Bewertung: 7/10
Autor David Kerber
Wer schon immer mal wissen wollte, wie Black Sabbath mit Judas Priest Sänger Rob Halford klingen, musste bis jetzt auf zwei Konzerte Anfang der 90er zurückgreifen. Denn für zwei Konzerte half er kurzfristig aus, da Ronny James Dio die Band überraschend über Nacht verließ. Doch nun gibt es ein ganzes Album mit diesem Sound. Wie? Black Sabbath haben Ozzy gefeuert und Rob wieder angestellt? Nein, aber die deutschen Underground-Metaller Midnight Rider, die sich 2004 gegründet haben, spielen genau diesen Sound. Kürzlich erschien ihr Debutalbum Manifestation, das Old-School-Metal Fans sicher nicht enttäuschen wird.
Doch beim ersten Hören wird es vielleicht noch etwas merkwürdig klingen, immerhin ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Soll heißen: Mit Sabbath-Riffs verbinden die meisten eine Ozzy- oder Diostimme, die es hier jedoch nicht gibt. Aber wenn man sich erst mal an die Stimme gewöhnt hat, entfaltet das Album seine ganze Strahlkraft. Klasse Riffs, ein starker Sänger und viele Referenzen an die Birminghamer Altmeister (vor allem musikalisch, aber teilweise auch textlich, „Children of the grave“, „Black beast“, das bei nicht ganz genauem Hinhören als „Black priest“ verstanden werden kann). Und natürlich sind auch erstklassige Soli zu hören, also alles was ein gutes doomig angehauchtes Album braucht.
Wer also auf Hard Rock und Heavy Metal der alten Schule steht und keine Scheu hat, vom gewohnten Hörverhalten abzuweichen, sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren und zuschlagen.
Midnight Rider: When I Spew My Hate – https://youtu.be/uD2NDz6Aqsk
Lineup
Wayne – Vocals
Blumi – Guitar
Cliff – Bass
Jan – Drums
Label: Massacre Records
VÖ: 21.04.2017
Spielzeit: 49:29
Titelliste:
- When I Spew My Hate
- Tears Of Your Temptation
- The Execution
- Creature Of The Night
- In My Void
- Heroes And Speedfreaks
- Change Your Life
- I Wanna Be A Prowler
- Arrival
- Unknown Woman Of The Seine