Nachdem der erste Tag mit einer grandiosen Show von Edguy endete, war ich gespannt auf die Bands des zweiten Tages. Es gab eine Reihe von Bands, die ich noch nicht kannte. Aber erst mal ging es zum Stand der FULL:METAL:ARMY. Kurzer Schnappschuss der beiden Promoterinnen. Entschuldigt bitte diese unpersönliche Anrede, aber ich hab’ vergessen, nach Euren Name zu fragen.
Opener des Tages im großen Saal waren Alpha Tiger aus Sachsen. Druckvoller epischer Metal, der seine Wurzeln in den 1980er Jahren hat. Hervorragendes Zusammenspiel der beiden Gitarristen (Maiden oder Priest lassen grüßen) und eine Super-Gesangstimme harmonieren sehr but miteinander. Das war mal ein amtlicher Auftakt des zweiten Tages! Etwas mehr Publikum im Saal wäre sicherlich nicht schlecht gewesen, abder das ist nun einmal das Leid eines Openers, vor allem wenn zeitgleich der Bundesliga-Dino HSV den Bayern im Volksparkstadion ein 0:0 abtrotzt!
Es ist immer wieder erstaunlich, welche Vielzahl von guten Metal-Bands das kleine Finnland immer wieder hervorbringt! Beispiel gefällig? Profan Omen heizten den Fans im Großen Saal der Markthalle so richtig ein. Beinharter Metal, am ehesten wohl mit den Landsleuten von Tarot vergleichbar, dazu kratziger und Klargesang im Wechsel. Geradlinig vorantreibende Gitarren sorgten für eine riesige Stimmung.
Nächster Stopp – MarX. Präsentation des etwas anderen Buches “Tankard: Life In Bermuda. Die etwas andere Biographie”. Episoden, Outings und viel Wissenswertes wurden den zahlreich anwesenden Fans zum Besten gegeben. “was haben Milchtüten mit Tankard zu tun? Die Auflösung gibt’s im Buch. Mehr als dreißig Jahre live on Stage und immer noch nicht erwachsen! Auch wenn man die Musik nicht unbedingt mag, war es doch äußerst interessant die sympathischen Musiker kennenzulernen, die in ihren Erinnerungen schwelgten.
Wie sieht’s eigentlich aus aus mit den Medien im Metal. Eigentlich nicht sehr rosig. Eine Expertenrunde diskutieret die aktuelle Lage und versuchte sich in Zukunftsprognosen. Die gedruckten Magazine leiden an immer kleiner werden Leserzahlen. Im Rundfunk ist Metal nur sehr wenig präsent, eine einzige Sendung im öffentlich rechtlichen (bei rbb) und einige private Spartensender. Im Fernsehen gibt es gar keine regelmäßigen Metal-Sendungen (wenn man mal von der Berichterstattung über Festivals wie dem W:O:A mal absieht). Und die Online –Medien, ja es gibt sie, aber rentabel arbeiten sie nicht. Die Diskussion warf mehr Fragen auf als Antworten gegeben werden konnten.
Dann zu etwas erfreulicherem, Bembers, ein Comedian aus Nürnberg, Nachdem als Einstieg erst mal das Klischee Franken vs. Bayern ausgeschlachtet wurde mussten dann u.a. Geschäftsreisende oder auch Techno- und Hiphop-Fans für die zum Teil derben dabei aber charmant vorgetragenen Witze herhalten. Köstlich!
Den Abschluss im MarX bildeten Motorjesus aus Mönchengladbach. Es ging noch mal so richtig zur Sache! Erdiger Hard- und Heavy-Rock in der Schnittmenge von Anthrax, Spiritual Baggers oder auch Pantera. Geradlinig und voll auf die Zwölf. Was für ein Brett! Als Gastgeschenk gab’s für die Fans in den vorderen Reihen Freibier, der Inhalt eines ganzen Kastens wechselte fast vollständig den Besitzer. Erfrischung war auch notwendig bei gefühlten 80°C im MarX. Die Deckenventilatoren waren nur Makulatur (und könnten auch mal wieder einen Tropfen Öl vertragen).
Zwei tolle Tage sind vorbei, mit viel guter Musik, Diskussionsrunden und Comedy. Wenn möglich werde ich auch im nächsten Jahr wieder dabei sein. Ein riesengr0ßes Dankeschön an die Veranstalter, die Crew, eine superentspannte Security und natürlich auch an die Künstler.
Pingback: Full Metal Cruise II–Tag 4: Ibiza | Heavy Metal – All What You Need