Ort: Marias Ballroom, Hamburg-Harburg
Datum: 19. Januar 2020
Es war einmal, eine Hardrock Band aus Hamburg. Die sich aufmachte die Herzen der Rock Fans zu erobern. Also tourten sie mit Mega-Stars wie Deep Purple, Uriah Heep oder Saga. Die Rede ist von Châlice. Der große Durchbruch jedoch blieb den Musikern verwehrt. Es wurde einige Jahre ruhiger um die Band, bis sie sich 2015 mit “Overyears Sensation” beindruckend zurückmeldeten. Das war’s dann leider auch schon. Wenig später verließen Sänger und Keyboarder die Band. Doch das verbliebene Trio gab nicht auf und suchte neue Mitstreiter. Das war die Geburtsstunde von SIGN X.
So begann vor Jahresfrist mein Bericht über eine Show von SIGN X in Marias Ballroom in Hamburg-Harburg. Die Band stellte seinerzeit die ersten Songs ihres Debütalbums vor. Es sollten aber noch einige Monate ins Land gehen, bis “Like A Fire” Anfang Dezember letzten Jahres veröffentlicht wurde. Und nun, fast exakt ein Jahr später steht die Band an selber Stelle erneut auf der Bühne. Dieses Mal präsentieren die Musiker ihren Fans das Debüt erstmalig live. Die Bilder des Abends kann man auf Flickr sehen.
Zunächst heizten aber die Schweden Lugnet den Fans vor der Bühne so richtig ein. Lugnet? Nie zuvor gehört. Und die Band aus der schwedischen Hauptstadt Stockholm spielte feinsten 70er Jahre Hard Rock. Die im Jahr 2012 gegründeten Lugnet haben bisher zwei Alben veröffentlicht. Und von beiden gab es an diesem Abend Songs zu hören. wobei jedoch der 2019er Output “Nightwalker” im Mittelpunkt stand. Der Höhepunkt für mich war jedoch die Ballade “Tears In The Sky” vom selbstbetitelten Debüt. Im obligatorischen schnellen Part wurden Zitate aus “Child In Time” von Deep Purple perfekt in den Song eingebaut. Grandios! Aus Zeitgründen musste der Sweet-Klassiker “Cockroach” (Give Us A Wink, 1976) leider entfallen.
Setlist Lugnet:
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All The Way
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Veins
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Begging
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Never Again
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Die For You
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Tears In The Sky
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Nightwalker
SIGN X starteten ihre Show mit dem Queen Cover “Don’t Stop Me Now”. Es folgte mit “Fall” der erste Song vom Debütalbum. Danach sorgten sie mit mit einem Block alter Châlice-Songs für gute Stimmung im vollen Ballroom. Diese wurden jedoch wesentlich rockiger gespielt als die Originale. Kann man hier bereits von Cover-Versionen sprechen? Ich denke ja. Sehr gut gemachte Cover. Wer könnte das alte Material schon besser präsentieren als die “Nachfolgeband” SIGN X. Apropos “altes Material”. Die Songs der Châlice Ära waren ja auch hervorragend. Was lag da wohl näher als einen davon (“Chasing The Wind”) neu zu arrangieren und für “Like A Fire” neu einzuspielen. Der zweite Teil der Show stand dann ganz im Fokus dieses Albums. Alle verbleibenden Songs (bis auf das Outro “Koda X) wurden gespielt. Genial fand ich die Ballade “Crush”. Über weite Strecken wurde der Gesang nur vom e-Piano begleitet. Ansonsten konnte man deutlich hören, dass die neuen SIGN X Songs anspruchsvoller und somit auch sperriger sind. Neuer Name bedeutet somit auch neuer Musik-Stil. Zwischendurch gab es aber auch mit “Hollywood Daze” vom 2005er Album “Shotgun Alley” eine weitere Reminiszenz an die früheren Tage. Mit Classic-Rock klang der Abend dann aus. Den Foreigner Klassischer “Juke Box Hero” hatten sich SIGN X für die Zugabe aufgehoben.
Setlist SIGN X:
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Don’t Stop Me Now
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Fall
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Glorious Again
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Overyears Sensation
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Rock’N’Roll Machine
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Chasing The Wind
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Turn Into
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Crush
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Elements
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Storm
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Free Your Mind
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Rain
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Hollywood Daze
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Shine
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Sign
Zugabe
Es war ein schöner Abend mit viel zeitloser klassischer Rock Musik. Aber auch mit dem Modern Rock der Marke SIGN X. Dieser war durchaus hörenswert, wenn auch nicht so eingängig. Ich will ehrlich sein, ich werde Châlice schmerzlich vermissen.