Narnia – Ghost Town

Narnia - Ghost Town - ArtworkBewertung: 7,5/10

Autor: Erich Robbers (Rockcastle Franken)

Die Zeiten des Bibelwerfens ins Publikum und des Belächelns von sogenannten White Metal Bands ist glücklicherweise schon lange vorbei. Klar, nicht jedem passen diese „gläubigen“ Lyrics, aber man kann sich ja einfach auch nur an der Musik erfreuen. Narnia zählen schon seit 27 Jahren mit zu den Vorreitern solcher Bands und bringen just ihr neuntes Studioalbum „Ghost Town“ heraus. Die Musik von Narnia ist nach wie vor im Melodic Metal verortet, der auch mal progressive Formen annimmt und so ungefähr zwischen Bands wie Stratovarius und Axel Rudi Pell liegt.

Narnia_2019_press_3_small-768x512Im Prinzip ist der Melodic Metal nichts Außergewöhnliches, allerdings macht Gitarrist CJ Grimmark das Salz in der Narnia-Suppe aus, denn er zählt sicherlich mit zu den stärksten Gitarristen im Melodic Metal Bereich und begeistert mit knackigen Riffs, sowie völlig einladenden Harmonie-Leads und im langsameren Auftreten gänsehauterzeugenden Soli. Sänger und Hauptsongwriter Christian Liljegren intoniert erneut mit hochmelodischer Stimme, tut sich allerdings immer dann etwas schwerer, wenn mehr Power in der Stimme nötig ist. Dennoch natürlich nach wie vor der passende Sänger für Narnia.

Der rassige Beginn mit „Rebel“ zeigt erst mal deutlich, dass Narnia auch ordentlich rocken können. Flott und druckvoll schallt es aus den Boxen. Selbstverständlich sind, wie bei anderen Melodic Metal Bands auch, die Refrains der Hinhörer bei Narnia. Und dass sie klasse Refrains schreiben können haben sie schon sehr oft gezeigt und auch bei „Ghost Town“ gibt es wieder zigfach tolle, harmonische Refrains zu hören. Beispielsweise beim recht harten „Glory Daze“, „Hold On“ oder den mitunter modern getrimmten „Alive“ und „Modern Day Pharisees“. Ab und an schimmert dabei gar eine Evergrey-Kante mit durch.

„Ghost Town“ ist so etwas wie der Smasher des Albums, „Descension“ die atmosphärische, mit abendländischem Flair versehene Nummer. Flächige Keyboards und auch mal Piano untermalen oder unterbrechen öfters mal den flotten Stil, zaubern dadurch aber eben die progressive Note mit rein. Die Gänsehaut-Ballade „Out Of The Silence“ stellt das besondere I-Tüpfelchen des Albums dar. Nicht nur das Eric Clayton (ex-Saviour Machine) mit seiner unnachahmlichen Bariton-Stimme hier das Vater Unser in Spoken Words zum Besten gibt. Nein, auch das Gitarrensolo von CJ Grimmark zeugt von feinstem Melodieverständnis und rührt beinahe zu Tränen.

Zwar sind auch ein, zwei Füller auf dem Album gelandet („Wake Up Call“ ist beispielsweise nur durchschnittlicher Melodic Metal von der Stange), insgesamt ist „Ghost Town“ aber wieder ein gutes, typisches Narnia-Album geworden. Kann man sich immer wieder anhören und ist musikalisch verdammt (ups !) anspruchsvoll. Narnia lassen auch im Alter nicht nach, Gott sei Dank !

Narnia – Ghost Town – Trailer 1: https://youtu.be/tNtXbIEJUcE

Lineup:

Christian Liljegren – Lead vocals
Carl Johan „CJ“ Grimmark – Guitars & backing vocals
Jonatan „Jono“ Samuelsson – Bass, lead & backing vocals
Martin Härenstam – Keyboards
Andreas „Habo“ Johansson – Drums

Label: Narnia Songs

VÖ: 17. März 2023

Spieldauer: 47:04

Titelliste:

  • Rebel
  • Thief
  • Hold On
  • Glory Daze
  • Descension
  • Ghost Town
  • Alive
  • Modern Day Pharisees
  • Out of the Silence
  • Wake Up Call

Hier geht’s zum Original-Artikel
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