Sirenia wurde 2001 von Morten Veland gegründet, nachdem er wegen musikalischer Differenzen bei Tristania ausgestiegen ist. Seitdem gab es viele Besetzungswechsel, vor allem beim weiblichen Gesangspart. Seit 2008 steht jedoch die spanische Sängerin Ailyn (Pilar Giménez García) am Mikrophon der Band aus Norwegen. Mastermind Morten Veland spielt die meisten Instrumente selbst ein und verfasst auch die Songtexte selbst. Im Mai 2015 veröffentlicht die Band ihren siebten Longplayer “The Seventh Life Path”.
Das Album startet mit dem Intro “Seti” einem bombastischen Intro. Keyboard-Teppiche, Orchester—Passagen und großartige Chören. Dies zeigt auch gleich die Grundausrichtung des gesamten Albums. Am Anfang von “Serpent” ist eine technisch verzerrte Stimme zu hören, bevor die Riffs einsetzen und Ailyns betörender Mezzo-Sopran zu hören ist! In den Refrains mischt sich Morten Valands Reibeisenstimme unter den Klargesang. Ein sehr eingängiger Song mit etwas weniger Bombast. Gegen Ende des Songs lässt der Meister sein filigranes Gitarrenspiel hören.
Knallende Riffs und ein Keyboard-Teppich leiten “Once My Light” ein, bevor auch hier wieder Ailyns ätherische Stimme dem Song ihren Stempel aufprägt. Zusätzlich werden vereinzelt gregorianische Gesänge eingestreut. Im Mittelteil sind dann wieder orchestrale Passagen zu hören. Druckvollen Gitarrensound gibt es in “Elixir” zu hören, und männlichen Klargesang(!), dazu dezente Growls, bombastische Chorusse und gegen Ende auch wieder Ailyns Gesang.
Dann gibt es wieder gregorianische Gesänge in “Sons Of The North”, eine düstere Stimmung baut sich auf. Morten Veland growled, Streicher und Bläser sorgen für ordentlichen Druck aus den Kopfhörern. Für hellere Farbtupfer sorgt lediglich die Stimme der Sängerin.
Bratende Gitarren gibt es in “Insania” zu hören, für Sirenia-Verhältnisse ein schneller Song, aber auch das meistert die Frontfrau mit Bravur.
Den Abschluss bildet “Tragedienne”, ein ruhiger balladesk gehaltener Song. Ailyn Giménez betört ein letztes Mal ihre Zuhörer.
Abgesehen vom Intro “Seti” hat keiner der Songs eine Airplay kompatible Länge. Sie sind meist deutlich länger als fünf Minuten und in sich durchaus abwechslungsreich mit unterschiedlichen Melodiebögen, das Wechselspiel Strophe/Refrain ist zum nur ansatzweise erkennbar. Die Kompositionen des Albums sind sehr vielschichtig angelegt und gewinnen bei jedem neuen Durchlauf. Mit ihrem 2015er Output präsentieren sich Sirenia auf Augenhöhe mit anderen Genre-Größen, können aber mit den für mich beiden “Über-Alben” “Symphony For A Hopeless God” und “Where Stories Unfold” nicht mithalten. Eine ganz klare Kaufempfehlung für Genre-Fans.
Label: Napalm Records
VÖ: 08.05.2015
Spieldauer: 01:09:46
Setlist
- Seti
- Serpent
- Once My Light
- Elixir
- Sons Of The North
- Earendel
- Concealed Disdain
- Insania
- Contemptuous Quietus
- The Silver Eye
- Tragedienne
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