Power Metal für die Ewigkeit
Die Labels werden nicht müde, immer wieder neue Slogans für die Veröffentlichungen von Alben zu erfinden. So auch für das zweite Album der britische Symphonic Metal Band Fellowship. Und es geht noch weiter: „Fellowship war die absolute Power-Metal-Offenbarung des Jahres 2022“. Dicker kann man kaum noch auftragen. Aber werden wir mal sachlich. Die Band aus der Hafenstadt Harwich (Grafschaft Essex) wurde im Jahr 2019 gegründet. Ein Jahr später erschien die selbstbetitelte EP. Nach zwei Singles wurde 2022 das Debüt-Album „The Saberlight Chronicles“ veröffentlicht. Nach einer weiteren EP („The Winterlight Chronicles“, 2023) können sich die Fans nun auf das zweite Album „The Skies Above Eternity“ freuen.
Woran erinnert mich das schon bei „Hold Up Your Hearts (Again)“? Ach ja, der Song könnte auch aus dem Rhapsody (of Fire) Universum stammen. Aber auch Gloryhammer könnte als Referenz durchgehen. Schnelle Melodien, angetrieben durch Schlagzeuger Callum Tuffen. Teilweise frickelige aber immer schnelle Gitarren-Hooks. Das setzt sich bei „Victim“ fort. Glücklicherweise gibt es musikalische Abwechslung. Der Gesang ist ein klein wenig ruhiger, unterlegt von Keyboard Teppichen. Aber die Briten können auch Hymnen, wie sie mit „The Bitter Winds“ zeigen. Ohne jedoch beim hohen Tempo Abstriche zu machen. Immer wieder werden schöne Melodien zelebriert. Auch „Dawnbreaker“ ist sehr hymnisch. „Eternity“ hat eine ruhige, leicht folkig wirkende Einleitung. Auch später wird das Tempo zurückgenommen, was angenehm zu hören ist. Doch ganz können die Musiker es nicht lassen und treten zwischenzeitlich das musikalische Gaspedal wieder voll durch. „King Of Nothing“ ist die nächste Symphonic Power Metal Hymne. Auch bei „World End Slowly“ wird nach kurzer etwas ruhiger Einleitung wieder aufs Tempo gedrückt. Der Refrain später ist sehr eingängig. „A New Hope“ ist eine weitere, teils majestätisch daherkommende Hymne. Das instrumentale Outro „Memories On The Wind“ überrascht durch seinen balladesken Stil. Orchestrale Synthies sind über die gesamte Spielzeit zu hören. Da frage ich mich, warum haben Fellowship daraus keine echte Ballade gemacht?
Ich glaube ich habe der Band bei meinem Vergleich mit den Rhapsody Bands Unrecht getan. Die Kompositionen und Arrangements sind wesentlich abwechslungsreicher. Vor allem das abschließende Instrumental zeigt deutlich, dass die Briten noch wesentlich mehr können. Davon würde ich mir auf dem nächsten Album mehr wünschen. Sound mäßig kann das Album überzeugen. Produzent Rich Campbell und Soundmischer Alexander Backlund haben hier ganze Arbeit geleistet.
Fellowship – Dawnbreaker: https://youtu.be/HddC-4IA5rs?si=vuPRn14pa27P34Ya
Lineup:
Matthew Corry – Vocals
Brad Wosko – Guitar
Sam Browne – Guitar (studio-only)
Ed Munson – Bass
Callum Tuffen – Drums
Label: Scarlet Records
VÖ: 22. November 2024
Spieldauer: 42:19
Titelliste:
- Hold Up Your Hearts (Again)
- Victim
- The Bitter Winds
- Dawnbreaker
- Eternity
- King Of Nothing
- World End Slowly
- A New Hope
- Memories On The Wind

