Während ich am Freitagabend zumeist zu den Gesprächsrunden gegangen bin, entsprach die Musik am Samstag eher meinem Geschmack. Den Auftakt machten Axxis, die ich zuletzt während der Full Metal Cruise II gesehen habe. Die Rocker aus’m Pott durchleben zurzeit ihren zweiten Frühling. Mit den beiden “Kingdom Of The Night II” Alben aus 2014 im Rücken heizte der Fünfer den Fans so richtig ein.
Eine Gesprächsrunde wollte ich aber unbedingt miterleben – “Fans fragen die WOA Veranstalter”. Holger Hübner und Thomas Jensen stellten sich den Fragen des Auditoriums. Unter anderem erfuhren die Anwesenden wie kritisch die Lage auf dem heiligen Acker tatsächlich war und mit welchem Aufwand das Festival letztendlich doch durchgeführt werden konnte. Diskussionen gab’s auch wieder zum Ticket-Verkauf, pro und kontra XMAS-Package, oder auch, der Termin des Verkaufsstarts.
Zurück ging’s in den großen Saal. Die Durchstarter des Jahres und frisch gebackene Metal Hammer Awards Gewinner Beyond The Black standen bereits das zweite Mal auf der Bühne der HMD. Seitdem bin ich Fan dieser Band, schon lange bevor der große Hype einsetzte. Der große Saal der Markthalle war sehr gut gefüllt. Und die Fans gingen von Anfang voll mit. In den ersten Reihen stand natürlich der BtB-Fanclub. Die Autogrammstunde später am Abend habe ich leider verpasst.
Danach enterte Uli John Roth die Bühne. von 1973 bis 1978 griff er für die Scorpions in die Saiten. Er ist wohl einer besten Rock-/Metal-Gitarristen der Welt. Seit einigen Jahren geht er mit seiner eigenen Band auf Tour, mit der u.a. die alten Hits der Scorpions auferstehen lässt. Er ist zwar der Star in der Band aber auch seien Mitstreiter wussten mit außerordentlichem Können zu überzeugen.
Headliner des Abends waren WASP. Die 1982 gegründete Metal Band aus Kalifornien stammende
Band um Frontmann Blackie Lawless hat nach sechs Jahren Pause ihr 15. Studioalbum produziert. Und nun mit “Golgotha”, so der Name des Albums, auf Tour. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich WASP bisher überhaupt nicht auf meinem Metal-Radar hatte. Aber der Auftritt hat mit mich überzeugt. Starker Metal US-Amerikanischer Prägung und eine tolle Show gepaart mit immenser
Spielfreude und ausgeprägtem Posing. Ein Super-Abschluss für das zweitätige Festival.
Die vierte Auflage ist zu Ende. Zwei Tage harte Musik und interessante Gesprächsrunden. Eine rundum gelungene Veranstaltung. Trotzdem sei es mir erlaubt für 2016 einige Wünsche zu äußern. Zum einen sollte das Musik-Programm an beiden Tagen etwas mehr gemischt werden. Nur so macht ein Zwei-Tages-Ticket wirklich Sinn. So interessant, wie die Gesprächsrunden im MarX auch sind, würde ich mir ein/zwei Konzerte mehr. Somit würden auch kleinere Bands eine Auftrittschance erhalten. Und noch eine Bitte an den Veranstaltungsort, die Markthalle. Über einen barrierefreien Zugang würde sicherlich nicht nur ich mich freuen. Bilder vom Festival gibt’s auf Flickr.