“Aller guten Dinge sind drei” sagt eine alte germanische Redewendung. Das gilt insbesondere auch für die 3. Auflage des Metal Hammer Paradise im Ferienpark Weißenhäuser Strand. Unterkunft in Luxus-Apartments und Konzerte unabhängig vom Wetter,
im großen Festzelt war die “Maximum Metal Stage” aufgebaut, in einem kleinen Festsaal der “Baltic Ballroom” und einem kleine Rundbau die “Riff Alm”.
Auch in diesem Jahr sind wir bereits einen Tag vorher angereist, um ein entspanntes Check In zu haben. Dafür wurden wir dann auch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Alle Bilder vom Festival gibt es auf Flickr.
Das Festival wurde am Freitag von Battle Beast eröffnet, feinster Heavy Metal aus Finnland. Frontröhre Noora Louhimo, das optische und gesangliche Aushänge-Schild der Band, brillierte erneut
mit kraftvollen Gesang. Was hat diese Frau für eine Hammerstimme. Mit dem saustarken Album “Unholy Savior” im Rücken trumpfte die Band im Baltic Ballroom so richtig auf. Und die Fans im gefüllten Ballroom gingen richtig ab, egal ob “Black Ninja” oder der Pop-Metal-Song “Touch In The Night”, alle Songs wurden abgefeiert. Was für ein Auftakt.
Nächste Station “Explizite Lyrik”, J.B.O. aus Erlangen auf ihrer Jubiläums-Tour. Die Band spielte das komplette Album. Zusätzlich gab’s auch
“Bolle” und den Abzählreim “Vier Finger für ein Halleluja”. Und zwischendurch wurde natürlich ausgiebig rumgeblödelt. Das war Entertainment pur. Trotzdem habe ich die Show kurz verlassen, die Autogrammstunde mit Battle Beast wollte ich mir natürlich nicht nehmen lassen.
Subway to Sally habe ich zuletzt auf der Full Metal Cruise II live erlebt, dieses Mal war der Dudelsack wieder mit an Bord. Die Folk-Metaller lieferten eine perfekte Show ab, musikalisch hervorragend. Aber wie schon auf der Cruise habe ich die Spontaneität und Spielfreude früherer Jahre vermisst. Dafür wurde eine
Lichtshow geboten die zwar aus dem Publikum gesehen phantastisch gewesen sein muss, aber zum Photographieren denkbar ungünstig war. Den Tag beschließen wollten wir dann in der Riff Alm bei German Panzer. Aber die Alm war hoffnungslos überfüllt, dazu schlechtes Licht. Der Sound zumindest war OK.
Am regnerischen Samstag eröffneten Imperial State Electric auf der Full Metal Stage. Das Projekt von Nicke Andersson
(ex-Entombed, ex-Hellacopters) war mir bis dato unbekannt, und der Rock’n Roll, den die Band präsentiert klingt zwar durchaus gefällig, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen.
Dann ein kurzer Abstecher in den Ballroom, zu Gitarrengott Gus G. (mit bürgerlichem Namen Kostas Karamitroudis). Und der Mastermind von Firewind und Gitarrist von Ozzy Osbourne brillierte auf seiner Gitarre. Gus G. stand zwar eindeutig im Mittelpunkt, aber auch die anderen Band-Mitglieder zeigten ihr hervorragendes musikalisches Können. Leider war das aber nur eine kurze Stippvisite, denn es ging zurück zur Maximum Metal Stage …
… Klassik Heavy-Rock und Blues
mit Graveyard aus dem schwedischen Göteborg stand auf dem Programm. Sauber gespielt mit einer leicht doomigen Schlagseite. Durchaus eine Empfehlung, mal ins aktuelle Album der Band reinzuhören. Danach noch kurz in das Set von Sepultura reingehört. Aber der Trash Metal der Brasilianer, die inzwischen auch schon auf eine mehr als dreißigjährige Geschichte zurückblicken können, war nicht so ganz mein Fall.
Anschließend gab es perfektes Entertainment, der kanadische Sänger, Gitarrist und Hard Rock-Entertainer danko Jones betrat mit seiner Band die Bühne. Vorher war ich zwar skeptisch, aber das Rock-Feuerwerk, dass das Trio aus Toronto dann abfeuerte war einfach große Klasse. Dazu die durchaus großmäuligen Ansagen. Auch nach fast 20 Jahren Bandgeschichte sind die Rocker kein bisschen leiser.
Mehr als zehn Jahre länger existieren Helloween. Von den Gründungsmitgliedern der Power Metal Band aus Hamburg sind noch Bassist Markus Großkopf und Gitarrist Michael “Weiki” Weikath an
Bord. Anderthalb Stunden Teutonenstahl vom Feinsten. Mit Songs wie “My God-Given Right”, “Waiting For The Thunder”, “Lost In America” oder auch “Future World” heizten sie den Fans im vollen Zelt so richtig ein. Sänger Andi Deris animierte die Fans immer wieder zum Mitmachen, Mitsingen, Mitgrölen.
Rausschmeißer des Festivals waren Black Label Society, die Band um Gitarren-Legende Zakk Wylde (ex-Gitarrist von Ozzy Osbourne). Die Show startete leider mit einer viertelstündigen Verspätung. Aber dann legten die Musiker so richtig los. Eine Mischung aus Doom und Southern Rock. Und die Einflüsse von Black Sabbath waren unverkennbar. Eigentlich wollte ich am Samstag-Abend auch noch kurze Abstecher in die Riff-Alm machen, wo solche Hochkaräter wie Civil War, Kissin’ Dynamite und Bullet spielten, aber die schlechten Erfahrungen vom Vorabend haben mich davon abgehalten.
Auch das dritte Metal Hammer Paradise war ein grandioses Festival. Klasse Live-Shows, entspannte Security und das Ambiente einer Feriensiedlung. Für das nächste Jahr haben wir selbstverständlich auch schon reserviert. Dann würde ich mir jedoch wünschen, dass das Band-Konzept für die Riff-Alm überdacht wird. Viele der Bands, die dort spielten, hätten eigentlich eine größere Location verdient.
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