OK, das Album „Silence Before The Dawn“ ist nicht mehr taufrisch. Aber Schlagzeuger und Keyboarder Jesse Kiviluoma hat mich erst kürzlich kontaktiert. Also habe ich mal in das Album reingehört. Gegründet wurden Crimson Crow 2007/2008. Einzig verbliebenes Gründungsmitglied ist offensichtlich Jesse. Haupteinfluss ist der melodische Rock der 70er und 80er Jahre.
Schon der Opener „Blood Red Paradise“ klingt so wunderschön Retro. Brilliante Gitarren werden dann aber getoppt von dem dunklen Timbre der Sängerin Kaisa Kalliomäki. Bei „Idiot“ braten die Gitarren dann so richtig. Crimson Crow bewegen sich aber trotzdem nicht aus dem Midtempo-Bereich heraus. „What If We Never Were“ bietet eine kräftige Blues-Schlagseite. Dahingegen wirkt „Hold On“ geradezu hymnisch. „Howling For Freedom“ startet zunächst balladesk, später stampft der Song jedoch mit starken Gitarren-Riffs daher. „Yesterday’s Rain“ ist eine wunderschöne Power-Ballade. Die dunkle Stimme von Kaisa wird begleitet von akustischen Gitarren. Später setzt dann dezent der Rest der Rhythmus-Abteilung ein. Bass und Schlagzeug prägen zunächst „Dream Within A Dream“, bevor auch hier wieder die Riffs zuschlagen. „Wicked Heart“ ist die zweite Ballade des Albums. Klingt etwas voluminöser als „Yesterday’s Rain“. Dafür rocken die Finnen bei „Shame“ wieder so richtig ab. Hier ist offensichtlich der Gesang des 2018 verstorbenen früheren Sängers Mikko Hölsö zu hören, aufgenommen bei einer Probe in 2017. Das Duett mit Kaisa wurde sehr gut abgemischt. Ballade Nummer drei heißt „Dying Love“. Auch hier glaube ich das Duett von Mikko und Kaisa herauszuhören. Der Schlusssong „Silence Before The Dawn“ ist ein akustischer Instrumental-Track und scheint eigentlich so gar nicht auf das Album zu passen. Er stellt somit das Outro dar. Auf der CD-Version finden sich noch weitere fünf Bonus-Songs, die mir allerdings nicht zur Rezension vorlagen.
Crimson Crow präsentieren mit „Silence Before The Dawn“ zeitlos schönen melodischen 80er Jahre Rock. Zehn gut Songs, allerdings ohne allzu große Höhepunkte, sauber abgemischt und mit einem satten Sound versehen und ausgewogen zusammengestellt. So wirkt das Album wie aus einem Guss. Handwerklich sind die Musiker über jeden Zweifel erhaben. Da kann man gespannt auf weitere Veröffentlichungen sein.
Crimson Crow – Dream Within A Dream: https://youtu.be/Qkm_POuzLC4
Lineup:
Kaisa Kalliomäki – Vocals
Verne Kivimäki – Lead Guitars, Guitars
Petri Hotakainen – Guitars, Lead Guitars
Jesse Kiviluoma – Drums, Keyboards
Henri Elomaa – Bass
Label: Selbstrelease
VÖ: 10. August 2021
Spieldauer: 49:02
Titelliste:
- Blood Red Paradise
- Idiot
- What If We Never Were
- Hold On
- Howling For Freedom
- Yesterday’s Rain
- Dream Within A Dream
- Wicked Heart
- Shame
- Dying Love
- Silence Before The Dawn