Dreamslave – Rest In Phantasy

Bewertung: 9/10

RIP FrontCover (300Dpi)Gegründet wurden Dreamslave 2011 von Peter Gothilainen und Mickaël Zanuttin. Die beiden teilen ihre Begeisterung für melodischen Power Metal und begannen mit dem Songwriting. Später stießen Emma Jamot und Quent Noizet zur Band. Ein Jahr später erschien die erste EP unter dem Namen “Extended Play”. Vier der fünf Songs landeten dann auf dem 2015er Debüt-Album “Rest In Phantasy”, zusammen mit acht neuen Titeln. Das Album wurde in Eigenregie vertrieben und befindet sich seitdem auch in meiner Plattensammlung. Die Band trat live mit diversen anderen Bands (Whyzdom, Arkona, Lyriel, Elferya) auf und spielte bei einigen kleineren Festivals (Helles On Stage V, Female Metal Fest Genf). Vor kurzem wurde das deutsche Metal Label Massacre Records auf die Band aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. Als erstes wird nun das Debüt neu aufgelegt. Wie Sängerin Emma mir sagte, ermöglicht dieser Label Deal jetzt aber auch die Produktion des Nachfolgers.

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass ich kein Fan von ausufernden Intros bin. Aber die Platzierung von “Join The Phantasy” ist durchaus stimmig. Es ist auch, wie der Zusatz schon sagt, eher eine Ouvertüre für die folgenden fünfzig Minuten orchestralen Metal. Mit “The Dark Crusade” legen die Franzosen auch richtig los, Hochgeschwindigkeits-Gitarren und der glasklare Opern-Sopran von Emma Jamot begeistern von Beginn an. Dazu die (nicht ganz so bösen) Growls von Mitstreiter Cédric. Bei “Masquerade” beweist die Sängerin, dass sie nicht nur den hohen Sopran beherrscht. Über weite Strecken ist hier ihre kraftvolle Rock-Stimme zu hören. Und die filigranen Keyboard-Passagen passen in den Gesamtsound sehr gut rein. E-Piano auf Meeresrauschen, so startet einer der für mich besten Songs des Albums “End Of Innocence”. Knallende Riffs fast im Sekunden-Takt, Dreamslave by Philippe Creusot (1)Double Bass Attacken, epische Choruse, und ein geniales Gitarrensolo. Nach dem Zwischenspiel “Voices Of The Depths” folgt mit “Torments” ein weiteres Highlight des Albums. Im dazu produzierten Video kann man sehen, wie Emma mit sich selbst ein Duett singt. Das mit dezenten Industrial Elementen angereicherte “Doomsday” rockt geradlinig. Genauso wie das mit orientalischen Klängen startende “Doomsday”. Dem passt sich die Sängerin mit ihrer zumeist rockenden Stimme an. Bei “Angel Requiem” wird munter aus der Arie der “Königin der Nacht” (Mozarts “Zauberflöte”) zitiert. Das gipfelt dann in dem absoluten Höhepunkt, der Koloratur aus eben dieser Arie. Der Duett Partner von Emma ist hier Najib Maftah von der französischen Progressive Metal Band Stolen Memories. Das Vorspiel zu “Pirate’s Anthem” erinnert mich dann doch etwas an Alestorm. Aber nur kurz, dann ist auch hier wieder lupenreiner Symphonic Metal zu hören. Aber auch im kurzen instrumentalen Mittelteil ist der Song Folk-lastig. “The Vinland Saga” (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Song von Leaves’ Eyes) rockt dann wieder schnörkellos aus den Boxen. Der letzte und zugleich längste Song des Albums “Eternitears” ist über weite Strecken eine wunderschöne Power-Ballade mit sehr epischen Melodien.

Mit “Rest In Phantasy” haben Dreamslave vor fünf Jahren ein phantastisches Debüt-Album veröffentlicht. Es hat bis zum heutigen Tag nichts an Kraft und Musikalität eingebüßt. Emmanuelle Jamot gehört für mich zu den besten Sängerinnen im Melodic/Symphonic Metal. Und ihre damaligen Mitstreiter an den Instrumenten haben zusammen mit ihrer Stimme einen großartigen Sound kreiert. Das Album wird völlig zurecht von Massacre in unveränderter Fassung erneut veröffentlicht. So kann ein größeres Publikum die Musik der Franzosen genießen. Ich bin jetzt äußerst gespannt auf den Nachfolger. Ich hoffe, dass Dreamslave ihre Kreativität und Songwriting-Qualitäten auch auf diesem Album unter Beweis stellen können.

Dreamslave – Torments: https://youtu.be/U97u0iX2XbY

Lineup (aktuell):

Emmanuelle Jamot (“Elegy Emma”) – Vocals
Cédric Butte (”Peter Gothilainen”) – Keyboard & Vocals
Nils Orka (“Nilßlave”) – Gitarren
Rémi Bou Dargham („Sajih”) – Bass
Quent Noizet (“Quent”) – Drums

Label: Massacre Records

VÖ: 21. Juni 2019

Spieldauer: 53:31

Titelliste:

  • Join The Phantasy (Ouverture)
  • The Dark Crusade
  • Masquerade
  • End Of Innocence
  • Voices Of The Depths (Interlude)
  • Torments
  • Doomsday
  • Wishes Of Revenge
  • Angel Requiem (Feat. Najib Maftah)
  • Pirate’s Anthem
  • The Vinland Saga
  • Eternitears

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