M.I.L.F. – Rolling Thunder

Bewertung: 8/10

CoverDie Abkürzung M.I.L.F. ist ja durchaus negativ besetzt. Deshalb geben die Italiener auch ihre Bedeutung an: “Make It Long ’n Fast”. OK, auch hier gibt es Interpretations-Spielraum. Das ist vielleicht sogar gewollt. Gegründet wurde die Band 2010 in Florenz. Von Anfang an verschrieben sich die Musiker einer Mischung aus Hard Rock, Glam Metal und Punk. Sie hatten die Gelegenheit in vielen Orten in Italien live aufzutreten. 2016 erschien das Debüt-Album “More Than You”. Aber wie das Musiker-Leben eben so spielt, danach gab es drastische Änderungen im Lineup. Und jetzt wagen M.I.L.F. einen Neustart. Inzwischen bei Volcano Records unter Vertrag, erschien Anfang Januar das zweite Album “Rolling Thunder”.

Und die Italiener rocken munter los. Mit dem Hard Rocker “Hottest Dream”. Die Gitarren braten. Riffs und Hooklines wechseln sich ab. Es macht sich also bezahlt, zwei gute Gitarristen in den Reihen zu haben. Sleeze Rock wie er im Buche steht. M.I.L.F, Volcano RecordsSell Your Pills” startet mit Funky-Gitarren und rhythmischen Schlagzeug. Sänger Simone Galli überzeugt erneut mit seiner kratzigen Stimme und der Chor-Gesang sorgt für eine Prise Glam Rock. Und dann hauen die Musiker auch noch ein geniales Gitarrensolo raus, untermalt von Polizei-Sirenen. “Babe” ist eine der beiden Singleauskopplungen, die zuvor die Fans neugierig machen sollten. Auch hier gibt es wieder bratende Gitarren-Passagen. Bei “Blame It On The Vodka” nehmen die Florentiner so richtig Fahrt auf. Erinnert irgendwie an Airboune. Hier treiben sich die beiden Gitarristen wechselseitig zu Höchstleistungen an. Danach bietet “Last Hand” 80er Jahre Metal. Hier könnte man die frühen Mötley Crüe als Referenz heranziehen. Der Sinn des Intermezzos “I Have A Dream” erschließt sich mir nicht. Diese gut zwei Minuten hätten M.I.L.F. sich durchaus sparen können. Dafür ballert “Peace Of War” dann wieder richtig los. Ein vor sich hin stampfender Midtempo Song. Gefolgt von “Unleash The Beast”. Hier wird richtige Biker-Atmosphäre versprüht. Nachdem es bei “Crazy For Love” auch hin und wieder ruhigere, balladeske Passagen zu hören gibt, ist “Inner Fire” wieder ein 80er Spaß-Rocker. Auch hier werden immer wieder filigrane Gitarrensoli eingeworfen. Und noch eine Portion Hochgeschwindiglkeits-Hard Rock (“Bad Boys”) bevor sich die Italiener mit dem Aerosmith-Cover “Mama Kin” verabschieden. Diese Version gefällt mir sogar besser als das Original.

Auf “Rolling Thunder” unternehmen die Italiener eine Zeitreise durch den Hardrock/Heavy Metal der achtziger Jahre. Und das gelingt M.I.L.F. sehr authentisch. Abgesehen von diesem merkwürdigen Zwischenspiel, bietet ”Rolling Thunder” jede Menge Hörspaß. Vorbilder wie Airbourne, Mötley Crüe oder auch Guns’n’Roses sind deutlich herauszuhören. Trotzdem zeigen die Musiker aber auch viel Eigenständigkeit. Ein tolles Album. Davon hätte ich gern mehr.

M.I.L.F. – Babe: https://youtu.be/hTBWZjo_Ey4

Lineup:

Simone Galli – Lead Vocals
Zip Faster – Lead Guitar, Backing Vocals
Luca Ferri „Ciccio“ – Guitar, Acoustic Guitar, Backing Vocals
Andrea Devoti – Bass
Mirko Bernardi – Drums

Label: Volcano Records

VÖ: 10. Januar 2020

Spieldauer: 48:50

Titelliste:

  • Hottest Dream
  • Sell Your Pills
  • Babe
  • Blame It On The Vodka
  • Last Hand
  • “I Have A Dream”
  • Peace Of War
  • Unleash The Beast
  • Crazy For Love
  • Inner Fire
  • Bad Boys
  • Mama Kin (cover)

Ein Gedanke zu “M.I.L.F. – Rolling Thunder

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