Vom 19.-20.10.2013 ging das Metal Female Voices Fest im belgischen Wieze in seine 11. Auflage. Wieder sollten ein Wochenende die Oktoberhallen gerockt. Und das Billing war sehr vielversprechend. Für mich war es nun auch schon die fünfte Teilnahme. Und zum fünften Mal auch als Bus Coach für den Shuttle-Bus von und nach Aalst.
Dass das Metal Female Voices Fest mehr als nur ein Festival ist, merkt man schon im Bus. Herzliche Begrüßung untereinander ist eine Selbstverständlichkeit. Viele Fans kenne sich schon seit mehreren Jahren. Jahr für kommen zieht das Festival Besucher aus aller Welt an. Nicht nur aus Europa (Deutschland, Spanien, Italien, Benelux und Skandinavien) reisen die Fans an, sondern auch aus Übersee (USA, Kanada, Japan, Südamerika). Eine große weltweite Familie.
Freitag
Der Freitag Abend startete zunächst poppig. Liv Kristine (Sängerin von Leaves’ Eyes und ehemalige Sängerin von Theatre Of Tragedy) präsentierte ihre Solo-Band. Die Blondine aus Norwegen präsentierte vor allem ihr 2012er Album “Libertine”. ein gelungener Einstieg.
Nachdem die Sängerinnen der Eve’s Apple Community die Fans schon im letzten Jahr mit einem Akustik-Set ihre Fans begeisterten, ließen sie es in diesem Jahr so richtig krachen. Mit einer druckvoll spielenden zeigten die Mädels, was sie drauf haben. 23 Sängerinnen aus Europa und Amerika standen gemeinsam auf der Bühne. Tolle Show, Klasse-Musik. Eines der absoluten Highlights des Wochenendes!
Samstag
Der Samstag startete gegen halb elf mit Magion. Die holländische Symphonic Metaller hatten Ihr zweites Album “A Different Shade Of Darkness” im Gepäck. Vor einigen hundert Fans wusste die Band durchaus zu begeistern. Power-Balladen, Straighte Metal-Hymnen und Headbanger. Und das Sahnehäubchen war die eindrucksvolle Stimme von Frontfrau Myrthe van Beest. Das machte Lust auf mehr.
Schon seit ein paar Jahren habe ich nun schon regelmäßig Kontakt mit Jamie-Lee, der Gründerin und Sängerin von Azylya. Nun konnte ich sie und ihre Band erstmalig live erleben. Eine toll inszenierte Bühnenshow. Zusätzliche Tänzerinen und Feuereffekte. Dazu die düster-atmosphärischen Songs vom ersten Album der Band “Sweet Cerebral Destruction”. Wechselspiel von bösen Death Metal Growls und der elfengleichen Stimme von Jamie-Lee, druckvolle Gitarrenriffs vom Feinsten. Mir hat’s gefallen und den Fans ebenfalls.
Den Auftritt der polnischen Bands Victorians habe ich leider verpasst. Aber der Phototermin mit Helena Iren Michaelsen und ihrer Band Imperia hat dafür aber voll entschädigt dafür:
Pünktlich zum Auftritt von Imperia standen wir auch wieder vor der Bühne. Für die Band, die vor fast 10 gegründet wurde, war das wohl eines Highlights der Karriere. Frontfrau Helena Iren Michaelsen (früher bei Sahara Dust – ex-Epica – und ex-Trail Of Tears“) sah man die Freude vor diesem sachkundigen aber begeisterungsfähigem Publikum zu spielen. Kraftvoller Symphonic Metal skandinavischer Prägung. Ganz großes Kino!
