Es war die zweite Auflage des Stove Open Air, diesmal jedoch nicht als Contest wie zwei Jahre zuvor. Der Internet-Radio-Sender deutschFM ludt am 6. Juni 2015 die Fans deutschsprachiger Rock- und Pop-Musik auf den alten Sportplatz von Stove ein. Acht Bands unterschiedlicher Musikrichtungen waren eingeladen, teilweise mit finanzieller Unterstützung lokaler Sponsoren, wie der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Auch der Wettergott war gut gelaunt und sponserte das Festival mit strahlendem Sonnenschein. Alle Bilder von diesem Samstag gibt es auf Flickr.
Den Auftakt machten gegen 15:00 Uhr Alice Roger aus Dresden,
die ich erstmalig im März 2013 als Opener für beige erleben konnte. Damals bestand die Band ein dreiviertel Jahr. Zwei Jahre später und musikalisch gereift gab es nun ein Wiedersehen, diesmal leider ohne Eierschecke (Joke für Insider). Druckvoller, teils erdiger Rockpop mit teils witzigen und teils nachdenklich stimmenden deutschsprachigen Texten. Eine Band, die äußerst sympathisch rüberkommt.
ANTIHELD aus Stuttgart spielen eigenen Angaben zufolge urbane Pop-Hymnen.
Urban und Pop kann ich durchaus bestätigen. Zumindest hatte der Fünfer Spaß, wie auch die relativ spärlich anwesenden Zuschauer. Neben dem “normalen” Instrumentarium kamen auch Akustik-Gitarre und Akkordeon zum Einsatz. Bei Lanford standen eher die Beats im Vordergrund. Eine Mischung aus Pop und Hip-Hop. Und obwohl ich mich mit Hip-Hop nicht so recht anfreunden kann, war diese Spielart durchaus anhörenswert, auch dank der Pop-Beimischung.
Anschließend gab es dann ein Wiedersehen mit den (fast)-Lokalmatadoren
Frei-Will-Ich aus Uelzen, die allerdings auf ihren etatmäßigen Bassisten Arend verzichten mussten. Hierfür sprang das ehemalige Bandmitglied Uli ein. Ich konnte die Band bereits zweimal live erleben, allerdings beide Male unplugged. Am Samstag standen sie dann richtig unter Strom. Frei-Will-Ich hatten ihren “Fanclub” mitgebracht und heizten dem S
tover Deich so richtig ein.
Als nächstes sollten Audiokind auf die Bühne kommen. Aber wie das Leben manchmal so spielt, die Stimme von Sängerin Karin Meier war weg, an einen Auftritt somit nicht zu denken. Sehr sehr schade. Für mich war das fast schon ein Déjà-vu.
So folgte auf der Bühne beige aus Hamburg, die ich hier in Stove erstmalig in der aktuellen Besetzung mit dem neuen Gitarristen Michael Grube sehen konnte.
Und neben Krachern wie das “Das FRollein”, “Königreich des Nichts” oder auch “Die Schönste” gab es Gänsehaut pur mit “Das Fenster”. Und einige neue Songs sollten schon auf das vierte Album der Band einstimmen. Nach einigen Umbesetzungen geht die Band im Sommer in’s Studio, um die sehnsüchtig wartenden Fans mit einem neuen Output zu erfreuen!
Aus Sponsoring-Gründen und der fortgerückten Stunde geschuldet wurden die letzten beiden Bands getauscht. So standen dann als vorletzte Band PARKA auf der Bühne. Eine Mischung aus Rap und Pop, das
Drumming erinnerte an japanische Taiko Drums, dazu Disco-Beats aber auch harte Gitarrenriffs. So richtig erwärmen wollte mich der Sound an diesem kühlen Abend jedoch nicht, zu experimentell für mich. Den undankbaren “Geisterstunden-Slot” mussten dann zum Abschluss KUULT aus Essen absolvieren. Es waren keine Unbekannten für mich, da ich die Band schon beim Finale des OXMOX-Band-Contest erleben konnte. Sie präsentierten den noch anwesenden Zuschauern gut gemachte Pop-Musik.
Ein mit viel Enthusiasmus und Herzblut organisiertes Festival ging damit zu Ende. Etwas enttäuscht war ich von der Resonanz. Ein Großteil der Zuschauer waren Fans der einzelnen Bands. Ich hätte mir noch etwas mehr Zuschauer aus der Region gewünscht. Ein großer Dank gilt den Organisatoren und Sponsoren, die die Ausrichtung überhaupt erst möglich gemacht haben sowie allen Musikern, die auf der Bühne standen und ihr Bestes gaben. Auf ein Wiedersehen in ein oder zwei Jahren!
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