Leaves‘ Eyes – The Last Viking

LE_TLV_C_3000x3000Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 10/10
ø: 9,4/10

Was 2005 mit “Vinland Saga” begann und zehn Jahre später mit “King Of Kings” fortgesetzt wurde, findet nun mit “The Last Viking” ein Ende. Der Pressetext spricht von einem bombastischen Finale der Wikingersagas. Und die Masterminds der deutschen Symphonic Metal Band Leaves’ Eyes haben auch diesmal keine Kosten und Mühen gescheut und Geschichtsbücher sowie alte Sagen zu Rate gezogen, um auch dieses Mal mit belegten historischen Fakten zu arbeiten. Erzählt wird die Geschichte des letzten norwegischen Königs Harald III, genannt Hardråde („Der Harte“), der bei der finalen Schlacht von Stamford Bridge (11 km östlich von York) mit seiner Armee eine vernichtende Niederlage erlitt. Und auf dem Schlachtfeld starb. Der 25. September 1066 ist ein Schicksalstag für die Wikinger, bedeutete er doch das Ende der Wikingerzeit (793 – 1066).

LE_TLV_P02_copyrightStefanHeilemannMit 2:33 ist “Death Of A King” ein recht langes Intro. Hier soll der Spannungsbogen für das nachfolgende Geschehen aufgebaut werden. Viel Symphonik, hohe Vokalisen von Nachtigall Elina Siirala, Chorusse und Spoken Words. In welcher Beziehung das aber zum Songtitel steht, erschließt sich mir nicht. Da ist der erste reguläre Song “Chain Of The Golden Horn” schon ein ganz anderes Kaliber. Es gelingt der Band hier Nordic Folk, Epik und Symphonik miteinander zu verbinden. Herausragend ist natürlich Elinas Gesang, konterkariert von den Growls, die Alexander Krull beisteuert. Im Vergleich zu früheren Alben, halten sich Gitarristen mit ihren Riffs hier etwas zurück. Mit zuckersüßen Piano-Klängen startet “Dark Love Empress”. Bevor auch hier epische Chorusse und harte Riffs einsetzen. Aber bereits beim Gesang wird das Tempo wieder etwas zurückgenommen. Eine eher im Midtempo-Bereich angesiedelte Hymne. Ein Anspieltipp ist mit Sicherheit “Black Butterfly”. Hier kann man zwei ganz großartige Sängerinnen im Duett hören, Elina Sirala und Clémentine Delauney (Visions Of Atlantis). Der Fan kann diesen sicherlich bereits von der gleichnamigen EP vom letzten Jahr, allerdings ohne Clemi. 

LE_TLV_P03_copyrightStefanHeilemannWikinger-Kampfgesänge gefolgt von Chorussen und immer wieder passend eingebauten Riffs dominieren in “War Of Kings”. Und hier zeigen die Gitarristen erneut ihr Können. Sehr abwechslungsreich ist dann “For Victory”. Folklore, Hymne, symphonischer Metal, Twin-Gitarren. Das alles in nur knapp vier Minuten. Und trotzdem wirkt der Song nicht überladen. Ein kurzes Zwischenspiel wie “Two Kings One Realm” wäre auf so ziemlich jedem anderen Album verzichtbar. Hier aber bietet es die passende Überleitung zu “Flames In The Sky”. Und das ist ein echter Kracher. Knallende Riffs, Gesang in mittleren Tonhöhen, vorwärtstreibendes rhythmisches Schlagzeug. Nach dem beschwingten “Serkland” folgt mit der WIkinger-Hymne “Varangians” der nächste Höhepunkt. Hier knüpfen Leaves’ Eyes an frühere Großtaten an. Zum Mitschunkeln und Mittanzen. Der wohl beste Song des gesamten Albums. Fast zum Schluss kann man das Zehn-Minuten Epos “The Last Viking” genießen, eingeleitet durch tiefe Horn-Töne. Später setzen tiefer gestimmte Gitarren ein. Im zweiten Teil Ist musikalisch und gesanglich eine gewisse Hektik, ja teilweise Verzweiflung zu hören. Hier kommen die ganze Tragik und Trauer der Nordmänner zum Ausdruck. Und diese Trauer setzt sich im getragenen, fast schon doomig klingenden Song “Break Into The Sky Of Aeon”. Ein krönender Abschluss.

.Bei “Sign Of The Dragonhead” sind Leaves Eyes ein wenig in den puren symphonischen Metal abgedriftet. Aber mit “The Last Viking” gelingt es den beiden Masterminds Alex Krull und Thorsten Bauer eindrucksvoll zu ihren Wurzeln zurückzukehren, melodischen Metal mit vielen Folk-Einflüssen der nordeuropäischen Kultur. Mit diesem Album befinden sie sich wieder auf Augenhöhe zu “King Of Kings”. So habe ich die Band vor vielen Jahren kennen und lieben gelernt. Weiter so!

Leaves‘ Eyes – Dark Love Empress: https://youtu.be/AMHRS-hUdv4

Lineup:

Elina Siirala – Vocals
Alexander Krull – Vocals
Thorsten Bauer – Guitar, Bass
Micki Richter – Guitar
Joris Nijenhuis – Drums

Label: AFM Records

VÖ: 23. Oktober 2020

Spieldauer: 01:03:55

Titelliste:

  • Death Of A King
  • Chain Of The Golden Horn
  • Dark Love Empress
  • Serpents And Dragons
  • Black Butterfly
  • War Of Kings
  • For Victory
  • Two Kings One Realm
  • Flames In The Sky
  • Serkland
  • Varangians
  • Night Of The Ravens
  • The Last Viking
  • Break Into The Sky Of Aeon

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