Grace Solero ist eine einzigartige Sängerin. Eine Stimme wie diese gibt es wohl kein zweites Mal. Und ihre Band trägt ihren Namen. Das Debütalbum „New Moon“ erschien 2007. Im Abstand von mehreren Jahren folgten „Hundred Years Apart“ (2013) und „Awake“ (2018). Im Juli wurde das vierte Album „Metamorphosis“ veröffentlicht. Live konnte ich die Sängerin 2016 in Hamburg erleben, auf ihrer ersten Europa-Tour.
Schon der Eröffnungssong „Lucid Dream“ zeigt, für das Album braucht der Hörer volle Konzentration. So vielschichtig ist der Song angelegt. Und Frontfrau Grace Solero spielt mit ihrer Stimme, irgendwo zwischen Sprechgesang und Singsang, häufig mit viel Vibrato, wechselt sie zwischen tiefer und hoher Tonlage.. Und genau das macht sie so außergewöhnlich. Zu Beginn des Titelsongs „Metamorphosis“ braten die Gitarren, mit einer leicht punkigen Attitüde. Es ist etwas melodischer und den Refrain kann man sicher schnell mitsingen. „Love and Addiction“ ist ein ruhiger Rocksong, mit kräftiger Basslinie. „Awake“ startet zunächst ruhig mit akustischen Gitarren, die auch später immer wieder zu hören, Grace haucht in Mikrophon, wechselt aber stets zu kraftvollem Gesang über. Einer meiner Favoriten. Bei „Orange Sky“ dominieren schnelle Riffs, angetrieben vom Schlagzeug. Die Gitarren wabern und liefern Industrial Soundspielereien. „Time Waits For No One“ ist wieder etwas rhythmischer, mit klar erkennbaren Melodie-Bögen. Die Ballade „Till You Return“ startet mit akustischen Gitarren, später hört man wieder den Bass kräftig, aber ruhig wummern. Natürlich wird auch dieser Song von dem einzigartigen Gesang von Grace Solero aufgewertet. Der Song endet mit einer kurzen Cello Coda. Ein weiteres Highlight des Albums. „Ocean Star“ überrascht mit einer leichten Folk Schlagseite. Man kann sich deutlich die Sterne über einem Ozean vorstellen, so locker und leicht klingen die Gitarren. „Shaman“ startet mit Bass Akkorden, welche auch im späteren Verlauf äußerst präsent sind. Und Grace tiriliert ein letztes Mal in den höchsten Tönen.
Echte Hits sucht man auf „Metamorphosis“ vergeblich. Und das ist auch nicht die Intention des Quartetts. Die Band bewegt sich fernab jeglichen Mainstreams. Trotzdem kann man immer wieder schöne Melodien hören. Die Stimme der Sängerin ist einzigartig und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Seit Jahren gehen Grace Solero unbeeindruckt von allen Modeströmungen ihren eigenen Weg. Zum Hören sollte man sich Zeit nehmen und voll und ganz in die Musik eintauchen.
Grace Solero – Awake (Official Video): https://youtu.be/ycVc0HFePas
Lineup:
Grace Solero – Vocals, Rhythm Guitar
Dan Beaulaurier – Guitars, Backing Vocals
Bjorn Zetterlund – Bass
Dave Guy – Drums, Percussion
Label: Selbstrelease
VÖ: 15. Juli 2022
Spieldauer: 42:25
Titelliste:
- Lucid Dream
- Metamorphosis
- Love And Addiction
- Awake
- Orange Sky
- Time Waits For No One
- Till You Return
- Ocean Star
- Shaman