Bewertung 8,5/10

Die bulgarische Symphonic Metal Band Bendida existiert bereits seit 2008. Aus den Anfangsjahren sind nur noch zwei Musiker an Bord. Wobei lediglich Gitarrist und Sänger Vinnie Atanasov während der gesamten Zeit dabei war. Bassist Alexander Panayotov legte zwischendurch eine vierjährige Pause ein. Kremena Nikolova ist seit 2013 das gesangliche Aushängeschild der Band. Mit Veröffentlichungen haben sich die Musiker bisher aber ein wenig zurückgehalten. Das Debüt „Goddess of the Moon“ erschien 2017, der Nachfolger „First of the Heroes“ 2020. Seitdem sind aber auch schon wieder fünf Jahre ins Land gegangen. Das aktuelle „Elysian Fields“ wurde im Oktober diesen Jahres veröffentlicht. 

„Aelma Gilhoeleth“ ist, wie kaum anders zu erwarten, das Intro zum Album. Epische Chorusse, Vokalisen und Streicher-Teppiche sind zu hören. In „Hero“ wurden Themen aus der Suite Nr. 2 h-Moll BWV 1067 von Johann Sebastian Bach verarbeitet. Diese werden durch harte Beats unterlegt. Kremena Nikolova singt in einem glockenklaren Sopran. Ihre Stimme ist kraftvoll genug, um gegen die Lautstärke der Instrumente anzukommen. Bei „The Golden Dragon“ dominiert das Schlagzeug, welches durch Streicher-Teppiche und Bläsereinsätze unterlegt ist. Der Titelsong „Elysian Fields“ startet mit einer Harmonika-Melodie. Diese wird später von Gitarren und Keyboard fortgeführt. Aber auch die Harmonika-Klänge kehren zurück, so dass der Song stellenweise folkloristische Züge trägt. Fiese Growls (Vinnie Atanasov) stehen in Kontrast zum hohen Sopran-Gesang. Bei der besinnlichen Ballade „Fire And Ice“ hören keinen geringeren als Fabio Lione (Angra, ex-Rhapsody, Rhapsody of Fire) im Duett mit Kremena. Der Gesang der beiden wird zumeist durch Streicher sowie Piano begleitet. Erst gegen Ende setzt die Rhythmus-Abteilung mit voller Wucht ein. Sakrale Orgel-Klänge eröffnen „Witch And The Bishop“. Später sind Elemente des Swing zu hören. Aber auch harte Schlagzeugarbeit und orchestraler Bombast. Mit „Dark Midsummer Dream“ folgt eine Symphonic Metal Hymne, die von Streichern und Blasinstrumenten geprägt wird. Und natürlich von Kremenas Sopran, der von einem Bariton unterstützt wird. Mit Kesselpauken und Bläsern startet „We Are Going To War“ dann. Passend zum Titel ist stark kratziger Gesang zu hören. Die Ballade „The Swan Queen“ ist der nächste Song, bei dem klassische Melodien eingebaut wurden. Dieses Mal ist es der Walzer aus dem Ballett Schwanensee (op. 20) von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Mit einer weiteren Ballade („Lament For The Fallen“) endet der Streifzug durch die Gefilde des symphonischen Metals. 

Obwohl auf „Elysian Fields“ sehr viele Orchestrierungen eingebaut wurden, kann man auch so einige „echte“ klassische Instrumente hören, wie Violine, Viola, Horn oder eine akustische Gitarre. Dementsprechend groß ist die Besetzungsliste von Bendida. Natürlich steht der Opernsopran von Kremena Nikolova zumeist im Vordergrund. Aber auch männlicher Gesang, männliche Growls und die Stimme von Gast Fabio Lione werden gekonnt in den Sound eingebaut. Fans des Genres werden bei diesem Album voll auf ihre Kosten kommen.

Bendida- Hero: https://youtu.be/mCiVvpXlRfQ?si=9gK-7pKP5mgIrUGi

Lineup:

Kremena Nikolova – Lead and Backing Vocals, Choirs
Vinnie Atanasov – Electric and Acoustic Guitars, Harsh and Clean Vocals, Backing Vocals and Choirs, tambourine, Bass Guitar, Programming, Orchestrations, Arrangements
Alexander Panayotov – Bass Guitar
Bisera Dimitrova – Violin
Ralitsa Georgieva – Lead and Backing Vocals, Piano, Keyboards
Plamen Dimitrov – French Horn
Vyara Grancharova – Viola da Gamba

Guest musicians:

Fabio Lione (Angra, ex-Rhapsody, Rhapsody of Fire) – Vocals on the song „Fire and Ice“
Choir:
Academic Choir „St. Paraskeva“ at the National Academy of Arts (Sofia) – conductor and leader – Galina Lukanova
Svetlana Pencheva – Cello

Label: Psychosounds Music

VÖ: 25. Oktober 2025

Spieldauer: 57:35

Titelliste:

• Aelma Gilhoeleth
• Hero
• The Golden Dragon
• Elysian Fields
• Fire And Ice (feat. Fabio Lione)
• The Witch And The Bishop
• Dark Midsummer Dream
• We Are Going To War
• The Wheel Of Time
• The Swan Queen
• God Of Thunder
• Lament For The Fallen

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