FemME II 2015 in Eindhoven

12032811_474205249453502_3719405398159596759_oAm 16./17. Oktober gab es die zweite Auflage des Femme Metal Events. Schauplatz war das Effenaar in Eindhoven. Viele hochkarätige Bands waren angekündigt und auch für mich unbekannte Bands. Auf zwei Bühnen sollten die Shows zelebriert werden. Vor der großen Bühne haben ca. 1400 Fans Platz, vor der kleineren lediglich 300. Leider konnte ich für diese Veranstaltung keinen Photopass ergattern. Und vor der großen Bühne war stets reges Gedränge. Deshalb möchte ich mich vorab für die teilweise nicht ganz optimale Bildqualität entschuldigen. Alle Bilder gibt es auf Flicker zu sehen: https://flic.kr/s/aHskmMWQ7h. Die Photos vom Akustik-Set sind von Wendy Steenmans.

Soaring highs and brutal lows-2Für alle die schon einen Tag vorher angereist waren fand am Vorabend eine Warmup-Party statt. Soaring highs and brutal lows-14Im Kino Zien Service Bioscoop gab es die Weltpremiere des Filmes “Soaring Highs and Brutal Lows: The Voices of Women in Metal”, einen Dokumentarfilm mit Interviews, Konzertausschnitten und Archivmaterial von und mit folgenden Sängerinnen: Alissa White-Gluz, Anneke van Giersbergen, Charlotte Wessels, Doro, Floor Jansen, Kobra Paige, Soaring highs and brutal lows-24Marcela Bovio und Simone Simons. Und im Anschluss daran gab’s noch einen Akustik-Set mit Marcela Bovio und Stream Of Passion (zumindest einem Teil der Musiker). Als spezieller Gast trat auch Anneke van Giersbergen auf. Zunächst traf man sich aber im Foyer auf ein Bier. Die Fan-Gemeinde ist eben wie eine große Familie.


Der Freitag war ein trüber Tag, also nichts mit Sightseeing. Also den Tag im Wesentlichen im (kalten) 12140075_473513832855977_2295591528659611261_oHotelzimmer verbracht und die Vorschau auf das zwei Wochen später stattfindende Autumn Moon Festival geschrieben. Und dann zu einem “Nachmittags-Bier” mit Freunden. Um 17:30 Uhr öffneten sich endlich die Türen des Effenaar. Erste Bands des Abends waren Whyzdom aus Frankreich mit der bezaubernden Marie Mac Leod am Mikro. Der Schwerpunkt lag auf dem aktuellen Album “Symphony For A Hopeless God”. Wie bereits beim Dames Of Darkness gab es eine Super-Show. 12109872_473518369522190_2414111479054695884_oAls Gäste hatten sie den Dark Whispers Choir dabei, der für die überzeugenden Background Chorusse sorgte. Das war Symphonic Metal vom Feinsten. Danach ein schneller Wechsel treppabwärts zur kleinen Bühne. Dort eröffneten Autumn den Reigen der Shows. Die Band habe ich vor vielen Jahren als Special Guest von Within Temptation gesehen, damals noch mit Sängerin Nienke de Jong. Sicher, es war eine solide Vorstellung, aber von der einstigen Härte und der charismatischen Stimme von Nienke ist leider nicht mehr sehr viel übrig.

Und treppauf – treppab ging es an beiden Tagen weiter. 12087051_473521306188563_6036212290092710903_oEs gab fast keine Verschnaufpause. Die nächste Band auf der großen Bühne war dann Visions Of Atlantis aus Österreich. Die Band hat sich ja vor zwei Jahren komplett neu formiert. Jetzt klingen die Symphonic-Metaller aus dem oberösterreichischem Linz fast wieder wie zu Zeiten von Nicole Bogner und Melissa Ferlaak. 12095089_473522966188397_2309120560709242689_oZu Aeverium im kleinen Saal kam ich leider zu spät, so das der Raum bereits brechend voll war. Kein Reinkommen. Dasselbe passierte mir leider auch zwei Stunden später bei Kingfisher Sky. Beide Bands hätte ich gern live gesehen. So war die nächste Band, die ich live erleben konnte Draconian aus Schweden. Düstere Sound-Giganten, u.a. mit Songs vom Ende Oktober erscheinenden Album “Sovran”. Während der Show von Lacuna Coil war dann das Photo-Shooting mit Aria Flame geplant. Aber wie das Leben mal so spielt…

