Deep Sun – Storyteller

Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,8/10

Mit ihrem fünften Studioalbum „Storyteller“ eröffnen Deep Sun ein neues Kapitel – kraftvoll, bildgewaltig und emotional aufgeladen.

So kann man in der Presseinfo zum neuen Album der Schweizer lesen. Obwohl, nach meiner Zählung ist es wohl erst das vierte Album. „Flight of the Phoenix“ war der Spielzeit nach eher eine EP. Dafür soll u.a. auch Neuzugang Erik Dummermuth verantwortlich sein. Das war es dann auch schon mit Besetzungswechseln. Und wenn man dann noch eine so begnadete Sängerin wie Debora Lavagnolo in den eigenen Reihen hat, dann kann eigentlich kaum noch etwas schief gehen. Beim Vorgänger „Dreamland – Behind The Shades“ konnte ich bereits einen deutlichen Aufwärtstrend feststellen. Wollen wir doch mal hören, ob Deep Sun diese positive Entwicklung fortsetzen können.

Das Album startet gleich mit dem Titelsong „Storyteller“. Eine symphonische Einleitung, die fast von Anfang an von hartem Schlagzeugspiel unterlegt ist. Dann erschallt die bezaubernde Stimme von Debora Lavagnolo. Und man versteht sofort, warum sie auch als „Tarja Turunen der Schweiz“ bezeichnet wird. Erinnerungen an die frühen Nightwish werden wach. Der nachfolgende Song hat den etwas sperrigen Titel „Tales That Should Have Never Been Told“. Erneut wummert das Schlagzeug, die Gitarre hält sich zunächst dezent zurück. Erneut steht Deboras glockenklarer Sopran im Vordergrund. Und Neuzugang Erik Dummermuth zeigt mit einem Solo, wie schon im Song zuvor, sein Können. Bei „United Force“ singt Debora im Duett mit Michele Guaitoli (Visions of Atlantis, Temperance). Der Song startet zunächst etwas ruhiger. Debora schwingt sich in die hohen Tonbereiche auf. Und die Stimme von Michele passt sehr gut zu ihrem Sopran. Bei „Worlds Collide“ ist zunächst ein Piano zu hören, Bevor Synthie-Streicher, Schlagzeug und Gitarren-Riffs einsetzen. Eine Ballade darf auf einem Symphonic Metal Album natürlich nicht fehlen. Bei „Ballad Of Tragedy“ ist zunächst erneut das e-Piano zu hören. Nachtigall Debora singt teilweise in höchsten Tönen. Angenehm zu hören sind die Rhythmus-, Tempo- und Melodie-Wechsel. So wird einem beim Zuhören nicht langweilig. „Fierce“ ist dann wieder deutlich härter. Neben dem symphonischen Bombast sind auch immer wieder kraftvolle Gitarren-Riffs zu hören. Bei der Gesangs-Melodie des Refrains werde ich erneut an die frühen Nightwish erinnert. Und wiederum ist ein Gitarren-Solo das i-Tüpfelchen. „The Window“ dreht den Härtegrad noch weiter nach oben. Und ist auch deutlich schneller. Der Midtempo-Bereich wird zeitweise verlassen. Der Refrain ist eingängig und lädt zum Mitsingen ein. Dann folgt ein Songs, der inzwischen mehr als zehn Jahre auf dem Buckel hat. „Flight Of The Phoenix“ war die erste EP, die Deep Sun im Februar 2014 veröffentlicht haben. Seinerzeit ein harter Metal-Song ohne allzu viel epischen Bombast. Die Unterschiede zwischen den beiden Versionen sind deutlich zu hören. Die aktuelle Version ist wesentlich epischer mit sehr viel symphonischen Beigaben. Auch die Stimme von Deborah hat sich stark weiterentwickelt. Ihr Sopran klingt inzwischen etwas weicher, aber auch voluminöser und stärker nuanciert. „Wasteland“ ist den wieder ein typischer symphonischer Metal Song. Eine große Metal-Hymne. „The Last Stand“ startet mit tiefen Synthies und einigen Sound-Spielereien. Ein großes Orchester ist zu hören. Erneut ein eingängiger Refrain zum Mitsingen. Mit e-Piano-Klängen beendet dieser Song dann das Album.

Auf „Storyteller“ zeigen die Schweizer eine deutliche Weiterentwicklung. Das Album ist noch stärker als der Vorgänger. Natürlich ist alles auf den Sopran von Debora Lavagnolo ausgerichtet. Hatte ich vorhin den Vergleich mit Tarja Turunen gezogen? Eigentlich wird ihr dies nicht gerecht. Nichts gegen Tarja, aber aus meiner Sicht ist Deborah die eindeutig bessere Sängerin. Ich hatte auch hin und wieder den Vergleich mit Nightwish (aus der Tarja-Ära) gezogen. OK, Nightwish waren seinerzeit etwas härter als Deep Sun heute. Nichtsdestotrotz füllen die Schweizer die Lücke, die der Soundwandel der Finnen aufgerissen hat. Und das mit ihrem ureigenen Stil. 

Deep Sun – Storyteller: https://youtu.be/uM1K0IvXGIw?si=_tHJ4jvGcVNftbeN

Lineup:

Debora Lavagnolo – Vocals
Thomas Hiebaum – Keyboard
Angelo Salerno – Bass
Tobias Brutschi – Drums
Erik Dummermuth – Guitar

Label: POWER BLAST Records

VÖ: 15. Mai 2025

Spieldauer: 43:38

Titelliste:

  • Storyteller
  • Tales That Should Have Never Been Told
  • United Force (feat. Michele Guaitoli)
  • Worlds Collide
  • Ballad Of Tragedy
  • Fierce
  • The Window
  • Flight Of The Phoenix (2025)
  • Wasteland
  • The Last Stand

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