Review von Erich Robbers (Monkey Castle Rock)
Eine ganz gute Mischung, was die schwedischen Power-/Heavymetaller Manimal mit ihrem zweiten Album „Trapped in the Shadows“ anbieten. Primär liegt man im Bereich von Bands wie Primal Fear, Brainstorm oder Sinner. Aber auch Powermetal-Kapellen wie Stratovarius, Helloween und Progmetal Acts wie Queensryche finden Platz im Soundgewand der 2001 gegründeten Band.
Die Presse spricht zwar von Parallelen zu Judas Priest und dies hauptsächlich wegen des Gesangs von Samuel Nyman, den man mit Rob Halford vergleicht. Der Priest Ansatz trifft aber meiner Meinung nach nur auf den Opener „Irresistible“ zu, der aufgrund seiner Riffs manches Zitat der britischen Legende beinhaltet, aber ein „Painkiller“, wie man es Manimal hier andichtet, ist es sicherlich nicht. Vielmehr höre ich hier auch King Diamond Anleihen im Refrain heraus.
Eher sind die Songs typisch deutscher Herkunft ähnelnd. Primal Fear und Sinner habe ich hier ja eingangs schon genannt. Gerade die flotteren Stücke wie „March of Madness“, „Trapped in the Shadows“ oder „Invincible“ offenbaren diese teutonische Rifflastigkeit. Der Gesang liegt fast permanent im sehr hohen Bereich, was Supporter und Gegner gleichzeitig auf den Plan rufen wird.
In den „fröhlichen“ Powermetal driftet man bei „Screaming Out“ ab, der inklusive Kinderchor doch stark nach Stratovarius klingt oder aufgrund der Keyboardmelodien bei „The Dark“ oder „Silent Messiah“ mit seinem symphonischen Zwischenpart. Wobei man „Screaming Out“ zudem ein typisches Queensryche Zitat zu Gute halten kann.
Udo Dierkschneider hat man sich bei „The Journey“ mit ins Metal-Boot geholt. Er singt hier zwar hauptsächlich ungewöhnlich ruhigere Parts, aber sein unverkennbares Stimmorgan scheint dennoch sofort durch. Aus ruhigem Einstieg wächst der Song zur tollen Power-Halbballade.
Von Achim Köhler hervorragend in Szene gesetzt, besitzt „Trapped in the Shadows“ vieles, was das Power-/Teutonen-Heavy Metal Herz begehrt, auch wenn Manimal aus Schweden kommen. Was dem Album lediglich fehlt, sind 1 – 2 Hits, die das Album nachhaltig in Erinnerung halten. Solche Hits haben Bands wie Primal Fear, Brainstorm und Co halt auf ihren Alben, auch wenn daneben vieles immer Stangenware ist. Manimal können hier aber ihre Farbtupfer setzen und das Album kann gerne von der Zielgruppe angetestet werden. Einen Fehler begeht man hier nicht.
Lineup:
Samuel Nyman – Gesang
Henrik Stenroos – Gitarren
André Holmqvist – Schlagzeug & Percussions
Kenny Boufadene – Bass
Gast
Udo Dirkschneider (bei “The Journey”)
Label: AFM Records
VÖ: 20.11.2016 (Europa) / 22.01.2016 (Nordamerika)
Spieldauer: 50:16
Titelliste:
- Irresistible
- March Of Madness
- The Dark
- Trapped In The Shadows
- Invincible
- Man-Made Devil
- Silent Messiah
- The Journey (feat. Udo Dirkschneider)
- Screaming Out
- Psychopomp