Chancen gut für eine Frischzellenkur im Doom Metal Bereich.
Lineup:
Petra Maier – Vocals
Daniel Bachmaier – Guitars
Mathias Nussbaum – Guitars
Roland Wurzer – Bass
Andreas Elsler – Drums
Label: Selbstvertrieb
VÖ: 03. Mai 2019
Spieldauer: 30:59
Titelliste:
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Doomed
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Downfall
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Thy Darkness
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Through the Night
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Cthulhu Rising
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Contrasts