Leaves‘ Eyes – Myths Of Fate

cover LEAVES EYES - Myths of FateBewertung
Album (40%): 8/10
Cover-Art (20%): 8/10
Songwriting (40%): 9/10
ø: 8,4/10

Wie doch die Zeit vergeht. Es ist schon wieder fast vier Jahre her. Da erschien das bisher letzte Album „The Last Viking“ der deutschen Symphonic Metal Band Leaves‘ Eyes. Inzwischen hat aber einer der beiden Masterminds Thorsten Bauer die Band verlassen. Das Songwriting lastet nun allein auf den Schultern von Sänger und Produzent Alexander Krull. Selbstverständlich wurde auch dieses Album erneut im Mastersound Studio produziert. Zu diesem Album wurden in Zusammenarbeit mit Mastersound Entertainment fünf Videos produziert, gedreht u.a. in Island, Deutschland und Polen. Also wie gewohnt, Leaves‘ Eyes kleckern nicht sondern klotzen. Ich wollte natürlich hören ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat.

Leaves Eyes BandMit „Forged By Fire“ starten Leaves‘ Eyes gewohnt bombastisch, mit viel Orchestrierung. Und Elina Sirala überzeugt erneut mit ihrer gesanglichen Leistung. Konterpart Alexander Krull bringt auch wieder seine Growls ins Spiel. Also alles wie gehabt? Es scheint bei der Hinwendung zum reinen symphonischen Metal zu bleiben, bzw. diese erfolgt verstärkt. Mit Texten, die die Brücke zur nordischen Mythologie schlagen. Das setzt sich bei „Realm Of Dark Waves“ fort. Hier fließen keltische Elemente ein. Aber die Grundausrichtung ist weiterhin der symphonische Metal. Nach zunächst anpeitschendem Schlagzeug bewegt sich der Song im Midtempo-Bereich. Riffs bestimmen diesen Song. Hin und wieder werden epische Chorusse beigefügt, allerdings äußerst dezent. Ein Song, der ohne Growls auskommt. Wie auch spätere weitere. Dafür ein großes Gitarren-Solo als Krönung hat. Auch „Who Wants To Live Forever“ ist etwas ruhiger. Rhythmisches Drumming prägt den Sound. Und natürlich erneut der betörende Gesang. „Hammer Of The Gods“ bedient wieder die nordische Mythologie. Nach ruhigem Einstieg sorgt eine kraftvolle Orchestrierung für epischen Touch. Aber der Midtempo-Bereich wird erneut nicht verlassen. Auch nicht während der dezent eingestreuten Growls. „In Eternity“ tendiert zwischen Power-Ballade und Midtempo-Rocker. Hier kann Elina zeigen, dass sie sich auch in der mittleren Stimmlage wohl fühlt. „Fear The Serpent“ startet ebenfalls balladesk. Später hört man gefälligen melodischen Metal. Bei der Ballade „Goddess Of The Night“ sind Streicher zu hören, was für eine Folk Schlagseite sorgt. Hat „Sons Of Triglav“ mit nordischer Mythologie zu tun? Triglav ist der höchste Berg der slowenischen Alpen. Der Name bedeutet so viel wie „Dreihaupt“. Mit Triglav werden aber wohl auch wärmende Gamaschen bezeichnet, wie sie von den Wikingern im hohen Norden benutzt wurden. Wie auch immer, es werden Kampfgesänge angestimmt. Hier sind also wieder nordische Folk-Einflüsse zu hören. „Elder Spirit“ ist die nächste (Power-) Ballade des Albums. Den im Kampf gefallenen Kriegern wird mit „Einherjar“ gedacht. Aber anders als erwartet hat der Song eher eine positive fast freudige Grundstimmung. Der Eingang in Walhalla kann wohl als Ehre bezeichnet werden. Dazu passt dann auch der Song-Titel „Sail With The Dead“. Hier wird es wieder kämpferisch, auch in den epischen Chorussen, die entfernt an Kampfgesänge erinnern. Gemeinsam mit der Orchestrierung sorgt diese zum Abschluss noch einmal für viel Epik. 

Obwohl auf „Myths Of Fate“ wieder alle Trademarks von Leaves Eyes zu hören sind, erscheint es mir doch etwas zu brav. Sängerin Elina Sirala ist erneut in Höchstform. Und auch das Wechselspiel „Die Schöne und das Biest“ ist immer wieder zu hören.  Und wird erfreulicherweise nicht überstrapaziert. Epische Orchestrierungen und Chorusse-, schöne Melodien, gute Gitarren-Sol und -Riffs. Die Nordic Folk Metal Elemente stechen aber nicht mehr so heraus wie bei früheren Alben. Mir erscheint auch der Sound, insbesondere das Riffing weniger kraftvoll. Das führte dazu, dass ich doch so einige Durchläufe brauchte, bis ich mich mit dem Album anfreunden konnte. Ich würde mir für künftige Alben eine Rückbesinnung auf frühere Jahre wünschen, mehr nordisch dominierter Metal, mehr Druck und etwas weniger Symphonic.

Leaves‘ Eyes – Realm Of Dark Waves: https://youtu.be/FVfWtjmNFGo?si=poYeLaWyYYnTgYft

Lineup:

Elina Siirala – Vocals
Alexander Krull – Vocals
Micki Richter – Guitar, Bass
Luc Gebhardt – Guitar
Joris Nijenhuis – Drums

Label: AFM Records

VÖ: 22. März 2024

Spieldauer: 49:52

Titelliste:

  • Forged by Fire
  • Realm of Dark Waves
  • Who Wants to Live Forever
  • Hammer of the Gods
  • In Eternity
  • Fear the Serpent
  • Goddess of the Night
  • Sons of Triglav
  • Elder Spirit
  • Einherjar
  • Sail with the Dead

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