Bewertung
Album (40%): 7/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8/10
Nach drei Jahren ist die portugiesische Symphonic Metal Band Glasya zurück, mit ihrem dritten Album „Fear“. Der Vorgänger „Attarghan“ hatte Licht aber auch Schatten, zumindest für meinen Geschmack. Musikalisch konnte mich die Band aus der Landeshauptstadt Portugals zwar überzeugen aber der Hörgenuss wurde durch viele pathetische Erzähl-Abschnitte getrübt. Das aktuelle Werk ist, wie schon der Vorgänger, ein Konzeptalbum. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die mit ihren Ängsten konfrontiert wird, jedoch den Mut aufbringt, diese zu überwinden. Ob dieses Mal eine bessere Balance zwischen Musik und Erzählung gefunden wurde?
Mit dem Titelsong „Fear“ startet das Album. Man hört die Protagonistin rennen und schnaufen. Aber nur kurz. Dann ist typischer symphonischer oder besser gesagt cineastischer Metal zu hören, mit Keyboards und Chorussen. Was mich auf dem Vorgänger bereits überzeugen konnte, ist der kraftvolle Gesang von Eduarda Soeiro. Die Growls und den männlichen Gesang steuert wohl Fernando Ribeiro (Moonspell) bei. Am Sound ändert sich auch bei „Hunt Of The Haunted“ nicht viel. Jede Menge orchestraler Bombast ist zu hören. Und da haben wir es wieder, die Erzählstimme. Zu Beginn von „In Debris“ klingt die Stimme sehr sehr angstvoll. Dann wird aber gnadenlos gepowert. Die Sängerin schwingt sich auf in den hohen Sopran-Bereich. Erneut wird der Gesang von Eduarda durch Growls kontrastiert. Auch später sind häufig zu Beginn der Songs Sprecheinlagen zu hören gefolgt von viel Epik. Das Beste ist aus meiner Sicht jedoch der Gesang von Eduarda. Sie singt zumeist im mittleren Tonhöhen-Bereich, scheut aber, wie bereits gehört, auch die hohen Töne nicht. Es werden auch immer wieder ruhige und besinnliche Abschnitte eingeschoben. So zu hören u.a. in „Stuck In A Cobweb“, „In A Flooding Room“, „The Confrontation“ oder auch „The Ultimate Challenge“. Beim hymnischen „Glimpse Of Memory“ hat die Sängerin erneut einen namhaften Gesangs-Partner mit Michele Guaitoli (Vision Of Atlantis). Bei „Rising Wildfire“ steuert Sara Leitão von der portugiesischen Melodic Death Metal Band Dark Oath einige fiese Growls bei. Demzufolge klingt es hier um einiges heftiger als bei anderen Songs auf diesem Album. Es kommt eine echte die Schöne und das (weibliche) Biest Atmosphäre auf. Im Gegensatz dazu hat Eduarda bei „Rescue“ mit Filipe de Moura einen Tenor zum Gesangs-Partner. Für mich einer der besten Songs des Albums. Nachdem sie beim instrumentalen „Overcoming“ offensichtlich in einem Krankenzimmer aufwacht, hat Eduarda Soeiro den Schlusssong „No Teu Abrigo“ (zu Deutsch „In Deinem Schutz“) in ihrer Muttersprache eingesungen. Ein optimistisch klingendes Ende.
Zunächst lässt sich feststellen, dass es auch auf „Fear“ häufig gesprochene Worte zu hören gibt, die die Story irgendwie weitererzählen. Aber weit weniger pathetisch als auf dem Vorgänger. Das macht es deutlich angenehmer, sich das Album anzuhören. Aber Glasya haben erneut ein Konzept-Album produziert. Somit gibt es logischerweise keinen hundertprozentigen Musik-Genuss. Mir gefällt es trotzdem besser als „Attarghan“.
Glasya – Fear ft. Fernando Ribeiro (Moonspell): https://youtu.be/7gZO6bfBqjU?si=nIQxu8xR_6zP4uCm
Lineup:
Eduarda Soeiro – Vocals
Davon Van Dave – Keyboards
Hugo Esteves – Guitar
Bruno Prates – Guitar
Ivan Santos – Bass
Pedro Correia – Drums
Label: Scarlet Records
VÖ: 24. Oktober 2025
Spieldauer: 01:08:44
Titelliste:
- Fear
- Hunt Of The Haunted
- In Debris
- Stuck In A Cobweb
- Glimpse Of Memory
- Rising Wildfire
- In A Flooding Room
- The Cold Of Dark
- Rescue
- The Confrontation
- In Your Haven
- The Ultimate Challenge
- Overcoming
- No Teu Abrigo
