Bewertung: 8/10
Die Symphonic Metal Band Oknos aus Hannover wurde 2013 gegründet. Die Band “verknüpft die Sanfheit klassischer Musik mit der Härte von Metal”. Dadurch kreieren die Musiker einen völlig neuen Sound. Am 21. Oktober wurde die digitale Single “Keeper Of Time” veröffentlicht. Anfang 2017 folgt dann das Debüt-Album “Old World”, zunächst als digitales Album und zwei Monate später auch als CD, zunächst jedoch nur in Europa.
Bereits im Intro “Prologue” zeigen Oknos, wohin die Reise geht. Die epischen Streicher gehen nahtlos in den nächsten Song “Struggle” über. Hier setzt dann auch die Rhythmus-Abteilung ein. Harte aber melodische Gitarrenriffs und druckvolles Schlagzeug begleiten den elfengleichen Gesang von Anna. Und immer wieder werden passend dazu Streicher-Passagen eingeflochten. Dazu passt auch der männliche Klargesang gegen Ende des Songs. “Old World” startet mit orientalisch angehauchten Klängen, bevor auch hier Gitarren und Schlagzeug dazu kommen. Ein ruhiger Rocksong.
Auch im rockigen “Sin” gibt es das Wechselspiel zwischen cleaner weiblicher und männlicher Gesangsstimme. Wohltuend, das hier nicht das schon zu häufig genutzte “Die Schöne und das Biest” Schema (ab)genutzt wird. Ein kurzes filigranes Gitarren-Solo rundet den Song ab. Zu “Keeper Of Time” hat die Band ein Video produziert. Der Song startet ruhig mit Orchester-Passagen bevor die knallenden Gitarren einsetzen. Anna wird hier von ihren Kollegen an den Gitarren gesanglich unterstützt. “Guiding Light” startet mit epischen Chorussen. Der klare Sopran wird von druckvollen Gitarrenwänden unterlegt. Später ist kurz das Spiel einer Flöte zu hören, bevor sich wieder die Gitarren in den Vordergrund drängen.
“Fire” startet als Piano-Ballade. Das etwas später einsetzende ruhige Schlagzeugspiel sorgt dann für Druck aus den Boxen. Sängerin Anna kann hier alle Facetten ihrer stimmlichen Fähigkeiten zeigen. Im Mittelteil des Songs wird das Tempo dann erhöht, Schlagzeug, Gitarren und Streicher sorgen für eine gute Mischung aus Härte und Epik. Den krönenden Abschluss liefert dann das achtminütige Epos “Requiem”. Streicher und Bläser begleiten den zunächst balladenhaft ruhigen Gesang. Schlagzeug und rhythmische Gitarren sorgen später für metallische Härte. Das filigrane Wechselspiel beider Gitarristen sowie die epischen Chorusse zeigen erneut die kompositorische Vielfalt auf dem Album.
Mit “Old World” ist den Hannoveranern ein überzeugendes Erstlingswerk gelungen. Klassische Musik und Heavy Metal werden hier zu einer harmonischen Einheit verbunden. Sängerin Anna kann mit ihrer Sopranstimme überzeugen. Auch die anderen Band-Mitglieder zeigen ihr Können auf den Instrumenten und zum Teil auch am Mikrophon. Selbst nach mehrmaligen Anhören macht das Album Spaß und man kann immer wieder neues entdecken. Das Album verbindet gutes Songwriting mit einer druckvollen Produktion. Nicht nur Genre-Liebhaber sollten hier unbedingt reinhören.
Video-Clip zu “Keepers Of Time”: https://youtu.be/SoJFEoeLdhQ
Lineup:
Anna – Gesang
Johannes – Gitarre
Benjamin – Gitarre
Arne – Bass
Sebastian – Schlagzeug
Philipp – Keyboard, Flöte
Label: FemMeropa
VÖ: 13.01.2017 (digital), 03.03.2017 (Digipack – Deutschland, Benelux, Frankreich)
Spieldauer: 1:00:19
Titelliste:
- Prologue
- Struggle
- Old World
- Sin
- The Passage (*)
- Keeper of Time (*)
- Falling
- Guiding Light (*)
- The Gods they have no Love
- Ghost Ship
- Queen of Ice (*)
- Fire
- Sailor’s Love Story
- Requiem
(*) nur Digipack