Ort: The Garage Ħaz-Zebbug / Aria Complex San Ġwann
Datum: 22./23. März 2019
In diesem Jahr feierte das Metal Over Malta sein fünfjähriges Jubiläum. Seit der zweiten Auflage bin ich dabei. In den Jahren zuvor wurde das Festival von den Mitgliedern der Band Weeping Silence organisiert. Wegen gravierender Änderungen im Lineup befindet sich diese Band zurzeit im Umbruch. So lag die Last der Organisation auf den Schultern von Sean und Mario. Und es gab eine Änderung im Ablauf. Fanden die ersten vier Veranstaltungen im Château Buskett statt, wurde das Event in diesem Jahr an zwei neuen Standorten veranstaltet. Am Freitag spielten die Bands auf der Bühne des The Garage in Ħaz-Zebbug und am Samstag im Aria Complex von San Ġwann. Und wie im vergangenen Jahr war das Festival Anlass für eine etwas längere Urlaubsreise auf die kleine Mittelmeerinsel. Die Bilder der beiden Abende kann man auf Flickr sehen.
Freitag
Den Freitagabend eröffnete die einheimische Band Mur.Doc 104. Für mich war das DIE Entdeckung des Festivals. Die Malteser spielten einen melodischen Thrash Metal. Und Sänger Luke ließ immer wieder spitze hohe Schreie hören, die mich an den Hohepriester des Metal, Rob Halford, erinnerten.
Setlist Mur.Doc 104:
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Summoning The Opressor
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Ignorant Masses
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The Undying
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Mur.Doc 104
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Hell
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Black Knight
Mit einer Mischung aus Dark, Doom und Death Metal ging es dann weiter. Die Belgier Marche Funèbre waren für mich eine weitere positive Überraschung dieses Wochenendes. Gleich drei Bandmitglieder sangen zu den Songs, so gab es einen ständigen Wechsel zwischen bitterbösen Growls und sehr gutem Klargesang zu hören.
Setlist Marche Funèbre:
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Intro (These Fevered Days)
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Darkness
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Capital Of Rain
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Death Wish Woman
Victims Of Creation kannte ich bereits vom zweiten Metal Over Malta im Jahr 2016. Schon damals haben sie mich mit ihrem entschleunigten Death Doom überzeugt. Und diesen Funeral Doom präsentierten sie auch in diesem Jahr perfekt. Dazu wechselte Bassist und Sänger Rex regelmäßig zwischen Growls und Klargesang. Anzumerken ist, dass er an diesem Wochenende volles Programm hatte, da zur Crew des Festivals gehörte und die Bühnenumbauarbeiten mit ausgeführt hat.
Setlist Victims of Creation:
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Cenotaph (intro)
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Requiem
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In Silentium
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Judgement (Miserere)
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Tree Of Iniquity
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Those Left Behind
Der Bandname Doomas versprach erneut Doom Metal. Gegründet wurde die Band 2006 und hat seitdem eine EP und zwei Alben veröffentlicht. Anders als Victims of Creation zuvor klangen die Slowaken wesentlich rockiger. Man stelle sich vor Candlemass, aber ausschließlich mit Growls. Noch einmal headbangen, bevor sich der erste Veranstaltungstag dem Ende neigte.
Setlist Doomas:
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Seven Sins
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Dark Side Of The Moon
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La Muerte
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Portal
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Abyss
Samstag
Während ich das The Garage bereits seit vergangenem Jahr kannte, war der Aria Complex völlig neu für mich. Die Bühne war mit einer Zeltkonstruktion überdacht. In den Sommermonaten kann dieser Komplex wohl als Open Air Arena genutzt werden. So war es recht luftig und dank der doch recht niedrigen Temperatur kam am Samstag ein gewisses Open Air Feeling auf.
Bis ins Jahr 1997 reicht die Geschichte von Angelcrypt, diverse Singles, EP’s und Alben wurden seitdem veröffentlicht. Laut Encyclopaedia Metallum ist Gitarrist Shawn Mizzi das einzig verbliebene Gründungsmitglied. An diesem Abend hatte Paul Formosa sein Band-Debüt am Schlagzeug. Alle Bandmitglieder haben bereits Erfahrungen in anderen maltesischen Bands gesammelt. So stand z.B. der ehemalige Weeping Silence Fronter Joe Greech am Mikro. Seine Growls passten zum melodischen Death Metal der Band.