12068637_473535282853832_2444119534878830089_o11953383_473528476187846_1865590293351310609_oLetzte Band des Abends waren Aria Flame aus der Region der großen nordamerikanischen Seen. Mit einer starken EP “A World Of Silence” im Rücken wusste der Fünfer um Frontfrau Aziza Poggi voll und ganz zu überzeugen. IMG_1929Klasse Symphonic Metal mit der charismatischen Stimme von Aziza. Und als Gast trat Kassy Novell (Mercy Isle) auf. Ein gelungener Ausklang des ersten Tages. Und im Anschluss kam es dann doch noch, das kurze Photo-Shooting, bevor die Band aufbrechen musste, ihrem nächsten Konzert entgegen.


12087865_473920212815339_4831029853245167945_oAm Samstag war ich erst gemütlich Mittagessen. 12140029_473920766148617_3471773092522845613_oDas Catering im Effenaar war nicht so ganz überzeugend. So kam ich gerade rechtzeitig zum Auftritt von Karmaflow, ein auf die Bühne projiziertes Rockoper-Videospiel mit viel Bombast und zwei Sängern (Growls und Klargesang) und einer Sängerin. 12087032_473921619481865_239050495477357933_oDie Band hat den Opern-Metal zwar nicht neu erfunden, lieferte aber eine solide Performance ab. Da waren Sin7sinS schon eine ganz andere Hausnummer. Kraftvoller Metal, Klasse-Gesang. Weil Xandria ganz kurzfristig wegen Rückenproblemen von Schlagzeuger Gerit Lamm ihren Auftritte absagen mussten, spielten als nächstes Nymeria auf der großen Bühne. Nach eigenen Angaben eine Melodic Death Metal Band, Death, ja – das kann ich bestätigen, aber Melodic? Einzige Frau auf der Bühne war Nathalia Hoogkamer an den Keyboards. Überhaupt nicht mein Geschmack. Also schnell wieder runter zur kleinen Bühne.

12139933_473922366148457_7938297447069584919_oDort spielten End Of The Dream Symphonic Metal, und wie sie den zelebrierten.. Druckvoll, mit toller Gesangsleistung. Und Frontfrau Micky Huijsmans schüttelte ausgiebig ihr Haar. 12138419_473926099481417_7167599906803751313_oStream Of Passion, die am Donnerstag schon für einen kurzen Akustik-Set auf der Bühne standen, über nahmen den Platz von Xandria. 11235353_473935946147099_3101388378865813408_oDer symphonische progressiv angehauchte Metal konnte die Fans voll überzeugen. Und die aus Mexiko stammende Frontfrau Marcela Bovio griff auch wieder zu ihrer Flying V Violine. Danach wuchtete die aus Tilburg kommende Scarlet Stories ein gehöriges Maß an Düsternis und Melancholie auf die kleine Bühne. Sängerin Lisette van den Berg ließ sich auch von einigen technischen Problemen beim Soundcheck nicht beeindrucken.

10515115_473939962813364_8753684606186895433_oDanach kam der erste Auftritt von Chistofer Johnsson, Mastermind von Therion. Mit seinem Side-Projekt Luciferian Light 12087812_473946696146024_1858516947328038811_oOrchestra enterte er die große Bühne des Effenaar. Wie nicht anders zu erwarten war, klang das Ganze auch ein wenig nach seiner Hauptband, allerdings ein wenig okultiger, retrolastiger. Gut gemachter Rock, eine Mischung aus Symphonic, Prog und Klassik-Rock. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Auf der kleinen Bühne spielten dann Dyonisis, Alternative-Rock aus dem englischen Sheffield. Dieser handgemachte Sound gefiel mir schon besser, die beiden Sängerinnen Nel Cave und Louisa Welsby wussten zu überzeugen. Die beiden nächsten Bands auf der kleinen Bühne habe ich ausgelassen, Trash und Death Metal entsprechen nicht so ganz meinem Geschmack.

