Ort: Stover Strand, Stove (Niedersachsen)
Termin: 10. Juni 2017
Nach 2013 und 2015 war das die dritte Auflage dieses kleinen Festivals, das ausschließlich für Bands mit deutschen Texten reserviert ist. Organisiert wurde diese Veranstaltung erneut vom lokalen Webradio deutschFM und vom Verein zur Förderung deutschsprachiger Musik e.V. Eingeladen waren in diesem Jahr acht Bands aus ganz Deutschland, für jeden Auftritt hat sich ein Sponsor aus der lokalen Wirtschaft in der Elbmarsch gefunden. Diese Sponsoren machten das Festival erst möglich. Allen Bands stand eine Spielzeit von 45 Minuten zur Verfügung, lediglich die Headliner ElbRebellen standen eine Stunde auf der Bühne. Die Bilder des Abends kann man auf Flickr sehen.
Pünktlich 15:00 Uhr schlug dann die große Stunde für die Band Planet Pluto. Gegründet während eines Abschlussprojekts der Deutschen Pop Akademie Hamburg, hat sich die Band als feste Größe auf den Bühnen des Hamburger Umlands etabliert.
Mit der Mischung aus Singer/Songwriter und soften Indie-Pop wussten sie auch in Stove zu gefallen. Wesentlich länger ist das Trio Die Medizinmänner bereits unterwegs und streuen ihren Funkrock unters Volk. Der wohl größte Erfolg war der Song “Kompass und Magnet”, mit dem sie im Juni 2016 den Songkontest anlässlich der 800 Jahr-Feier ihrer Heimatstadt Geesthacht gewinnen konnten. Mit leicht geänderten Text (unter Einbeziehung Region der Elbmarsch) präsentierten sie den Song auch in Stove.
Back To School aus Dithmarschen (Schleswig-Holstein) hatte ich bereits beim Oxmox Band Contest 2014 live erlebt, wo sie es bis ins Finale
in der Markthalle Hamburg geschafft hatten. Zu ihrem energiegeladenen Pop-Rock haben sie auch teilweise englischsprachige Texte geschrieben, die sie während des Auftrittes auch präsentierten. Was Wenns Regnet aus der niederrheinischen Metropole Moers (Kreis Wesel) hätte ich vor einigen Jahren bereits als Support für beige sehen können, aber die Band musste aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Aber lieber spät als nie. Ein Motto der Band ist “Ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm – Es gibt kein falsches Wetter, nur die richtige Kleidung”. Darüber musste man sich an diesem Samstag jedoch keine Sorgen machen. Thematisiert wurde auch der Dax (passend zum Band-Paten Sparkasse) oder das Deutsche Reinheitsgebot.
Passend zum Reinheitsgebot machten Männi aus Aachen während ihrer Alkohol & Melancholie-Tour 2017 einen Abstecher an den Elbstrand. Mit ihrer melancholischen Mischung aus (melodischen) Punk und Rock wussten die Musiker aus Nordrhein-Westfalen durchaus zu überzeugen,
obwohl dem Sänger und Namensgeber der Band kurz zuvor der Weisheitszahn gezogen wird. Vor zwei Jahren standen sie noch als Frei-Will-Ich auf der Bühne am Elbe-Strand. Doch die ständige Namens-Verwechslung mit einer Band aus Süd-Tirol bewog die Mannen um Sänger und Gitarristen Tommy Bluhm sich in Kultstatus umzubenennen. Und diesen haben sie nicht nur in ihrer Heimatstadt Uelzen. Musikalisch hat sich jedoch nichts geändert. Die Band um den charismatischen Frontmann präsentierte Pop-Rock vom Feinsten.
Dann ließen die ElbRebellen aus Lauenburg die Elbmarsch erbeben. Aber zunächst wurde der Geburtstag von Sänger und Gitarrist Basti gefeiert,
standesgemäß mit Geburtstagstorte und Ständchen. Aber dann rockten die Jungs richtig los. Auch von einem missglückten Huckepack-Ritt auf den Schultern eines Fans ließ sich das Geburtstagskind nicht beeindrucken. Nach einem kurzen unfreiwilligen Ausflug auf den Rasen des ehemaligen Sportplatzes ging es unbeeindruckt weiter. Und die Fans der Band gingen voll steil, eine Wall of Death gibt es in Stove wohl auch nicht jeden Tag. Nach einer Stunde schweißtreibender Action ließ sich Basti auf einem Einhorn von den Fans zum Merch-Stand tragen.
Der Rausschmeißer des Abends (kurz vor Mitternacht) kam aus Thüringen, Eule Müller. Sie hatten dasselbe Problem wie andere Bands, die nach einem Headliner spielen müssen, der Platz vor der Bühne leerte sich schon so langsam. Das hatten die Musiker, die deutschem Rock und Pop mit einer Prise Punk vermischt, präsentierten, eigentlich nicht verdient.
Auch die dritte Auflage des Stove Open Air war ein voller Erfolg. Organisiert mit viel Herzblut. Sound und Licht waren bis auf wenige technische Probleme hervorragend. Alle acht Bands konnten musikalisch überzeugen. Ein riesengroßes Dankeschön an die Organisatoren und Sponsoren, die dieses kleine aber feine Festival ermöglicht haben. Auf ein Neues im Jahre 2019!
Super Bericht und klasse Fotos.
Auf ein baldiges Wiedersehen 😊
Ariane
Danke! Ich versuche immer mein Bestes zu geben. Wiedersehen – ist etwas weit… Aber zum SOA 2019?