Die Österreicher von Serenity galten jahrelang als klassische Male Fronted Metal Band, die sich für Albumaufnahmen und Tourneen Gastsängerinnen einluden. Deshalb mussten die Veranstalter in den letzten Jahren immer wieder die Wünsche der Fans ablehnen. Nun hat es eine der Gastsängerinnen jedoch geschafft. Die Französin Clémentine Delauney (zuvor bei der französischen Band Whyzdom am Mikro) ist jetzt vollwertiges Mitglied von Serenity. Nun feierte die Band Premiere beim Metal Female Voices Fest. Ich war äußerst gespannt, wie das funktioniert. Immerhin sind die Gesangsstimmen ja eigentlich auf Frontmann Georg Neuhäuser zugeschnitten! Und es war riesig!. Ein Großteil der Arrangements waren umgeschrieben. Clemi übernahm viele der männlichen Gesangsparts. Da hätte ich gern mehr von gehört, aber nach 40 Minuten war leider schon Schluss.
Die griechische Band Chaostar experimentiert mit diversen für den Metal untypischen Instrumenten. Dabei driften die Band ab in Prog-Gefilde. Es gibt jedoch nur wenige Progressive Rock- und Metalbands, die mir beim Anhören Spaß machen. Musikalisch kann man nichts gegen die Band sagen. Auch die Sängerin ist durchaus anhörenswert, aber mit den häufigen zum Teil sehr abrupten Rhythmus- und Melodiewechselnkann ich nicht allzu viel anfangen.
Kobra and the Lotus aus Kanada dagegen sind eine ganz andere Nummer. Frontfrau und Namensgeberin Kobra Paige hat eine Powerstimme, das ist Heavy Metal voll auf die Zwölf. Das ist aber auch das Problem, das Gaspedal wird die ganze Zeit voll durchgetreten, somit fehlt eigentlich die Abwechslung. Mit fortschreitender Spieldauer wirkt das Ganze aber doch etwas eintönig.
Tja, und bei den Österreichern von Kontrust kann ich mich nicht entscheiden, ob ich die Musik total lustig oder total schlecht finden soll. Klar die Band hat eine Bühnenpräsenz, die beindruckend ist. Die Fans sind total aus dem Häuschen. Aber mich erreicht die Musik nicht wirklich. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
Anschließend der zweite Auftritt von Liv Kristine, diesmal gemeinsam mit ihrem Eheman Alex Krull und der Band Leaves Eyes. Melodic Power und Gothic Metal, gemixt mit Death Growls sowie folkloristischen Elementen. Also genau das, was die Fans von Leaves’ Eyes erwarten. Die Truppe ist gut eingespült, der Sound ist kraftvoll. Mit ihren beiden Auftritten hat Liv Kristine wieder einmal bewiesen, was sie für eine herausragende Sängerin ist.
Bei den Auftritten der letzten beiden Bands hatte ich leider keinen guten Platz im Publikum mehr, so dass ich hier auf Bilder verzichten muss.
Die holländische Band Delain um Frontfrau Charlotte Wessels und Keyboarder Martijn Westerhold (Bruder Robert ist Mastermind von Within Temptation) hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Die 2002 gegründete Band entwickelte sich vom Geheimtipp zu einer der ganz großen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie in diesem Jahr die Co-Headliner des Samstags waren. Präsentiert wurden vor allem Songs des Albums “We are the others”, aber auch von der Zwischeveröffentlichung “Interlude”. Aber auch ältere Songs reihten sich in die Setlist ein. Viel umjubelt war der Gastauftritt von Sharon den Adel (Within Temptation).
Zum zweiten Mal in Folge headlinten die Italiener von Lacuna Coil. Während der Auftritt im Vorjahr geprägt war von Songs des Album “Dark Adrenaline” wurde diesmal ein spezieller “Karmacode”-Set zelibriert. Ein krönender Abschluss der Samstangs-Veranstaltung.
Inzwischen war es auch schon halb eins am Sonntag Morgen, die Fans müde und erschöpft. Und die Nacht würde nur kurz, da es in wenigen Stunden schon wieder weitergeht. Doch dazu später mehr!
2. Teil: Metal Female Voices Fest XI–Teil 2 (Sonntag)
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