Bewertung: 7/10
Lovelorn Dolls wurden 2010 von Ladyhell und Corpus Christi gegründet. Damals noch unter dem Namen Lovelorn. Die Band hat sich später aus rechtlichen Gründen in Lovelorn Dolls umbenannt. Von Anfang an waren düstere Klänge das Markenzeichen der Band – eine Mischung aus Gothic Rock, Industrial und harten Metal-Klängen. Zwei Alben wurden bisher veröffentlicht, dazu kommen mehrere EPs und Songs auf diversen Compilations. Inzwischen zum Duo geschrumpft veröffentlichen Lovelorn Dolls nun ihr drittes Studio-Album.
Mit düsteren Klängen und mit dunkler Stimme gesprochenen Worte startet “Darker Days”. Später steht die engelsgleiche Stimme von Ladyhell in Kontrast zu kratzig klingendem Sprechgesang. Das Schlagzeug klingt nach Drum-Computer, Gitarre und vor allem der drückende Bass sorgen für eine düstere Atmosphäre. Getragene schwermütige Gitarrenriffs prägen auch das nachfolgende “Dead Sea”. Die hellen Farbtupfer kommen auch hier vom betörend wirkenden Gesang. Bei “Lament” zieht das Tempo merklich an. Die Instrumentierung, vor allem durch die Keyboards, tendiert zu Industrial Sounds. Dagegen klingen dann “Shining Star” und “Happy Endings” schon optimistischer, stellenweise beschwingt. Für mich ist “Psalms” einer der besten Songs des Albums, düstere Gitarrenriffs, aber auch sehr melodische Hooklines begleiten hier den Gesang von Ladyhell. Selbst das Schlagzeug ändert hier zum Schluss den ansonsten recht monotonen Rhythmus. Abwechslung bietet auch “Legenda Natura”.
Die Melodieführung wirkt hier beschwingt. Der Gesang ist variabel, die Keyboards vermitteln ein Gefühl von Weite, als würde man in freier Natur stehen und in die Ferne schauen.
Normalerweise empfinde ich Dark Rock/Metal Alben als sehr eintönig. Dem Duo ist es jedoch gelungen, trotz der begrenzt eingesetzten Stilmittel für musikalische Abwechslung zu sorgen. Dabei ist besonders die gesangliche Leistung hervorzuheben. Aber auch die die Instrumentierung der Keyboards und Gitarren trägt dazu bei. So wechseln sich sphärische Keyboard-Klänge mit dunklen Riffs, melodischen Gitarren-Hooks und einem ausdruckstarken Gesang. Weniger überzeugen kann mich das Schlagzeug, dass über weite Strecken computergesteuert klingt. Alles in allem ist Lovelorn Dolls jedoch ein hörenswertes Album gelungen. Für Liebhaber des Genres sollte es ein Pflichtkauf sein.
Lovelorn Dolls – Dead Sea (official video): https://youtu.be/x3s9UZYdk0w
Lineup:
Ladyhell – Vocals
Corpus Christi – Guitars
Label: Alfa Matrix (Soulfood)
VÖ: 9. Februar 2018
Spielzeit: 39:13
Titelliste:
- Darker Days
- Dead Sea
- Lament
- Shining Star
- Happy Endings
- Psalms
- Love Missile
- Maniac Girl
- Legenda Natura
- Another World