Ort: Logo, Hamburg
Datum: 03. März 2019
“New wave of Symphonic Heavy Metal”. So bezeichnet die Moskauer Band Imperial Age ihre Musik. Als Einflüsse werden u.a. Therion, Avantasia bzw. Within Temptation genannt. Nach mehreren Tourneen durch Europa als Support für Therion gingen sie nun auf große Headliner Tour. Als Support konnten sie Sechem aus Spanien und molllust aus Deutschland gewinnen. Die ebenfalls für Hamburg angekündigten Rabenwolf mussten wegen Erkrankung einiger Bandmitglieder ihren Auftritt absagen. Die Bilder des Abends kann man auf Flickr sehen.
Obwohl nur drei Bands an diesem Abend auftreten sollten, starteten die Spanier Sechem wie geplant um halb acht. Die Texte ranken sich um ägyptische Geschichte und Mythologe. Vor allem dank der beiden Blockflöten, gespielt von Bandgründerin und Songwriterin Marta Sacri, bekam der Sound ein orientalisches Flair. Auch einige Keyboard- und Gitarren-Passagen muteten orientalisch an. Aber genau genommen spielte die Band symphonischen Metal auf hohem Niveau. Neben Songs des aktuellen Albums “Disputes With My Ba” (2018), war auch ein älterer Song von einer Demo CD aus dem Jahr 2014 zu hören. Beim Schlusssong bekamen die Band Gesellschaft auf der Bühne, die Mitglieder der anderen Bands feierten gemeinsam mit den Spaniern.
Setlist Sechem:
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In Search Of Immortlity
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Mummify Me!
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Horus And Seth
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Sanehat
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Bird In A Cage
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Snadstorm
Im dritten Anlauf hat es nun endlich geklappt. Ich konnte die Opera Metal Band molllust aus Leipzig live erleben. Wohl kaum einer anderen Band gelingt die Symbiose Metal und klassischer Musik so gut. Gegründet wurden molllust im Jahr 2011 von Sängerin und Pianistin Janika Groß (HAGGARD). Dazu gesellte sich unter anderem Sänger und Gitarrist Frank Schumacher. Drei Alben wurden bisher veröffentlicht. Der Schwerpunkt des Abends lag bei Songs vom letzten Album “In Deep Waters” (2015). Ist schon eine Weile her, aber die Sängerin versicherte mir, das an neuem Material gearbeitet wird. Da molllust an diesem Abend ersatzgeschwächt auf der Bühne standen, mussten Violine und Cello vom Computer eingespielt werden. Und die Musiker hatten richtig viel Spaß. Bei “König der Welt” setzte sich Frank eine Krone auf und spielte sich in den Vordergrund. Bis Janina ihn in die Schranken wies. Sie beendeten ihre Show mit ihrer eigenen Version des Ave Maria (von Charles Grounod, unter Verwendung des Präludiums in C-Dur von Johann Sebastian Bach).
Setlist molllust:
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Ouvertüre Nr. 2
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Unschuld
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Sternennacht
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König der Welt
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Voices Oft The Dead
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Pardis perdu
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Number In A Cage
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Evenfall
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Alptraum
Nicht viele Metal-Bands gönnen sich den Luxus mit drei oder mehr etatmäßigen Sänger auf der Bühne zu stehen. Auf Anhieb fallen mir da lediglich Therion und Avantasia ein. Obwohl letztere eigentlich keine Band im eigentlichen Sinne ist, sondern eher ein Studio- und Live-Projekt. Zu diesem illustren Kreis gehören auch Imperial Age aus Russland. Gegründet wurde die Band 2012 von Sänger Alexander Osipov und Sängerin Jane Odintsova. Unterstützt wurden sie dabei von Christofer Johnsson (Therion). Das Gesangs-Triumvirat wird vervollständigt durch Anna Moiseeva. Inzwischen sind sie wohl die erfolgreichste Symphonic Metal Bands Russlands. Sechs herausragende Musiker präsentierten hochklassigen Symphonischen Metal, in der Schnittmenge der bereits eingangs genannten Bands. Auch die Bühnen-Choreographie erinnerte mich immer wieder an die schwedischen Genre-Größen Therion. Aber am beeindruckendsten fand ich die Stimme von Sänger Alexander. So klangen in früheren Jahren die Solisten großer russischer Chöre. Nicht unerwähnt bleiben soll die Tatsache, dass sich der Sänger zu Beginn der Tournee den rechten Oberarm gebrochen hat. Nach einer Notoperation in Moskau steht er nun Abend für Abend mit einer implantierten Metalplatte auf der Bühne. Chapeau!
Setlist Imperial Age:
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The Awakening
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The Legacy of Atlantis
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The Escape
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The Monastery
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Domini Canes (March of the Holy Inquisition)
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Death Guard
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Life Eternal
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Turn the Sun Off!
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Battle Heart
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Warrior Race
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Love Eternal
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Wings of Your Heart
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Aryavarta
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Anthem of Valour
Was für ein großartiger Abend. Zumindest auf der Bühne. Vor der Bühne hatten sich leider nur wenige Fans eingefunden. Das ist aber auch kaum verwunderlich, wenn man weiß, dass an diesem Abend vier weitere hochkarätige Rock- und Metal-Konzerte stattfanden. Die Terminplanung war also nicht optimal. Die Bands und die anwesenden Fans ließen sich davon aber wenig beeindrucken und feierten gemeinsam.