Ignea & Ersedu – Bestia

BESTIA ARTWORKBewertung
Album (40%): 10/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 9,2/10

Die beiden ukrainischen Bands Ignea und Ersedu verbindet eine zehnjährige Freundschaft (oder die Sängerinnen beider Bands?). Während es Ignea schon geschafft haben, erfolgreich durch Europa zu touren, dürften ihre Landsleute eher weniger bekannt sein. Frontfrau Helle Bogdanova und ihre Jungs konnten kürzlich auch einen Platten-Deal mit dem österreichischen Label Napalm Records an Land ziehen. Eventuell bietet ja diese EP einen Popularitäts-Schub für Ersedu. Wie auch immer, hier kann der geneigte Musikliebhaber das Ergebnis dieser langjährigen Freundschaft hören. Jede der Bands steuerte jeweils zwei eigene Songs bei. Dazu gibt es ein Duett beider Sängerinnen. Und als besonderes Schmankerl gibt es noch einen orchestralen Mix aus den fünf Songs dieser EP.

IGNEA ERSEDU

“Bosorkun” ist ein typischer Ignea-Song, wie man sie von den Alben und Live-Auftritten kennt. Nach  symphonischem Intro knallen einem die Riffs um die Ohren. Und Helle zeigt, dass sie sich sowohl bei den Growls als auch beim wunderschönen Klargesang pudelwohl fühlt. Die Musiker gehen hohes Tempo. Nach der ukrainischen Mythologie ist Bosorkun ein böser Berggeist. Dahingegen ist Magura eine slawische Walküre, die Tochter des Donnergottes Perun. “Magura’s Last Kiss” empfangen die Krieger auf dem Schlachtfeld, damit diese nach ihrem Tod in Vyriy eingehen können, dem himmlischen Palast für das ewige Leben. Dementsprechend ist hier auch ein gewisses Maß an Sinnlichkeit zu hören, vor allem in den gehauchten Gesang/Sprech-Passagen. Im Video zu “Mermaids” kann man die beiden Sängerinnen vor der Kulisse das Kaspischen Meeres bewundern. Und beide können wunderschön bitter-böse Growlen. Zu fernöstlichen Klängen. Nach diesem epischen Duett übernehmen Ersedu das Ruder. “Black Garden” erzählt die Geschichte des ukrainischen Drachens Zmiy. Er kann sowohl Gärten und Ländereien zerstören, aber auch Unheil von den Menschen abwenden. Entsprechend dual ist auch der Song aufgebaut. Man kann die Weite des Landes förmlich hören. Und die Frontfrau von Ersedu beherrscht sowohl harsche Growls als auch elfengleichen Klargesang. Auch in “The Eaters of The Sun” kann man die Ambivalence von Gut und Böse, Licht und Dunkelheit deutlich hören. Das monumentale “The Symphony of Bestia” ist der bereits erwähnte orchestrale Mix. Hier werden epische Orchester-Passagen aus den fünf Songs der EP zusammengefügt und zu einem epischen instrumentalen Meisterwerk verarbeitet. Hier lohnt es sich, eine gute Sound-Ausgabe (Kopfhörer, HiFi-Anlage) zu nutzen und richtig laut zu drehen.

“Bestia” anzuhören macht einfach nur Spaß. Da wünscht man sich beide Bands auf einer gemeinsamen Tour live zu erleben. Ich bin zwar normalerweise kein Freund von Split-EPs. Aber “Bestia” ist einfach Spitzenklasse. Von solchen Veröffentlichungen hätte ich gern mehr.

Ignea feat. Ersedu – Mermaids (Official Music Video): https://youtu.be/YU9WFEwsQQw

Lineup:

Ignea:

Helle Bogdanova – Vocals
Yevhenii Zhytniuk – Keyboards
Xander Kamyshin – Bass
Ivan Kholmohorov – Drums
Dmitry Vinnichenko – Guitars

Ersedu:

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Label: Selbstrelease

VÖ: 21. Oktober 2021

Spieldauer: 38:37

Titelliste:

  • Bosorkun (Ignea)
  • Magura’s Last Kiss (Ignea)
  • Mermaids (Ignea, Ersedu)
  • Black Garden (Ersedu)
  • The Eaters Of The Sun (Ersedu)
  • The Symphony Of Bestia (Ignea, Ersedu)

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Ein Gedanke zu “Ignea & Ersedu – Bestia

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