Setlist Angelcrypt:
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Serpents Of The Somme
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On Killing Fields
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Guardians Of Asgaard
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Iron Creed
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We Are The Dead
Beim diesjährigen Festival gab es offensichtlich einen Wettbewerb, welche Band den “langsamsten” Doom spielen kann. Nach Victims of Creation am Vortag erhob nun auch die rumänische Band Abigail Anspruch auf diesen Titel. Das war Musik für das arg geplagte Gemüt. Aus Zeitgründen konnte die Band lediglich vier der fünf geplanten Songs spielen.
Setlist Abigail:
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Voyage Within
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Sweet Cruelty
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The Mind Replays What The Heart Can’t Erase
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Home
Den Auftritt von Hexed in Hamburg habe ich aus gesundheitlichen Gründen leider verpasst. Aber wozu gibt es das Metal over Malta Festival. Hier spielten die Schweden auch einen längeres Set. Das war klassischer Heavy Metal. Sängerin Tina Gunnarsson beeindruckte mich mit kraftvoller Stimme und einer immensen Bühnenpräsenz. Aber auch ihre Mitstreiter sorgten für großartigen Sound und Riesenstimmung.
Setlist Hexed:
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Obedience
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Roots
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Oceans
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Lightyears
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Forsaken
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Stars
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Exhaling Life
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Netherworld
In die Stilrichtung Post Black Metal fließen neben den Black Metal viele weitere musikalische Einflüsse ein, wie Folk, Progressive Rock oder auch Techno ein. So waren auch bei Harakiri For The Sky die schwarzen Wurzeln nicht durchgängig zu hören. Das Ganze klang sehr melodisch. Lediglich die krächzende Stimme des Sängers erinnerte ständig an Black Metal.
Setlist Harakiri For The Sky:
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Heroin Waltz
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Funeral Dreams
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Calling The Rain
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You Are The Scars
Und noch einmal stand Death Metal auf dem Programm. Aber auch Omnium Gatherum klangen über weite Strecken sehr melodisch. Dazu gab es geniale Gitarrensoli, die ein wenig an Judas Priest erinnerten. Diese Band wird auch als musikalischer Einfluss genannt, neben Iron Maiden, At The Gates Megadeath und Dream Theatre. Stellenweise gingen die Finnen dann auch brachial zu Werke.
Setlist Omnium Gatherum:
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The Burning
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Gods Go First
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Frontiers
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Sonic Sign
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Over The Battlefield
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The Unknowing
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Nail
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Refining Fire
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New World Shadows
Zugabe
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Luoto
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New Dynamic
Leprous hatten zunächst technische Probleme. So verzögerte sich der Beginn der Show. Ich muss gestehen, das war die einzige Band, die mir nicht gefallen hat. Mit dem extremen Progressive Gefrickele konnte ich noch nie etwas anfangen. Solcherart Soundspielereien sind nicht mein Geschmack. Das hat sich auch an diesem Abend wieder deutlich gezeigt. Dazu vollführten die Musiker merkwürdige Bewegungen auf der Bühne, irgendwie wurde ich ein frühes Video von Talking Head erinnert. Den Fans hat es aber zumeist gefallen.
Setlist Leprous:
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Bonnevill
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Stuck
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The Valley
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Foe
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The Flood
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Acquired
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The Cloak
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Illuminate
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GP
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Angel
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The Price
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Third Law
Zugabe
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Mirage
Die Veranstalter sprachen vorab häufig vom bisher besten Lineup. Dem kann man fast uneingeschränkt zustimmen, obwohl der musikalische Schwerpunkt in diesem Jahr auf Death und Doom Metal lag. Sound und Licht waren an beiden Tagen sehr gut. Viel Wert wurde in diesem Jahr auf die Einhaltung des Zeitplanes gelegt. Dadurch konnte die eine oder andere Band allerdings nicht die vollständige Setlist spielen. Ein großes Dankeschön gilt den Veranstaltern, die dieses Festival ermöglicht haben und natürlich auch den Bands. Ich komme im nächsten Jahr gern wieder.
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