Ort: Klubsen Hamburg (City Süd)
Termin: 25. Oktober 2016
Im März vergangenen Jahres rockten sie das Grünspan auf St. Pauli. Dieses Jahr wählten sie das Klubsen in der Hamburger City Süd für den Auftakt ihrer Maximalism-Europa-Tour, Amaranthe aus Schweden. Für mich war es der erste Besuch im Klubsen, einer Location für vielleicht 400/500 Besucher mit dem Charme einer ehemaligen Lagerhalle. Trotzdem war der Sound an diesem Abend gut und der Club auch recht gut besucht. Alle Bilder gibt es auf Flickr.
Doch zunächst musste man zwei Vorbands über sich ergehen lassen. Den Auftakt machten Smash Into Pieces, ebenfalls aus Schweden. Ihren Sound bezeichnet die Band als Aternative Metal/Rock. Vor dem relativ kleinen Drumset war eine Multivisions-Wand aufgebaut, auf der zu den Songs passende Animationen abliefen, der Schlagzeuger trug ein eine leuchtende Maske. Innovativ war die Band durchaus.
Eigentlich hatte ich mich auf die zweite Band das Abends, Sonic Syndicate, gefreut. Aber bereits das Anhören des aktuellen Albums “Confessions” hat mich enttäuscht. Und dies wurde durch live Auftritt nur noch verstärkt. Das war nicht mehr die Band der Anfangsjahre, die einen ausgefeilten Mix aus Rock, Metal und Death präsentierte, mit dem sie erfolgreich bei einem Band Contest von Nuclear Blast teilnahmen. Der aktuelle Sound ist meines Erachtens völlig belanglos.
Amaranthe ist wohl eine der am meisten umstrittenen Bands der Metal-Szene. Konsequent vermischen die Schweden Heavy Metal, Melodic
Death, Pop und Elektro zu ihrem ureigenen Sound. Harte Riffs und vorantreibendes Schlagzeug unterlegen Growls und Klargesang. Die stimmlichen Fähigkeiten von Frontfrau Elize Ryd sind hervorragend. Bleibt zu hoffen, dass sie dem Heavy Metal erhalten bleibt, und nicht in die Fußstapfen von Madonna oder Lady Gaga tritt. Mit ihrer Pop-Attitüde besitzt sie eine großartige Ausstrahlung auf der Bühne, aber auch ihre Mitstreiter stehen dem nicht. Mit ihrer Show haben Amaranthe mir den Abend gerettet.
Setlist Amaranthe:
Maximize
- Boomerang
- Call Out My Name
- That Song
- Fury
- Hunger
- Drum Solo
- On the Rocks
- Trinity
- True
- Automatic
- Amaranthine
- Invincible
- The Nexus
- Endlessly
- Dynamite
- Digital World
- Drop Dead Cynical
Bei der Wahl ihrer Vorbands hatten Amaranthe erneut kein gutes Händchen. Auch wenn man Landsleute mit auf die Tour nehmen will, sollte man darauf achten, dass das Gesamtpaket auch stimmig ist. So hatte der Abend zumindest für mich einen faden Beigeschmack. Aber dank des Headliners hat sich die Fahrt nach Hamburg zumindest gelohnt.