Bewertung
Album (40%): 10/10
Cover-Art (20%): 9/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 9,4/10
Ich verfolge die Entwicklung der deutschen Doomer is LOVE alive? seit 2019.
Das sind fünfundvierzig Minuten epischer Doom, wie ich ihn mag.
jubelte ich in meiner Rezension zu „Final Journey“ Auch der Nachfolger „Second To None“ wer hervorragend. Aber wie schon häufig zuvor in der Bandgeschichte stand Bandgründer und Gitarrist Thomas Pieper allein da. Neben Sängerin Anna Brandenburg verließen gleich zwei weitere Musiker die Band. Auch später kam die Band nicht zur Ruhe. Weitere Besetzungswechsel und Schicksalsschläge trüben den Alltag. Hinzu kommt die Covid 19 Pandemie, die Songwriting und gemeinsame Proben stark erschwerte. Aber jetzt ist es geschafft. Das dritte Album „Welcome Home…“ ist fertiggestellt.
Der Auftakt „Welcome“ ist lediglich etwas mehr als zwei Minuten kurz. Aber auch keines der üblichen unsäglichen Intros. Zunächst dominieren Streicher und e-Piano. Dann setzt die Rhythmus-Abteilung druckvoll ein. Wenn auch kein echtes Intro, so eignet sich dieses Instrumental durchaus dafür, die Musiker auf die Bühne zu holen. „People Come People Go“ sorgt dann für richtiges episches Doom Feeling. Startet sehr melodisch mit dezenten Schlagzeug-Einsätzen. Der Gesang von Stefan Hüsing ist ruhig und klar. Aber dann kommen Bass sowie die tiefergestimmte Gitarre dazu, was für viel melancholisch klingenden Schalldruck sorgt. Bei „State Of Mind“ wird das Tempo leicht erhöht, ohne jedoch die melancholische Grundstimmung zu verlassen. Und dann die wabernde Hammond, diese hat mich restlos begeistert. Gewitter im Hintergrund, eine erzählte kurze Geschichte, dann tendiert „At The End“ schon fast in Richtung Funeral Doom. Auch dank der langsam gespielten arg verzerrten Gitarre. Aber auch hier wird es später sehr episch und schneller, für Doom ist das schon ein rasender Galopp. „Psycho Woman“ verlässt tempomäßig den Doom Bereich, vom Sound her kann man auch hier die Eckpfeiler des epischen Doom Metal genießen. Aber zurück zum urwüchsigen entschleunigten düsteren Sound. So präsentiert sich „Rejected Messiah“. Dazu kommen dezente Keyboard-Einwürfe. „The Last Sunset“ erinnert dann mehr an ein Intro, obwohl die Musiker auch Wert auf schöne Melodien legen. Dazu das Wechselspiel aus akustischer und cleaner e-Gitarre. Ist der letzte Song „Doomsday Clock“ noch Doom? Vom Sound her auf jeden Fall. Aber vom Tempo ein instrumentaler Aufgalopp. Es gibt ein Wechselspiel zwischen Hammond und Gitarre, wie man es teilweise z.B. auch von Deep Purple kennt. Und auch für ein kurzes Schlagzeug-Solo ist hier Platz. Diese eigenwillige Zusammenstellung ist für mich die Krönung des Albums.
is LOVE alive? loten auf ihrem dritten Werk „Welcome Home…“ die Grenzen des Doom Metal in seiner ganzen Vielfalt aus. Ein Klasse-Album.
Lineup:
Stefan Hüsing – Vocals
Tom Pieper – Guitars
Sash Sievers – Bass
Daniel Müller – Drums
Label: Underground Power Records
VÖ: CD: 11. September 2023, Vinyl: 31. Oktober 2023
Spieldauer: 36:42
Titelliste:
- Welcome
- People Come People Go
- State Of Mind
- At The End
- Psycho Woman
- Rejected Messiah
- The Last Sunset
- Doomsday Clock