12095219_474205466120147_5042405642454193740_oDafür aber The Gentle Storm, dass auf die große Bühne gehievte Projekt von Anneke van Giersbergen und Arjen Lucassen. Der Meister himself stand zwar nicht mit auf der Bühne, dafür aber als zweite Sängerin Marcela Bovio (Stream of Passion) und weitere niederländische Musiker-Prominenz. Gegenüber zum Teil schlechten Presse-Rezensionen (in Deutschland) wurde hier ganz großer epischer Metal zelebriert. 12141103_474209799453047_8997562000524895042_oAnschließend wurde dann umgebaut für die nächsten Düsterheimer des Festivals – Tristania. Die Band aus dem norwegischen Stavanger mit ihrer italienischen Sängerin Mariangela Demurtas sorgte für gefühlte absolute Sonnenfinsternis. Der Gesang, eine Mischung aus bösen Growls sowie weiblichen und männlichen Klargesang brannte sich förmlich in die Gehörgänge ein. 11922928_474210986119595_3535568256886949509_oHeadliner des Abends waren dann Therion, die Symphonic-Metal-Überflieger aus Schweden. Zum ersten Mal konnte ich so die neue Opernstimme live erleben, Chiara Malvestiti von der italienischen Band Crysalis. Sie tritt live in die großen Fußstapfen von Lori Lewis, und das machte sie am Samstagabend auch ganz hervorragend. Eigentlich hatte ich mich für diesen Abend noch mit Kristell Lovagie aka Ladyhell von Lovelorn Dolls verabredet, aber ich war vom vielen Treppensteigen schon so müde und fußlahm. Und die darauf folgende Nacht im Hotel sollte auch kurz werden.


12080002_473687149505312_1785920939611940237_oDas war ein Superwochenende mit Klasse-Konzerten. Der Sound war sehr gut. Die Organisation war perfekt, die Security unauffällig. Viele Freunde wiedergetroffen, neue Bekanntschaften geschlossen. Allerdings erschloss es sich mir nicht, warum Bands wie Purest Of Pain oder auch Nymeria aufgetreten sind. Eine Frau an Gitarre oder Keyboard macht für mich noch keinen Female Metal, ansonsten könnten ja auch Bands wie Alice Cooper, My Dying Bride oder Crematory dort auftreten.

Die Location lag schön zentral und konnte nach wenigen Minuten Fußweg erreicht werden. Für mich nicht so ganz optimal war das viele Treppensteigen. Verbessert werden könnte die Meet and Greets mit den Bands. Was im Foyer zur kleinen Bühne noch ganz gut funktionierte war bei den auf der großen Bühne spielenden Bands doch wesentlich schwieriger. Und beim Catering war dann auch noch Luft nach oben. Mamplige Burger-Brötchen sind nicht jedermanns Geschmack.

Das nächste FemME soll am 23./24. September nächsten Jahres stattfinden. Und für einen Monat später ist das Metal Female Voices Fest im benachbarten Belgien geplant. Bleibt zu hoffen, dass zwei sehr ähnliche Veranstaltungen innerhalb eines kurzen Zeitraums in dieser kleinen Region tragfähig sind. Als Fan kann man eigentlich nur hoffen, dass beide Veranstalter kooperativ zusammen arbeiten und nicht versuchen sich gegenseitig Fans und Bands wegzunehmen!

3 Gedanken zu “FemME II 2015 in Eindhoven

  1. Pingback: Visions Of Atlantis–“Old Routes – New Waters” | News about Melodic Rock and Metal Music

  2. Pingback: Metal Female Voices Fest 2016 | News about Melodic Rock and Metal Music

  3. Pingback: Vorschau auf das FEMME 2018 | Keep on Rockin'

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