Also ehrlich gesagt, die Anonymität in der Besetzungsliste hätte mich fast abgeschreckt, diesen Review zu schreiben. Nur die Anfangsbuchstaben der Namen ist doch etwas wenig. Zum Glück gibt es die Encyclopaedia Metallum, die zumindest etwas Licht in das Dunkel bringt. Die Band stammt aus Utrecht in den Niederlanden und wurde 2013 gegründet. Aber erst 2022 wurde offensichtlich die erste Single „The Figurehead“ veröffentlicht und kurz darauf die EP „The Weight Of Eternity“. Und im März diesen Jahres erschien das Debüt-Album „Rot Of The Soul“.
„Beneath“ startet mit Keyboards. Ganz ganz ruhig. Eine hohe Frauen-Vokalise ist zu hören. Auch wenn Gitarre, Bass und Schlagzeug hinzukommen, ändert sich nichts. Abgrundtief böse Growls erschallen. Y.S. beherrscht aber auch Clear Vocals. Die gesprochenen oder besser gesagt gehauchten Worte tragen kaum zur Aufhellung des Sounds bei. Elfdreiviertel Minuten Düsternis. „The Hours“ startet gefälliger mit ruhigen e-Piano-Klängen. Später kommen auch hier die Instrumente brachial aber ruhig dazu. Und auch hier wechselt Y.S. zwischen bitterbösen Growls und Klargesang. Im Hintergrund gibt es wieder den ätherisch klingenden weiblichen Gesang. Auch die Riffgewitter ändern nichts an der Getragenheit des Songs. Auch bei „Agony of the Sun“ dominiert zunächst das e-Piano. Später, wenn die Rhythmus-Abteilung zuschlägt, wird es aber etwas schneller. Aber nur etwas. „Stagnant“ ist dann ein „Ausreißer“, zumindest was die Länge betrifft. Mit nur 8:49 Minuten Spielzeit deutlich kürzer als die anderen vier Songs. Wie zuvor durch e-Piano eingeleitet. Der Titelsong „Rot Of The Soul“ ist zugleich auch der längste Track auf dem Album. Zunächst sind cleane Gitarren zu hören. Sollte dieser Song einen positiveren Charakter haben? Weit gefehlt. Spätestens wenn die Instrumente und die Growls einsetzen, macht sich erneut Düsternis breit. Daran kann auch der Klargesang wenig ändern.
Fünf Songs bei einer Spielzeit von etwas mehr als fünfundfünfzig Minuten? Da wird klar, dass sie alle massive Überlänge haben. Auf „Rot Of The Soul“ gibt es nur einen einzigen Song, der nicht die Zehnminutenmarke überschreitet. Und jeder einzelne kratzt am Funeral Doom. Entweder man mag das oder eben nicht. Ich zähle mich ganz klar zur ersten Kategorie.
Angmodnes – Beneath: https://youtu.be/xCGIikZ3AOE?si=CcUUIRqMOFQ0fp93
Lineup:
M.V. (Martijn Velberg) – Drums
Y.S. (Yuri Theuns) – Guitars, Bass, Vocals
F.S. (Floor Steinz) – Backing Vocals
Label: Meuse Music Records, Tragedy Productions
VÖ: 01. März 2024
Spieldauer: 55:17
Titelliste:
- Beneath
- The Hours
- Agony Of The Sun
- Stagnant
- Rot Of The Soul

