Deathless Legacy – Damnatio Aeterna

Bewertung
Album (40%): 9/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,8/10

Der Fluch des Horror Metal

Diesen liefern Deathless Legacy aus Pisa (Toskana, Italien) ab. Gegründet im Jahr 2006 als Deathless waren sie zunächst eine Tribut-Band für die ebenfalls aus Italien stammende Heavy Doom Band Death SS. 2013 erfolgte aufgrund Urheberrechts- bzw. Namensrecht-Problemen die Umbenennung in Deathless Legacy. „Damnatio Aeterna“ ist bereits das siebente Werk der Meister des theatralischen Horror-Dark Metal. Das Konzept-Album erzählt eine satirische Geschichte mit starken antiklerikalen und satanischen Inhalten. Das Cover-Artwork stammt von dem bildenden Künstler und Bandleader und Schlagzeuger Andrea Falaschi (Delain, Elvenking, Temperance). Bei der Metal Queen’s Burning Night 2018 konnte ich die teilweise verstörend wirkend Performance live erleben.

„Damnatio Aeterna“ klingt bombastisch mit großen Chören, ausgiebigen Keyboard-Passagen und einer Sängerin mit einem wunderschönen dramatischen Sopran. Der Horror verbirgt sich eher in den Songtexten. Erzählt wird die spannende Geschichte eines wohl eher unbedeutenden Dämons mit dem Namen Malchrum. „Miserere“ startet mit weniger Bombast, dafür mit harten Gitarren-Melodien und einem rhythmischen Schlagzeugspiel. Später werden die Riffs vom Schlagzeug angetrieben. „Der Glaube, den du begehrst, wird dein Herz zum Bluten bringen“. So lautet eine Textzeile aus „Get On Your Knees“. Der Gesang klingt weniger bombastisch. Ein etwas ruhiger Song mit leichtem Blues-Einschlag. Und der absolute Höhepunkt ist das Solo der wabernden Hammond Orgel. Bei „Communion“ klingt die Orgel leicht sakral. Textlich dreht es sich ja wohl auch um das heilige Abendmahl. „Indulgentia Plenaria“ hinterlässt einen gespaltenen Eindruck, zum einen bedrohlich klingende Orchester-Passagen zum anderen leicht beschwingte e-Piano-Klänge.  Genauso zweischneidig ist es jemanden seine Sünden zu erlassen. Ist „Oblivion“ nach dem US Science Fiction Film aus dem Jahr 2013 benannt? Der teilweise post-apokalyptisch klingende Sound legt die Vermutung nahe. „Spiritus Sanctus Diabolicus“ wird geprägt durch sakrale Klänge, obwohl der Text eher diabolisch ist. Zitat: „Der Heilige Geist ist böse.“ Kontrast pur. Auch der Songtext von „Sanctified“ ist kaum anders angelegt: „Vor langer Zeit verlor ich meinen Glauben“. Der Song trägt balladeske Züge, der Gesang von Steva Deathless wechselt zwischen weich, zerbrechlich wirkend und kraftvoll. Man hört deutlich den inneren Konflikt, der hier verarbeitet wird. Die Gitarren „Mother Of God“ klingenden verstörend und passen somit mit zum verstörenden Text „Dunkle Mutter Gottes, getränkt in unserem Blut“. Die antreibende Double Bass und der kratzige Gesang tun das ihrige, um diese Atmosphäre zu untermalen. Bei „Nightshade“ hätte ich einen düstereren Sound erwartet. Düster wirkt vor allem die Stimme von Steva. Zum Abschluss müssen die Menschen in „Gehenna“ für ihre Sünden büßen. Tiefe Blasinstrumente leiten den Song und sorgen sofort für ein gerüttelt Maß an Düsternis. Tiefe Gitarren-Riffs beschreiben die Pein, die hier erlitten wird. 

Ich kann mir gut vorstellen, was Deathless Legacy für eine verstörende Show zu den Songs dieses Albums aufführen. Das Album stellt somit nur einen Teil des optisch-musikalischen Gesamt-Kunstwerks dar. Aber auch das Album „Damnatio Aeterna“ allein sorgt für ein beklemmendes Gefühl. Dabei ist es musikalisch anspruchsvoll arrangiert. Sicher es gibt sehr viele bombastische bzw. symphonische Passagen. Aber wir bewegen uns weit ab von 0815 Symphonic Metal. Aber genau das macht das Album so hörenswert, auch ohne optische Untermalung.

Deathless Legacy – Miserere: https://youtu.be/f6Whs8NsXBQ?si=kzlEvG1rUwOpUm1z

Lineup:

Frater Orion aka Andrea Falaschi – Drums
Steva Deathless aka Eleonora Vaiana – Vocals
Stg. Bones aka Gianni Capecchi aka El „Calàver“ – Guitars, Vocals (backing)
Alex Van Eden aka Alessio Lucatti – Keyboards, Vocals (backing)
Deadwood Nick aka Nicola D’Alessio – Bass
The Red Witch aka Arianna Nencini – Performances

Label: Scarlet Records

VÖ: 07. März 2025

Spieldauer: 59:27

Titelliste:

  • Damnatio Aeterna
  • Miserere
  • Get On Your Knees
  • Communion
  • Indulgentia Plenaria
  • Oblivion
  • Spiritus Sanctus Diabolicus
  • Sanctified
  • Mother Of God
  • Nightshade
  • Gehennae

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